Deutschland

City-Trip nach Konstanz

City-Trip nach Konstanz
Spezieller Charme: Die Uferpromenade im Winter

Ein Wochenende in Konstanz

Nachdem das Familienoberhaupt und ich vor einem Jahr nach Mailand gefahren sind, um unser liebgewonnenes, jährliches „Advent-Liebes-Weekend“ zu verbringen, haben wir dieses Mal die grösste Stadt am Bodensee gewählt: In Konstanz lässt sich Wellness, Kulinarik, Shopping, Kultur und Sightseeing in unmittelbarer Nähe zu Zürich optimal miteinander kombinieren – und hat dabei aber doch das Gefühl, ganz weit weg von zu Hause zu sein!

Auf den Punkt gebracht!

Direkt am Bodensee

Nicht von ungefähr heisst es: Wer in Konstanz lebt, hat Glück! Denn: Welche Stadt in Deutschland ist so schön gelegen, wie Konstanz? Von welchen Ufern erschliessen sich so vielfältige Blicke und Perspektiven über das Wasser auf die Alpen, den Säntis, den Hegau, den Schweizer Seerücken, wie von Konstanz aus? Konstanz ist ein attraktives Ferienziel, nicht nur für auswärtige Gäste – viele Konstanzer verbringen selber ihre Ferien sehr gerne zu Hause.

Bewusst haben wir uns auch dieses Jahr entschieden, mit dem Zug in unser Weekend zu fahren. Da wir nicht das Ziel verfolgten, uns im Ausland mit möglichst viel günstiger Ware einzudecken, durfte das Auto ruhig zu Hause bleiben – von Zürich erreicht man Konstanz mit dem Zug in nicht einmal 1 1/2 Stunden Fahrtzeit nämlich äusserst bequem.

Für unseren Kurzaufenthalt von Freitag bis Sonntag haben wir das Lifestyle Hotel 47° im neuen Quartier direkt an der Uferpromenade gewählt. Vom Konstanzer Hautbahnhof aus fährt die Buslinie 13/4 direkt zum Hotel (Haltestelle „Am Rheinufer“).

Das Hotel verfügt über 99 Zimmer und Studios, die je nach Kategorie verschieden gross und unterschiedlich ausgestattet sind. Unser Zimmer befand sich in der 6. Etage, dem sogenannten „Ladies Floor“, nur wenige Schritte von der SPA-Oase entfernt, die mit einer Finnischen Sauna, einem Sanarium, einem Dampfbad sowie einem grosszügigen Bereich zum Vitalisieren und Relaxen ausgestattet ist.

Gerade in der kalten Jahreszeit ist es toll, wenn ein Stadthotel auch über einen schönen SPA-Bereich verfügt. Derjenige im Hotel 47° bietet gar einen atemberaubenden Panorama-Ausblick dazu! Die schöne Aussicht kann man auch aus den Zimmern geniessen, da sie mit bodentiefen Fenstern versehen sind, die weitreichende Blicke auf die angrenzende Uferpromenade ermöglichen.

Nach unserer Ankunft zog es uns gleich wieder nach draussen. Vom Hotel aus gelangt man zu Fuss bequem und in rund 15 Minuten dem Uferweg entlang und über die Fahrradbrücke in die Stadt. Die Fahrradbrücke überspannt in Konstanz den Seerhein und dient dem äusserst regen und gut organisierten innerstädtischen Radfahrer- und Fussgängerverkehr.

Wer nicht so gerne zu Fuss unterwegs ist, hat es in Konstanz gut: Bei einem Aufenthalt, der länger als eine Nacht dauert, erhält man als Gast einen Bodensee-Gästepass. Damit kann man für die gesamte Aufenthaltsdauer die städtischen Busse gratis benutzen und von weiteren Vergünstigungen in zahlreichen touristischen Einrichtungen rund um den Bodensee profitieren.

So nah und doch so fern: Eintauchen in eine andere Welt

Schöne Altstadt

Nach einem ersten kurzen Spaziergang durch die Altstadt war unser Hunger stärker als die Neugier und so kehrten wir schon ziemlich bald im gutbürgerlichen Restaurant Zur Wendelgard ein.

