Der Dreikönigskuchen und das salomonische Urteil
Kennt ihr König Salomon, der wegen seiner weisen Entscheidungen so legendär wurde, dass wir auch heute noch von «salomonischen Urteilen» reden, wenn ein Richter besonders kluge Urteile fällt? Genauso weise dachte ich wohl auch zu sein, als ich am Sonntag einen Dreikönigskuchen buk, um uns das Ende der Ferien zu versüssen. Besonders fein sollte er werden und mit seinem Duft, seiner Süsse und seiner königlichen Überraschung unsere eher trübe Stimmung heben.
Ein oder zwei Könige?
Doch beim Teigkneten überkam mich die Angst, dass sich an diesem für mich heiligen Sonntagnachmittag unsere zankfreudigen Buben schon beim Servieren um das «richtige» Teigstück streiten könnten. Egal, wer schliesslich den König auch finden würde – der Nachmittag wäre noch vor dem ersten Biss in den Kuchen gelaufen.
Statt also die berühmte «salomonische Teilung» vorzuschlagen, bei welcher der erste den Kuchen in zwei Teile teilt und der zweite wählen darf, welches der beiden Stücke er nehmen will, habe ich – um des Friedens willen und weil man einen Dreikönigskuchen nicht wirklich teilen kann – gleich vier Könige in die Teigstücke gesteckt. Bei einer so hohen Trefferwahrscheinlichkeit würden an diesem Nachmittag beide Buben «gewinnen» und folglich zufrieden sein.
Das Resultat waren leider zwei noch enttäuschtere Kinder, die sich durch mich des spannenden Nervenkitzels beraubt fühlten, sich aber auch beschämt eingestehen mussten, dass es ihr ewiges Gezanke ist, das letztlich zu meiner – im Nachhinein betrachtet ziemlich lächerlichen – salomonischen Tat geführt hatte.
Wenn nicht Salomon, so hätte immerhin Kinderexperte Remo Largo Freude am Ergebnis dieses eigentlich abverreckten pädagogischen Experiments gehabt …
Habt ihr auch schon ähnlich gute „salomonische“ Urteile gefällt?
Nachfolgend findet ihr ein mega feines, gelingsicheres Rezept für einen Dreikönigskuchen. Auch in veganer Ausführung:
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