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Home! Sweet Home!

Endlich wieder zu Hause!

Vor einem Jahr lief die Planung unseres Umbaus auf Hochtouren und der Architekt ermahnte uns, für diese Zeit aus dem Haus auszuziehen und eine andere Bleibe zu suchen. Doch Wohnungen waren keine in Sicht und schon sah ich uns ein halbes Jahr lang in einem Wohnwagen auf einem Campingplatz um jeden Quadratzentimeter Platz und ein Minimum an Wohnstandard kämpfen. Inklusive Streit, Nervenzusammenbrüche und ja, vielleicht sogar dem Auseinanderbersten unserer Familie.

Die Uhr tickte, der Umbaubeginn nahte und wies häufig so ist, erhielten wir den Zuschlag für eine Dreizimmerwohnung just dann, als ich mir schon überlegte, wie wir vom Campingplatz Wollishofen aus unseren Alltag in Albisrieden bestreiten könnten.

Der Kulturschock war auch so gross genug, doch diese Erfahrung war gut. Wir haben gelernt, uns aufs Wesentliche zu beschränken und trotz einem Minimum an Privatsphäre einigermassen friedlich miteinander auszukommen. Natürlich haben wir es längst nicht immer geschafft, uns auf diesen ungewohnt wenigen Quadratmetern nicht gegenseitig auf die Füsse zu trampeln und uns nicht auf die Nerven zu gehen, doch was anfänglich unmöglich schien, wurde irgendwann zum Alltag. Nach einem halben Jahr hatten wir uns schon so gut eingelebt und mit der Situation angefreundet, dass uns das erneute Umziehen bereits wieder als Last vorkam.

Unser Umbau ist nun fertig, die Übergangswohnung geräumt und seit ein paar Tagen leben wir wieder in unserem Haus, das uns nun riesengross und ultramodern erscheint. Doch nicht deswegen war die Rückkehr trotz erneutem Zügelstress so schön, sondern weil uns die Bedeutung eines Zuhause erst richtig bewusst geworden ist, als wir dieses verlassen und monatelang an seiner Stelle durchbrochene Wände, aufgerissene Böden und Schutt und Staub ansehen mussten.

Oh, Home, sweet Home – so schnell bauen wir dich nicht wieder um!

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Gab es bei Euch auch Momente, in denen Ihr den wahren Wert Eures Zuhause realisiert habt?

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4 Kommentare

  • Nicole
    13. August 2012 at 08:01

    GG und ich suchen schon so lange nach einem Eigenheim, dass wir unser Zuhause hier immer wieder ganz neu schätzen, wenn wir so hässliche Objekte an oberhässlicher Lage zu einem ober-oberhässlichen Preis anschauen…. Wir haben unseren Massstab sehr hoch angesetzt, weil wir wissen, dass wir es hier sehr, sehr gut haben und GG und mir da vor jetzt dann grad genau 10 Jahren ein echter Glücksfall passiert ist (es waren 86 Bewerbungen da für die Wohnung und sie haben uns genommen…. :-)).
    Ich würde nach wie vor seeehr gerne in den eigenen vier Wänden wohnen – aber wir scheinen am Ort, wo wir wohnen wollen, kein Objekt zu finden, das wir bezahlen können. Ja nu, aber dafür wohnen wir jetzt am Ort, an dem wir wohnen wollen und wohnen da sehr schön, wenn halt auch zur Miete.

  • SomeintPhia
    13. August 2012 at 08:58

    Auch wir hätten gerne was Eigenes, doch garantiert nich auf Teufel komm raus. Das Liegen soll uns dann bei Cervelat und Wasser nicht weh tun. Uns gefällt es da, wo wir sind und wissen es immer wieder zu schätzen, nach Hause zu kommen.

  • Nadja
    13. August 2012 at 11:25

    Wir haben auch ein EFH und kann es manchmal gar nicht glauben! Nie hätt ich damit gerechntet mal eins zu besitzen….resp. die Bank 😉 Klar müssen wir jetzt etwas besser auf unser Geld schauen aber es lohnt sich.
    Einzig beim putzen wünsch ich mir eine Wohnung zurück…. Wir bauen etappenweise um und freuen uns immer wenn wieder was fertig ist 😀

    Ich weiss auch das wir extrem Glück hatten weil in unsere gegend fast nix bezahlbares vorhanden ist.

  • Nicole
    16. Juni 2017 at 20:34

    Liebe Rita, unser Traum wird wahr….. Wir können eine Doppelhaushälfte kaufen – keine 300 Meter von unserem jetzigen Daheim. Wir sind sehr glücklich – und an faulen Abenden wie heute surfe ich in der Gegend umher auf der Suche nach Ideen…. Und da bin ich grad‘ zufällig auf diesen Beitrag und meinen Kommentar gestossen….

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