Der Legende nach war Wendelgard von Halten die schweinsrüsselige und bucklige Besitzerin des schönen Rebguts in Meersburg. Von den Menschen wurde sie aufgrund ihres Aussehens gemieden und musste ihr Essen allein aus einem silbernen Trog zu sich nehmen. So bot Wendelgard ihr Gut der Stadt Meersburg unter der Bedingung an, dass täglich ein Ratsherr mit ihr speiste und sie sonntags, ebenfalls in Begleitung eines Ratsherrn, eine Ausfahrt machen durfte. Dies lehnten die Meersburger zwar nicht ab, überlegten jedoch zu lange. Die danach kontaktierten Konstanzer zögerten nicht lange und gingen auf ihr Angebot ein. Und so bekam Wendelgard einen Platz im Spital zum Heiligen Geist auf der Marktstätte!

Überragende: Das Konstanzer Münster

Aufgewärmt und gestärkt sind wir weiter durch die Altstadt geschlendert und haben dem imposanten Konstanzer Münster einen ersten kurzen Besuch abgestattet, wissend, dass wir am Sonntag noch in den Genuss einer professionellen Stadtführung kommen würden. Das Münster war lange das wichtigste kirchliche Bauwerk der Stadt und es prägt heute noch das Stadtbild von Konstanz. Vom Frühling bis in den Herbst können Besucher auf den Münsterturm steigen und eine schöne Aussicht auf Konstanz und den Bodensee geniessen.

Wellnessoase

Unser eigentliches Ziel für diesen ersten kinderfreien Spätnachmittag seit langem war aber der Besuch der Bodensee-Therme und so fuhren wir auch gleich mit der Buslinie 5 direkt zur Haltestelle Bodensee-Therme Konstanz, die unmittelbar vor dem Eingang der stattlichen Anlage liegt.

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Erholung pur!

Wir lieben Saunabesuche, besonders im Winter. In der Saunalandschaft der Bodensee-Therme Konstanz erwartet einen eine Vielfalt an Möglichkeiten, sich den Stress aus dem Körper zu schwitzen und sich zu entspannen. Im Thermalbecken kann man sich einfach treiben lassen – fern von Alltagsstress und Hektik!

Augen- und Gaumenschmaus

Nach diesem ersten gemütlichen Nachmittag in Konstanz und dem entspannten und wohligen Gefühl, das wir nach dem Besuch der Therme mit ins Hotel genommen haben, war uns nicht mehr wirklich danach, noch einmal in die Stadt zu gehen – erst recht nicht, weil das Hotel 47° über eine schöne Bar und ein feines Restaurant verfügt: Direkt am Konstanzer Seerhein und abseits vom Touristenstrom bietet das Restaurant Friedrichs eine kreative und erfrischende Küche an. Das Lokal ist gross und zeitgemäss eingerichtet und ist nicht zuletzt bei jungen Leuten sehr beliebt!

Das Mittelalter war bunt!

Am Samstag sind wir nach dem Frühstück wieder in die Stadt gezogen. Besonders aufgefallen ist uns, dass die Gebäude in der Konstanzer Altstadt sehr farbig sind. Die im letzten Weltkrieg unzerstört gebliebene Altstadt zählt zu den bedeutendsten mittelalterlichen Stadtensembles in Baden-Württemberg und ist noch stark vom bunten Stil der damaligen Zeit geprägt. Die historische Altstadt aus dem 12.–15. Jahrhundert ist an vielen Stellen als geschlossener und lebendig genutzter Bestand erhalten. Die vielen Restaurants, Cafés und Läden laden zum Flanieren und zum Shoppen fernab der grossen Einkaufszentren ein.

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Pause: Was sein muss, muss sein

Nach einer Stärkungspause im charmanten Café Wessenberg am Münsterplatz mit einmaligem Blick auf das Konstanzer Münster haben wir uns dann Richtung Weihnachtsmarkt gemacht!

Weihnachtsmarkt: Ein Muss in der Adventszeit

Der Weihnachtsmarkt

Der Konstanzer Weihnachtsmarkt am See gehört zu den beliebtesten Weihnachtsmärkten am Bodensee. Er erstreckt sich von der Marktstätte in der historischen Altstadt bis an den Hafen und ist ein Publikumsmagnet für jährlich über 450.000 Besucher! Rund 170 Händler in Hütten und auf dem Schiff laden zum Bummeln, Staunen und Kaufen ein. Und nach, oder vielleicht auch schon während dem erfolgreichen Einkauf locken kulinarische Genüsse aus aller Welt. Der See verleiht dem Weihnachtsmarkt ein ganz besonderes maritimes Flair – die Altstadt, der Hafen und das Weihnachtsschiff erleuchten dabei in weihnachtlichem Glanz!

Zum Hochzeitstag nur das Beste!

