Erstgebärende verfügen meist über eine ellenlange Liste von Dingen, die man angeblich „unbedingt braucht“, sobald das erste Kind unterwegs ist. Als Doula habe ich die Aufgabe, nicht nur den immensen Informationsfluss rund um Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett zu filtern und zu reduzieren, sondern auch, mit den werdenden Müttern über die Babyausstattung zu sprechen. Ja, denn die Gretchenfrage lautet: Was braucht es überhaupt für den Babyalltag? Was, um ein Kind aufzuziehen?
Weniger, als man glaubt, denn das meiste erwirbt man ganz automatisch dann, wenn es notwendig wird, und nicht bereits in der Schwangerschaft. Wir wissen ja nicht, was für ein Menschlein sich da auf den Weg macht, ob es je den Schoppen will oder ob es sich mit dem Nuggi anfreunden wird. Wichtig ist, zu wissen, wo das Kind schlafen wird, wo wir es wickeln und wie wir es transportieren!
Schlafplatz
Eine Wiege mag zwar ganz herzig sein, aber nach wenigen Monaten passt das Kind kaum mehr rein. Warum nicht direkt ein Kinderbettchen erwerben, vielleicht sogar eines, bei dem man auf der einen Seite das Gitter entfernen und ans Elternbett binden kann? Oder aber man „klemmt“ ein normales Einzelbett zwischen Wand und Elternbett und rüstet es mit Still- und anderen Kissen ein, damit das Baby in seinem eigenen „Nestchen“ liegen kann – oder direkt bei Mami und Papi.
Wickeln
Klar, das Kind auf dem Bett zu wickeln ist auf die Dauer vermutlich etwas unbequem, aber viele Eltern entscheiden sich für ein günstiges Wickelkissen (z.B. ein aufblasbares von IKEA mit waschbaren Frotteebezügen) und wechseln die Windeln ihres Kindes auf dem Elternbett. Andernfalls gibt es Wickelkommoden, bei denen das Wickelkissen abgetrennt und das Möbel dereinst als normale Kommode verwendet werden kann. Möbelstücke, die „mitwachsen“, sind eher empfehlenswert, da sie eine lange Benutzungsdauer garantieren.
Transport
Hier scheiden sich die Geister – Kinderwagen oder Tragetuch oder beides? Die Multifunktionskinderwagen, bei denen man das obere Teil auswechseln kann (Autositz und Kinderwagenaufsatz), sind praktisch. Da die Neugeborenen meistens im Auto einschlafen, braucht man sie nicht zu wecken und montiert den Autositz direkt auf das Kinderwagengestell. Doch ab dem 9. Monat braucht man dann einen „richtigen“ Kindersitz fürs Auto und da lohnt es sich, die verschiedenen Anbieter und Modelle miteinander zu vergleichen und nicht zu sparen. Mit dem Tragetuch gelangt man, im Gegensatz zum Kinderwagen, überall hin und kommt in den Genuss von einigen positiven Auswirkungen, denn mit dem Baby im Tragetuch ist man beweglicher, hat stets die Hände frei und das Kind unter Kontrolle. Aber es braucht eine gute Portion Durchhaltewillen, um sich einige Bindetechniken anzueignen. Und um zu vermeiden, dass das Tragetuch im Schrank verstaubt.
Fazit
Diese wenigen Überlegungen sollten werdende Eltern dazu anregen, sich Gedanken zu machen darüber, was sie wirklich brauchen, bevor sie ihre Wunschliste mit Dingen füllen, die vielleicht gar nie ihren Dienst leisten werden. Zudem – es muss ja nicht immer etwas Materielles sein, wie wäre es, der frischgebackenen Familie eine Doula zu schenken, die ihr in den ersten Lebenstagen unter die Arme greift (zwinker, zwinker)?
Wenn ihr mehr über die Doula wissen oder euch von ihr zur Geburt begleiten lassen möchtet, findet ihr auf Doula Sarah Blog weitere Informationen und/oder könnt euch direkt via e-Mail bei mir melden: weber.coppola@libero.it
Sarah (40) ist Mutter von drei Kindern (16, 12, 9), die im Wasser, zuhause und als Lotusgeburt im Geburtshaus das Licht der Welt entdeckt haben. Schon als junge Frau hatte sie den Wunsch, Doula werden. Diesen Herzenswunsch erfüllte sich im Dezember 2016, als Sarah endlich ihr “Doula-Diplom” in den Händen hielt.
Sarah ist den Die Angelones-LeserInnen längst bekannt. Sie ist gebürtige Ostschweizerin mit italienischem Pass und lebt mit ihrem neapolitanischen Ehemann und den Kindern in der Nähe von La Spezia. Für “Die Angelones” schreibt sie über Familien -, Gesundheits- und Ernährungsthemen und lässt dabei die LeserInnen am facettenreichen italienischen Alltag teilhaben, wo der Ausnahmezustand oft an der Tagesordnung und von „dolce far niente“ keine Spur ist!
Mehr über Sarah und ihre Familie erfährt ihr in im spannenden Interview, das wir mit ihr führen durften!
Sarahs bisher erschienenen Beiträge könnt ihr hier nachlesen:
Aus dem Leben einer Doula:
- Sex gute Gründe für ein Schäferstündchen
- Die Geburt: ein maschineller Prozess oder ein magischer Vorgang?
- In Erwartung
- 10 gute Gründe, um eine Doula zu engagieren
- D wie Doula
Elterntipps:
- Erholsam reisen mit Kind und Kegel
- Pubertät ist, wenn die Welt Kopf steht
- Geteiltes Leid ist …
- Das Glück auf die Haut tätowiert
- Ferien auf Balkonien: Von wegen Langeweile
Dolce Vita:
- Die grün-grasige Gemeinde-Geschichte
- Unschöne Überraschungen im Belpaese
- Kleine Geschenke erhalten die Kundschaft
- Kalter Kaffee und Schnee von gestern
- Von elterlichen Hausaufgaben
- Im Wunder – äh, Gardaland
- Auf sonntäglicher Shoppintour
- Strandleben mit Kids im blauen Paradies
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