Nicht wie die Eltern
Während der Adoleszenz gibt es heftige Konflikte zwischen Eltern und Kindern. Auch wenn es von Familie zu Familie unterschiedliche Kampfzonen gibt, so geht es stets darum, dass sich Pubertierende als Ausdruck der eigenen Selbstfindung von ihren Eltern abgrenzen wollen und deren Werte laufend in Frage stellen. Bei Heranwachsenden scheint die Devise zu gelten: Wir wollen alles werden, nur nicht so wie unsere Eltern!
Alles anders
In Augenblicken, in denen sich Pubertierende zu Hause wie «Unguided Missiles» verhalten, unter Zeter und Mordio Zimmertüren zuschlagen und den «bünzligen Alten» Limp und Lämp sagen, hat man als Eltern das Gefühl, auf allen Ebenen versagt zu haben. Wie ist es möglich, dass man die eigenen, einst so lieblichen Kinder nicht mehr erkennt? Was hat man als Eltern so falsch gemacht, dass sie derart anders sein wollen als wir? Weshalb müssen ihre Abnabelungs- und Selbstfindungswünsche gleich bedeuten, dass sie alles anders machen wollen, sobald sie nur können?
Und dann gibt es diese Augenblicke, die während der heftigen Sturm- und-Drang-Zeit als surreal erscheinen. Es sind die Momente, in denen die Halbwüchsigen ihren unbändigen Drang nach Eigenständigkeit und Selbstwirksamkeit in die richtigen Bahnen lenken können. Wie kürzlich bei uns, wenn sie plötzlich in der Küche das Zepter in die Hand nehmen und – ganz die bünzlige Mamma – mit einer Selbstverständlichkeit und Bravour kochen und backen. Saisonale Rezeptsuche, Familienbudget-freundliche Einkaufslistenerstellung, ordentliches Aufräumen und Blog-taugliches Food-Foto-Shooting inklusive.
Trotz aufreibender Ablösungskonflikten: Eltern dürfen sich während der Adoleszenz über die zunehmende Selbständigkeit ihrer Kinder freuen. Und auch augenzwinkernd über die Tatsache, dass – auch wenn sie sich vehement dagegen wehren – die jungen Äpfel eben doch nicht so weit vom alten Stamm fallen.
mittwochs im Tagblatt der Stadt Zürich
Wie sieht es bei euch aus? Wollen eure Kinder auch alles anders machen? Ertappt ihr sie dabei, dass sie sich oft genau so verhalten wie ihr?
Die Rezepte für die Wähen, die unser Grosser gebacken hat, findet ihr nachfolgend:
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Unser Band vereint die besten «Die Angelones»-Kolumnen aus dem Tagblatt der Stadt Zürich. Bunt, humorvoll und lebensnah erzählen wir von Kindheits-erinnerungen aus dem Glarnerland, warum italienisches Temperament in der Erziehung für Zündstoff sorgen kann, was Teenager mit der kleinen Raupe Nimmersatt gemeinsam haben und warum das Wort «Supermom» ein für alle Mal aus unserem Wortschatz gestrichen werden sollte.
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