Wir Italiener haben es am 6. Dezember nicht ganz so einfach…!
Statt der „Drei Könige“ kennen wir nämlich eigentlich „La Befana“ – diese ältere, nicht wirklich hübsche Dame (besser: Hexe), die in der Nacht vom 5. auf den 6. Januar auf der Suche nach dem Jesuskind auf einem Besen von Haus zu Haus fliegt und lieben Kindern Geschenke in einen eigens dafür vorbereiteten Socken oder Stiefel legt oder aber die weniger lieben Kinder mit einer Ladung Kohle oder Asche bestraft.
Unsere Kinder haben immer noch grössten Respekt vor dieser Gestalt, wollen aber trotzdem, dass La Befana sie besucht und – hoffentlich – etwas Kleines bringt. Deshalb bereiten sie sich immer nach dem gleichen Muster vor: Sie legen einen Stiefel oder einen Schuh bereit und signalisieren der Befana den Weg: Von der Haustür kurz rüber zum Gläschen Wein (dieses Ritual haben wir von Nonna, soll die Befana besänftigen…) und dann schleunigst zu den Schuhen und auf KEINEN Fall in den oberen Stock zu ihnen ins Zimmer!
Bis jetzt hat La Befana die Signale immer richtig interpretiert und ihre Geschenke in die Schuhe legen können, ohne dass sie jemals von irgend jemandem von uns gesehen wurde. Was die gute alte Frau bis dato aber noch nicht begriffen hat, ist der sorgfältige Umgang mit ihrem Besen: Beim Betreten unseres Entrées stösst sie nämglich jedesmal mit dem Besen das Weinglas um… (was unsere Buben am nächsten Morgen jeweils immer sehr belustigt zur Kenntnis nehmen)!
Zum Glück gehen La Befana und die Drei Könige so wunderbar aneinander vorbei! So können wir nach dem nächtlichen Besuch durch die alte Hexe gleich zum süssen Teil des Tages übergehen – zum Dreikönigskuchen!
Den Dreikönigskuchen machen wir immer ganz klassisch. Das gelingsichere Rezept findet ihr hier. Und ja, falls ihr auch immer das Problem habt, dass nur EINER König sein kann, so empfehlen wir euch, König Salomon und der Dreikönigskuchen zu lesen. Vielleicht hilft das. Nicht.
Wer von euch kennt La Befana auch? Wie feiert ihr den Dreikönigstag? Wie macht ihr den Kuchen? Und: Wie löst ihr das „Problem“, dass nur EINER König sein kann?
4 Kommentare
Nadja W.
4. Januar 2017 at 19:37genau dieses Rezept hab ich mir ausgesucht um meinen ersten Dreikönigskuchen zu backen 🙂 bin gespannt wie er wird und ob er besser schmeckt wie der von der Migi Theke.
Rita Angelone
4. Januar 2017 at 21:41Liebe Nadja, super – ich bin gespannt! Ich kann dir einfach nur folgenden Rat geben: Lass den Teig wirklich laaaaaange aufgehen, gib ihm Zeit, sich zu verdoppeln. Und: Rechne zurück, vom geplanten Genussbeginn zurück. Weil: je frischer der Königskuchen aufgetischt wird, umso feiner ist er. Es ist schade, ihn viel zu früh zu machen und dann lange rumstehen zu lassen, bevor man ihn isst. Lieber Gruss und einen ganz schönen Dreikönigstag euch!
Nadja W.
6. Januar 2017 at 22:18Liebe Rita er war mega fein. Werni fand wieso machst Du das wir können ja auch einen in der Migros kaufen….. er findet das wir den in Zukunft immer selber machen müssen 🙂 da ich heute morgen die Zeit nicht für alles hatte hab ich gestern den Teig gemacht und ihn über Nacht im Kühlschrank gehen lassen. Er ist wunderbar aufgegangen. Mhhhhh lecker! Übrigens bin ich Königin geworden 🙂
Rita Angelone
6. Januar 2017 at 22:43Oh, Nadja, weisst du, wie ich Freude habe???? Das ist toll!!!! Ich habe heute erst auf den Abend hin zwei Kuchen gebacken und wir haben sie zum Znacht gegessen. Also, ein bisschen hats noch übrige… Für morgen zum Zmorgen…. Ha, und ja, das ist das Los: Wenn etwas gut gelingt, musst du es nun eben immmer so machen 🙂 Aber deine beiden Männer werden sich ewig und immer an DEINEN Dreikönigskuchen erinnern!