Alle Jahre um diese Zeit beherrscht ein Thema die Medien: der erste Schultag – von Kindergärtnern oder von Erstklässlern. Statistiken informieren uns dann über Facts & Figures, Ratgeberartikel klären über die Auswirkungen dieses ersten richtig grossen Schrittes im Kinderleben auf, und Experten erteilen allerlei Tipps, wie man alles tipptopp meistern kann.
Diese so lange erwarteten und doch immer auch etwas gefürchteten Meilensteine habe ich mit unseren Buben unterdessen total viermal erreicht und dachte, dass wir dieses Thema nun definitiv abhaken könnten. Weit gefehlt, denn es gibt tatsächlich so etwas wie einen zweiten ersten Schultag: der Wechsel unseres Grossen in die ominöse Mittelstufe! Diese Stufe, welcher der Ruf vorauseilt, sie sei die Phase, «wo die Schraube massiv angezogen werde und wo die Kinder grausam auf die Welt kommen».
So stellte sich bei uns dieser Gefühlsmix zwischen Erwartung und Respekt vor einem weiteren «ersten Schultag» doch tatsächlich nochmals ein. Erst recht, weil im Fall unseres Grossen nicht nur die Stufe, sondern auch gleich die Lehrerin und die Hälfte der Mitschüler wechseln würden. Alte Freunde verabschieden, neue gewinnen, mehr Lektionen, weniger Freizeit – diese Zäsur im noch so jungen Primarschulleben eines Kindes erscheint mir persönlich also auch nicht ganz ohne.
Weshalb aber ist das kein Thema in den Medien? Bin ich die Einzige, die dieser Tage fast so aufgewühlt ist wie damals beim ersten Chindsgi- bzw. Schultag? Unserem frischen Mittelstufenkind wünsche ich jedenfalls eine rasche und gute Eingewöhnungszeit – auf dass er dieses neue Abenteuer mit ganz viel Freude angehe und eine spannende Reise durch die Mittelschulzeit erlebe!
immer mittwochs im Tagblatt der Stadt Zürich
2 Kommentare
Gaby
25. August 2016 at 10:01Ach Rita, was meinst du, wie ich aufgeregt war, als Livia am Montag den ersten Tag in der Sek hatte?!?! Und dabei kenn ich dort doch alles sooo gut, da ich da jeweils auch Stellvertretungen gebe. Und Livia ist sogar in der Klasse beim Gotti/meiner Schwester. Aber trotzdem! Ich kann dir sagen: es ist irgendwie nochmals ein schlimmerer Schritt, als in die Schule/in die Mittelstufe………. ich kanns dir sagen!
Nun denn: du hast nun 3 Jahre Zeit, dich damit auseinanderzusetzen/dich darauf vorzubereiten :-)))
LG, Gaby
Yasi
25. August 2016 at 20:52Liebe Rita, bei uns war der Übertritt in die Mittestufe kein Thema. Denn grossen Wechsel haben die Kinder aus unserem Quartier nach der 2. Klasse. Das ehemals Dorfschulhaus hat nur 4 Klassenzimmer. Belegt jeweils mit zwei 1. und zwei 2. Klassen. So machen sich unsere „Dorfkids aus der Stadt“ auf den Weg in eines der beiden Grösseren Schulhäuser unserer Schuleinheit. Sie werden ordentlich gemixt, was egal ist da sich eh alle kennen, und kommen zu neuen Lehrern bereits für die 3. Klasse. Das gute, Sie haben im Gegensatz zu denn Kindern, welche bereits in einem der grossen Schulhäuser sind, die Möglichkeit 4 Jahre zusammen in einem Klassenbild zu bleiben.
Ich könnte mir Vorstellen, das es weniger ein Thema ist, weil es von Ort zu Ort, bei uns ja von Schulhaus zu Schulhaus anders ist.
Grüsse Yasi von TiFlaYa