Familienleben Kolumne

Bedrohter Familienfrieden: Nervige NERFs

Geduldet oder verboten?

Kennt Ihr diese NERF-Pistolen aus Kunststoff mit Geschossen aus Schaumstoff? Wir kennen sie nun auch, obwohl wir niemals wollten, dass unsere Kinder mit Waffen spielen…

Aber was wollt Ihr tun, wenn Eure Kinder NERFs als Geschenk von ihren Gspäändli erhalten? Nebst einem verdutzten Gesicht bleibt Euch nicht viel mehr übrig. Ihr könnt das Geschenk nicht ablehnen. Auch das spätere Konfiszieren wird Euch genauso wenig gelingen wie die Dinger kaputtzumachen. Euch bleibt nur die Flucht nach vorn und dem Feind ins Auge zu sehen: Ihr müsst Euch mit der neuen Bedrohungslage auseinandersetzen.

Dabei werdet Ihr erfahren, dass NERFs ursprünglich durch einen Rugby-ähnlichen Ball mit einem Schweif und mit Pfeifdüsen ausgerüstet als moderne Form von Wurfbällen Bekanntheit erlangten und im Sportunterricht sowie als Training für Leistungssportler eingesetzt wurden. Auch werdet Ihr erfahren, dass Spielzeugwaffen als pädagogisch tolerierbar gelten. Es sei nicht das Kriegsspielzeug, das das Kinderspiel kriegerisch mache, sondern Kinder spielten von jeher kriegerische Spiele – egal, womit! Fehlen NERFs, funktionieren Kinder halt das Frühstücksbrötli, Legobausteine oder was sonst gerade zur Hand ist, zu einer Waffe um.

Die weisse Flagge ist also gehisst, die NERFs sind unter Einhaltung von Kriegsregeln geduldet. Insgeheim hoffe ich, diesen neuen Feind im Haus mit der eigenen Waffe zu schlagen. So wie das Kind einer Bekannten, die dem Feind gar etwas zu tief ins Auge geschaut hat und selber ein blaues davontrug. Diese schmerzliche Erfahrung hat zum sofortigen Waffenstillstand mit anschliessender vollumfänglicher Entwaffnung geführt.

Wie habt Ihr es so mit NERFS? Geduldet oder verboten?

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3 Kommentare

  • Diana
    4. Juni 2015 at 10:15

    Bei uns ist es bis jetzt noch kein Thema, zum Glück. Aber später werden wir solche Spielzeuge auch dulden, in angemessenem Rahmen. Denn wie geschrieben, Kinder werden immer einen Weg finden „Kriegerlis“ zu spielen.
    Ich kann mich noch lebhaft an meine Kindheit erinnern. Da wurden selbstgemachte Steinschleudern verwendet und ab und zu – nach erfolgtem Kontrollblick, ob wirklich niemand zuschaut – auch an Nachbars Büsi ausprobiert. Und beim „Indianerle“ wurde mit Pfeil und Bogen auf die verfeindeten Eindringlinge geschossen. Nicht selten musste der Feind, fein säuberlich an den Marterpfahl gefesselt, ausharren, bis ihm jemand von den Erwachsenen zur Hilfe eilte. Da hätte rückblickend manches Mal etwas ins Auge gehen können – dann vielleicht doch lieber diese unschönen Plastikdinger, die im schlimmsten Fall, ein blaues Auge verursachen.

  • Claudia
    7. Juni 2015 at 21:19

    Kind F wollte sich am Markt eine billige Pistole kaufen. Dann doch lieber das Geld für eine NERF ausgeben, da hat man wenigsten Qualität. Also kauften wir zusammen die günstigste aus dem Sortiment. Zwei Schuss inklusive… Wir machten die Regeln aus und liessen dann Kind mit NERF in die freie Wildbahn (unseren Garten). Nach 10 Minuten waren die zwei Schuss auf dem Haus- und Schöpflidach verschwunden. Nun geht’s wohl wieder eine Weile, bis die neuen Schüsse gekauft sind 😉 !

  • Bionic Hobbit
    7. Juni 2015 at 22:14

    Ich hatte vor Jahren auch einmal die Idee, keine Waffen als Spielzeuge zu haben. Aber die Nerfs sind einfach genial und es macht auch mir Spass, mit denen zu schiessen! Wir haben schon eine ganze Sammlung davon.

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