Als «Mamma Oeconomica» mit betriebswirtschaftlichem Background und einem Flair für Verbesserungsprozesse führe ich unseren Haushalt mit strenger Hand und achte auch auf Aktionen. Diese werden jetzt überall angepriesen: Im einen Laden kann ich eins kaufen und kriege zwei, im anderen bezahle ich gleich zum Voraus die Hälfte – die beste Marktvoraussetzung, um das familiäre Warenlager kostengünstig hochzufahren!
Falsch gedacht. Einmal mehr. Denn leider kommt es verdächtig oft vor, dass die Aktionen an der Kasse – egal welchen Ladens, diesbezüglich sind alle gleich – nicht abgerechnet werden. Da ich dies aus jahrelanger Erfahrung aber schon längst weiss, entgehen diese «Versehen» (Fallen?) meinem Argusauge natürlich nie. Auf meine schon fast gelangweilt tönenden Einwände wettert die Kassierin über ihre Kollegin, die die Kasse nicht richtig programmiert habe. Es läuft immer nach dem gleichen Schema ab. Auch der nächste Schritt. Da das «Versehen» (List?) an der Kasse nicht mehr korrigiert werden kann, wettert am Kundendienst die Mitarbeiterin wiederum über alle ihre Kolleginnen und – man sieht es ihr an – auch über mich. Mit dem Taschenrechner rechnet sie den Fehler jedes Mal von Hand und zahlt mir den Differenzbetrag bar aus. Das «Versehen» muss ich zu guter Letzt auch noch quittieren. Hä?
Seit Jahren beobachte ich das nun, nicht nur während des Januarlochs. Kann man es mir verübeln, wenn ich so langsam das Gefühl bekomme, das Ganze habe System? Gerne kann ich den Grossverteilern sonst auch Nachhilfe in interner Kostenrechnung geben. Und auch gleich in Prozessoptimierung. Denn rechnen tun sich diese «Versehen» nicht nur für die gutgläubigen Kunden nicht, sondern bei diesem ganzen Puff, das daraus entsteht, auch nicht für den Laden. Oder doch, weil es selten jemand merkt geschweige meldet?
Wer von euch wurde auch schon „Opfer“ der „Januarloch-Falle“? Einmal oder mehrmals?
2 Kommentare
Katrin Nievergelt
17. Januar 2018 at 10:09Bei uns ist es auch schon mal vorgekommen, dass die Aktionen auf dem Regal falsch angeschrieben waren. Wenn ich im Coop einkaufen gehe, scanne ich meine Einkäufe selber ein und in Migros kontrolliere ich immer den Kassenzettel, noch bei der Kasse.
Caroline
17. Januar 2018 at 16:21Dieser Feststellung schliesse ich mich zu 100% an. Meinen Kassenzettel kontrolliere ich ausnahmslos. Falls etwas nicht ok ist, setze ich mich zuhause an den Computer und schreibe ein Mail. Fairerweise muss ich sagen, meiner Meinung nach gibt es beim ‚orangen Riesen‘ weniger versteckte Unstimmigkeiten als bei dessen Mitbewerber, wo immer wieder etwas falsch läuft. Vor längerem habe ich einen Liter Milch gekauft und beim Selfscanning festgestellt, dass 5 Rappen mehr belastet werden, als am Gestell angeschrieben war. An der Kasse habe ich das gemeldet, und wie von Rita beschrieben, alle waren Schuld, Anwesende ausgeschlossen. Es wurde mir versprochen, der Fehler werde gemeldet und berichtigt. Eine Woche später hatte sich noch nichts geändert. Für den Kunden nur 5 Rapen, für den Grossisten ein ansehnlicher Betrag, der sich mit Milch zusammenläppert.