Familienleben Kolumne

Knabenschiessen: Mädchen an die Macht

In Sachen Frauenrechte ist das Glarnerland ein Vorbild

Bekanntlich war das Glarnerland in Sachen Frauenrechte der Zeit voraus: als erster Schweizer Kanton hat Glarus im Jahre 1971 das Frauenstimmrecht via Landsgemeindebeschluss auf kantonaler Ebene eingeführt.

Fortschrittlich: Ministrantinnen in der katholischen Kirche

Auch die katholische Kirche meiner Heimatgemeinde Schwanden zeigte sich bereits zu meiner Primarschulzeit als sehr fortschrittlich und frauenfreundlich und erlaubte uns Mädchen damals schon, während der Heiligen Messen zu ministrieren. Dies, obwohl die offizielle Zulassung von Mädchen für das Minstrantenamt erst 1994 durch den damaligen Papst Johannes Paul II erfolgte und dadurch der in unserer Kirche längst übliche Einsatz endlich „legalisierte“.

Frauen an die Macht auch im Fussball

Nun treten auch in der Stadt Zürich Mädchen Schritt für Schritt in scheinbar unantastbare Männerdomänen ein, beziehungsweise gewinnen Mädchen in solchen gar die Überhand. Längst bieten sie den Buben auf dem Fussballfeld Paroli. Fussball ist nämlich bereits auf Platz Nummer 2 der beliebtesten Mädchensportarten in Zürich avanciert, Tendenz weiterhin steigend.

Mädchen an die Macht nun auch beim Knabenschiessen

Nach dem Eroberungsfeldzug auf die Fussballfelder haben es Mädchen nun definitiv auch aufs traditionelle Knabenschiessen abgesehen. Zwar sind sie schon seit 1991 für die Teilnahme zugelassen, doch ihre Teilnahmequote und vorallem ihre Gewinnkadenz nimmt plötzlich rasant zu: diese Jahr ist bereits ein Drittel der Teilnehmer weiblich und auch dieses Jahr hat wieder ein Mädchen gewonnen!

Wie lange sich der Name des grössten Zürcher Volksfestes noch halten wird? Was meint ihr?

mittwochs immer im Tagblatt der Stadt Zürich

Weitere passende Beiträge zum Thema „Chilbi und Knabenschiessen“ könnt ihr nachfolgend lesen:

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1 Kommentar

  • Nicole B.
    12. September 2012 at 06:08

    Ich muss dich korrigieren, Rita: Die Kantone Waadt und Neuenburg haben das Stimmrecht für Frauen auf kantonaler Ebene schon 1959 eingeführt, und z.B. Zürich war auch noch vor Glarus, denn da wurde es 1970 eingeführt (Quelle: Wikipedia). Auf nationaler Ebene fiel dieser Entscheid ja am 6.2.71.
    Bei uns in Davos gab es auch schon vor 1994 Ministrantinnen. Unser Pfarrer hat sich sowieso des Öftern gegen Entscheide des Vatikans gestemmt… 😉
    Zu deiner Frage: Ich finde, dass Uralt-Traditionen ruhig so benamst werden können wie immer. Ich selber bin Mitglied einer Studentenverbindung (gemischtgeschlechtlich). Wir haben aber immer noch die Bezeichnungen aus der Zeit, als es halt nur männliche Studenten und daher auch nur männliche Studentenverbindungsmitglieder gab: Wir haben Fuxen, Burschen, den Senior (da finden es manche immer wieder lustig, den weiblichen Senior (Präsidentin) als „Señorita“ zu bezeichnen…), und nun, nach der Aufnahme in die Altherrenschaft, bin ich eben „Altherr“. Mich stört das keineswegs. Hauptsache, man bezieht heutzutage die Mädchen/Frauen in solche Traditionen inhaltlich ein.

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