Ich habe „anno dazumal“ noch gelernt, dass Wunden besser heilen, wenn sie trocknen können, sprich: wenn man kein Pflaster drauf tut und sie an der Luft trocknen können.
Studien belegen jetzt – einmal mehr – das Gegenteil: mit Pflaster abgedeckte Wunden heilen rascher und sind zudem einem kleineren Infektionsrisiko ausgesetzt. Der körpereigene Abwehrmechanismus gegen Bakterien arbeitet sogar besser unter feuchten Bedingunen!
Zum Glück gibts Pflaster in allen Formen und Varianten:
- Textile Pflaster: Das klassische Pflaster aus Stoff sollte in keiner Hausapotheke fehlen. Es ist aus dehnbarem Material, das besonders gut klebt und eine gut saugende Wundauflage hat.
- Kunststoffpflaster: Diese sind bei Schnittwunden an den Händen zu empfehlen, wo man oft mit Wasser in Berührung kommt. Sie halten in erhöhtem Mass Wasser und Schmutz ab, sind aber dennoch luftdurchlässig.
- Hypoallergene Pflaster: Aus besonderem Klebstoff, mit hoher Luft- und Wasserdampfdurchlässigkeit. Das Pflaster lässt sich leicht wieder von der Haut entfernen. Geeignet für allergische und empfindliche Haut und bei Latex-Unverträglichkeit.
- Hydrokolloide Pflaster: Sie saugen das Wundsekret auf und verwandeln es dabei in ein Polster. Durch die feuchte Wundtherapie werden die natürlichen Hautbedingungen nachgebildet und die Wunde heilt schneller.
- Sprühpflaster: Die Pflaster zum Aufspritzen bestehen aus einem luftdurchlässigen Lack und legen sich als durchsichtigen Film über die Wunde. Das anfängliche Brennen nach dem Aufsprühen geht rasch vorbei. Diese Pflaster eignen sich für kleine, saubere Wunden, Schürfungen und unter dem Kopfhaar. Bei tiefen Verletzungen, Verbrennungen und im Bereich von Schleimhäuten dürfen sie nicht angewendet werden.
Für welches (Kinder-) Pflaster man sich auch immer entscheidet, eines scheint ganz besonders wichtig zu sein: Es soll möglichst bunt sein!
Denn schon kleinste Verletzungen bei Kindern haben vielfach ein «Zeter und Mordio» zur Folge. Farbige Pflaster mit den Lieblingsmotiven der Kinder können drum im wahrsten Sinne des Wortes als Trostpflaster dienen.
1 Kommentar
Otte
5. Oktober 2010 at 18:38Naja… bin da nicht ganz einverstanden. Das es möglichst bunt sein soll, ist rein kinderpsychologischer Natur, und hat mit Wundheilung an sich nicht viel zu tun. Ansonsten bin ich überzeugt dass Schürfungen etc. an der Luft noch am besten heilen. So lange es wirklich blutet, kann man so ’n hübsches Teil draufkleben oder drumherum wickeln, von mir aus auch arbig. So bald aber der Blutstrom genügend zum Stillstand gekommen ist, lässt man’s besser an der Luft. Klar wollen die Apotheker uns erzählen dass es mit Pflaster besser geht. Am allerbesten natürlich mit den teuren Teile, und dann auch noch viel und regelmässig wechseln. Umsatz muss her… Bei den Studien bin ich dort grundsätzlich vorsichtig und kritisch – wer hat sie verfasst? Von wem wurde sie finanziert? Wie lautete den Auftrag? Da gibt’s vermutlich ebensoviele Studien die – selbstverständlich auch mit einer soliden statistischen Basis belegt – genau das Gegenteil empfehlen … Bis dahin kann man einfach nur auf wenige kleinere unfälle hoffen.