Feines Essen

Konstanz gilt auch als Schlemmerstadt am Bodensee, und das war mitunter ein Grund, weshalb wir diese Stadt für unseren City-Trip ausgewählt haben! In der regionalen Gastronomie wird das Beste aus Schweiz und Schwaben, Vorarlberg und Baden variantenreich und kreativ miteinander kombiniert.

Für unser zur Tradition gewordenes Hochzeitstagsdinner haben wir das Restaurant Papageno gewählt, ein gehobenes Gourmetlokal mit kreativer Küche. Mit dem jungen Koch Johann Kraxner steht im exklusiven, mit 14 Gault Millau-Punkten versehenen Restaurant ein echter Star seiner Materie am Herd!

Der Hafen, das Konzilgebäude und das Kloster

Viel Geschichte

Am Sonntagvormittag stand eine Stadtführung auf unserem Programm. Tour Guide Melanie Onken hat uns am Hafen empfangen und ist mit uns in die Geschichte von Konstanz eingetaucht: Ihre Blütezeit erlebte die Stadt vom 10. bis 14. Jahrhundert. Konstanz lag im Schnittpunkt der Handelsstrassen nach Oberitalien, Frankreich und Osteuropa und avancierte zu einem wichtigen Handelsplatz für Pelze, Leinen und Gewürze. Die damalige Bedeutung der Stadt zeigt sich auch darin, dass Konstanz im 15. Jahrhundert als Austragungsort eines Konzils ausgewählt wurde. Das Konzilgebäude ist eine Sehenswürdigkeit an der Uferlinie des Bodensees. Der dreigeschossige, massive Steinbau mit Walmdach wurde als Warenlager für reisende und ortsansässige Händler errichtet und diente fast 500 Jahre lang als Umschlagplatz für Handelswaren am Konstanzer Hafen. Während des Konstanzer Konzils fand das Konklave zur Wahl von Papst Martin V. in diesem geräumigen Bauwerk statt. Es gilt als grösster erhaltener mittelalterlicher Profanbau in Süddeutschland und wird seit langem nun als Restaurant, Festsaal und Kongresszentrum genutzt.

Als ehemaliger Bischofssitz hat die Stadt auch ein reiches sakrales Erbe vorzuweisen, wobei neben der einstigen Bischofskathedrale, dem Konstanzer Münster, eine ganze Reihe von Kirchengebäuden, ehemaligen Klöstern und Domherrenhöfen zu finden sind.

Das Konstanzer Münster ist eine Basilica minor. Das Münster war für gut zwölf Jahrhunderte die Kathedrale der Bischöfe von Konstanz und diente als Sitzungssaal des Konzils von Konstanz. Seit der Aufhebung des Bistums wird das Münster als katholische Pfarrkirche genutzt.

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Das Konstanzer Münster

Während der Führung ist uns noch einmal so richtig ins Auge gestochen, dass die Gebäude der Altstadt in den bunten mittelalterlichen Farben gehalten sind und dass viele Häuser wunderschöne Fassadenmalereien aufweisen.

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Der Wohnturm zum Goldenen Löwen: Bedeutendste Fassadenmalerei

Auch haben wir erfahren, dass in der Konstanzer Altstadt fast jedes Haus seinen eigenen Namen hat. Dies ist darauf zurückzuführen, dass es lange nur Häusernamen statt Hausnummern gab. Die Namen bildeten sich heraus nach natürlichen Kennzeichen in der Nähe (z. B. Bäumen, Brunnen), nach baulichen Besonderheiten (Stockhaus, Lukenhäusle), Farbattributen (Roter Torkel, Schwarzer Bär), Zweckangaben (Zollhaus, Kornhaus), Hausschmuck, Handwerk und Gewerbe oder religiösen Symbolen. Nach der Einführung der Hausnummerierung gerieten die ursprünglichen Gebäudenamen leider in Vergessenheit.

Eindrückliche Zeitzeugen aus dem Mittelalter

Zum Abschluss der sehr interessanten und lehrreichen Führung haben wir noch einen Abstecher in den sogenannten Wurtschgraben unternommen. Diese schmale Gasse zwischen Wohnhäusern versteckt sich hinter einer Türe, die neutral mit „Feuergasse“ angeschrieben ist. In den Wurschtgraben wurden im Mittelalter Abfälle und Fäkalien geworfen, damit diese nicht auf den Strassen lagen und das Bild der Stadt verschandelten (genau so wie der schmale Ehgraben im Zürcher Niederdorf, der sich ebenso hinter einem verschlossenen Törchen versteckt!).

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Zum Glück bin ich klein und … schmaler als ich dachte

Leider vergehen Wochenendaufenthalte in einer Stadt immer viel zu schnell. Nach einer letzten Stärkung am Weihnachtsmarkt …

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Wie schon gesagt: Was sein muss, muss sein!

… verabschiedeten wir uns am Hafen von Konstanz noch von Imperia, dem eigentlichen Wahrzeichen von Konstanz. Die mächtige Statue soll mit den beiden nackten Figuren, die sie auf ihren erhobenen Händen trägt (der Kaiser und der Papst) an das Konzil von Konstanz erinnern.

Wir kommen wieder. Bestimmt.

Städte haben im Winter ganz generell ihren besonderen Reiz. In der kühleren und festlichen Jahreszeit ist aber gerade die Stadt Konstanz mit dem weitreichenden See, der festlich geschmückten Altstadt und dem bezaubernden Weihnachtsmark der ideale Ort für Geniesser und ja, auch für Verliebte. Wir waren jedenfalls bestimmt nicht zum letzten Mal da und bei einem nächsten Besuch werden wir die Kinder mitnehmen. Denn Konstanz bietet auch für Kinder und Familien ein vielfältiges Angebot, das wir hoffentlich schon bald mit den Jungs geniessen werden. Vielleicht schon diesen Sommer – wer weiss.

Kennt ihr Konstanz? Was gefällt euch ganz besonders an dieser Stadt? Welche speziellen Tipps habt ihr für Besucher?

Unser Besuch in Konstanz fand in Zusammenarbeit mit der Deutschen Zentrale für Tourismus e. V. statt. Wir bedanken uns herzlich für die tolle Unterstützung bei der Reiseplanung und Durchführung!

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1 Kommentar

  • Nicole
    20. Januar 2017 at 08:25

    Hallo Ihr Lieben,
    ein toller Bericht, ich bin neben Konstanz – auf der Schweizer Seite – aufgewachsen! Was gibt es schöneres als nach der Schule direkt an den See um Hausaufgaben zu erledigen und zu chillen…
    naja, wenigstens hab ich im Zürcher Oberland nun auch einige Seeli…
    Zurück zu Konstanz – ich liebe die herzigen Cafes, das herumschlendern in den Gassen, im Sommer natürlich den See, Pedalo fahren, einen tollen Biergarten, feinen Wein und und und
    Was ich gar nicht mag: die vielen Schweizer Einkaufstouristen!!!! Es ist enorm wie die Zahl zugenommen hat und ehrlich gesagt – viele von ihnen sind saufrech – haben das Gefühl das Beste zu sein, alles gleich zu bekommen, wenn mal wieder kein Parkplatz frei ist ausrufen zu müssen, überall schweizerdeutsch zu sprechen und wenn mal jemand ein Wort nicht versteht die Augen verdrehen! Es ist leider wirklich so, an der Eisdiele wird „ä Chuglä Erdbeeri im Chübeli“ verlangt, der junge Verkäufer fragt nach, in der Waffel? nei, ha doch gseit im Chübeli!!! Äh, im Becher? jaaaaaa, mann die verstönd echt nüt!!!
    So geht es leider zu und her und wenn man am Zoll beim abstempeln warten muss wird wieder ausgerufen! Stellt euch vor, ihr wohnt in Konstanz, jeden!!! Tag wird die Stadt überfallen, lange Staus bilden sich, nur Schweizer Kennzeichen! Die armen Konstanzer können nicht mal kurz mit dem Auto irgendwo hin, nein, sie müssen ihre Einkäufe morgens früh oder abends spät erledigen falls sie mit dem Auto fahren müssen. Ist doch nicht mehr normal so etwas!! Unsere Freunde können vom Balkon auf den Autobahnzoll schauen, egal zu welcher Tageszeit – die Autos stauen sich, ich finds tragisch!
    Trotzdem lohnt sich natürlich einen Ausflg nach Konstanz, einfach die Natur genissen und die „doofen Schweizer“ beobachten! ( ich hoffe, ihr wisst wie ich das meine, selbstverständlich sind nicht alle Schweizer doof, aber haltet mal die Augen und Ohren offen, ihr braucht wirklich nicht lange zu warten, ihr werdet staunen wie frech man sein kann )
    Puuuh, ich muss los – einkaufen – in der Schweiz!!!
    Alles Liebe, Nicole

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