Familienleben Gesundheit

Hin und her – Zähne putzen ist nicht schwer

Die kindliche Mudhygiene beschäftigt Eltern

Die vielen Fragen, die rund um das Thema „Kinder, Zähne und Zähneputzen“ aufgetaucht sind, zeigen, wie wichtig Eltern die Mundhygiene ihrer Kinder ist. Im Interview mit Zahnarzt Alessandro Devigus konnte ich alle Fragen klären.

Fluoride als Basis für die Kariesprophylaxe

Fluoride bieten einen Schutz gegen Karies: entweder durch lokale Anwendung mittels Zahnpasta oder Zahngelée oder auch als Basisvorbeugung im täglichen Leben mit fluoridiertem Kochsalz. Der tägliche Gebrauch einer Fluoridzahnpasta und das wöchentliche Zähneputzen mit einem Fluoridgelée (ab 6 Jahren empfohlen) ermöglichen eine 50%-ige Reduktion der Kariesschäden.

Fragen rund um die Zahnbürste

Dass man die Zahnbürste alle 3 Monate wechseln sollte, hat zwei Gründe: Zum einen wird auch eine Zahnbürste – wie ein Küchenlappen – irgendwann „unappetitlich“ und zum anderen nutzen sich die abgerundeten Borsten ab. Ersteres ist unhygienisch und das zweite reduziert die Wirksamkeit des Zähneputzens. Die „3-Monats-Regel“ variiert je nach Handhabung der Zahnbürste, aber sie soll daran erinnern, dass man eine Zahnbürste nicht endlos lange verwenden kann.

Die Vielfalt an Borsten erleichtert beim Putzen, möglichst jede Stelle zu erreichen. Begnügt man sich mit einer einfachen Zahnbürste, muss die Putztechnik umso perfekter beherrscht werden, damit alle Zähne gründlich erreicht und geputzt werden können.

Ab wann können Kinder ihre Zähne selbständig putzen?

Ein Kind entwickelt die erforderliche Motorik zum Zähneputzen nur schrittweise. Ungefähr ab dem 5. Lebensjahr ist ein Kind „technisch“ in der Lage, die Zähne ohne Hilfe zu putzen. In diesem Alter setzen auch die Besuche der „Zahnputztante“ im Kindergarten ein, und die Kinder werden schrittweise in die korrekte Putztechnik eingeführt. Am besten lernen Kinder zuerst, die Kauflächen zu putzen. Wenn sie diese selbständig reinigen können, geht es mit den Aussenflächen weiter. Im späten Vorschulalter sind sie dann motorisch auch in der Lage, die Innenflächen zu bürsten. Bis zum Alter von 8 Jahren sollte man aber zumindest am Abend gründlich nachputzen.

Die Nuggifrage

Über die Frage der richtigen Nuggi-Grösse scheiden sich die Geister. Was seinen Einfluss auf die Zahnstellung anbelangt, kommt es aber vielmehr darauf an, dass der Nuggi-Schaft, das ist der Abschnitt zwischen Platte und dem eigentlichen Sauger, möglichst flach ist, damit das Kind möglichst keinen „offenen Biss“ bekommt. Aber auch wenn dies der Fall sein sollte, reguliert sich das Gebiss rasch von selbst, ab dem Moment, in welchem kein Nuggi mehr benützt wird.

Die Korrektur von Fehlstellungen

Korrekturen bei Fehlstellungen des Kiefers oder Gebisses werden im Kleinkindalter nur in extremen Fällen korrigiert, d.h. wenn das Kind z.B. Mühe beim Kauen oder Sprechen bekundet. Ist dies nicht der Fall, wartet man i.d.R. bis zum 2. Wachstumsschub im Alter von ca. 11 – 12 Jahren, um Fehlstellungen zu korrigieren.

Welche Zahnpasta ist die richtige?

Bis zum 6. Altersjahr wird eine fluoridierte Kinderzahnpasta mit 0.025% Fluorid empfohlen, ab 6 Jahren Zahnpasta mit bis 0.15% . Ab diesem Alter schlucken Kinder die Zahnpasta nicht mehr, sondern spucken sie aus. Deshalb darf die Fluoridmenge höher sein.

Welche Putztechnik soll man anwenden?

Die Frage nach der richtigen Putztechnik stellt sich eigentlich nur beim Verwenden einer Handzahnbürste. Es gibt grundsätzlich drei Techniken:

  • Modifizierte Bass-Technik: In einem Winkel von 45° werden die Borsten der Zahnbürste auf Zähne und Zahnfleisch aufgesetzt. Vibrierende, kurze Bewegungen werden unter leichtem, gleichmässigem Druck durchgeführt, abschliessend wird die gelöste Plaque mit einer Drehbewegung in Richtung Zahnkrone ausgewischt. An derselben Stelle ist das Vorgehen mehrmals zu wiederholen. Systematisch werden zunächst alle Zähne im Oberkiefer, dann die im Unterkiefer geputzt.
  • Stillman-Technik: Ohne die Rüttelbewegung der Bass-Technik werden die Zähne mit kreisenden Bewegungen vom Zahnfleisch zur Zahnkrone hin gereinigt (Rot-Weiss-Technik). Auch hier ist auf den Winkel von 45° zu achten.
  • KAI-Technik: Kinder können diese komplexen Vorgehensweise noch nicht richtig beherrschen. Eltern sollten ihnen deshalb zuerst die sogenannte „KAI-Technik“ beibringen. Dabei kann die Zahnbürste einfach nur schrubbend (Bewegungsrichtung: vor und zurück) über die Zähne geführt werden: K = Kaufläche, A = Aussenseite und I = Innenseite

Die Zahnbürstenfrage: elektrisch ja oder nein?

Eine elektrische Zahnbürste erleichtert Kindern (und Eltern) das Zähneputzen. Es ist der einfachste und wirksamste Weg, die Zähne gründlich zu putzen, ohne unbedingt eine perfekte Zahnpflege-Technik zu beherrschen. Denn: eine elektrische Zahnbürste führt automatisch die korrekten Schritte und Bewegungen aus, die man aus den Handputztechniken kennt.

Lest doch auch die weiteren Beiträge in der Rubrik Gesundheit – Zähne:

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19 Kommentare

  • Irene
    11. Oktober 2011 at 08:40

    Meien Kinder haben noch keine, wir machen es noch auf die “ altmodische Art“.Wir erzähen unseren Kindern immer von denn blauen und roten, gelben und pinken Elefanten die in Ihrem Mund sind. Sie putzen wir immer mit grosser Freude und das klappt bestens! Ueber schöne Zähnen freuen sich auch kleine Kinder! Würden uns über so einen tolle Zahnbürste freuen.

  • Rösli
    11. Oktober 2011 at 08:41

    uiiiiiiiiiiiiii, Du wieder, deine ideen sind unschlagbar!
    Ich hätte total gern eine für cassandra. ich habe für mich eine und die kleine will natürlich auch immer, darf aber nicht. und da sie ja bald 3 ist, wärs ideal.
    Wollte bei aktionen schauen;-)

    haben Deine beiden eine und auch so spass dran?

  • Rösli
    11. Oktober 2011 at 09:41

    @irene: super herzig das mit den farbigen elefanten;-)

  • Bionic Hobbit
    11. Oktober 2011 at 12:22

    Bei uns kommen eigentlich alle drei gerne zum Zähneputzen, es ist so eine Art Wettrennen (wie so vieles). Allerdings nicht dreimal am Tag….
    Am liebsten haben sie es, wenn ich einen alten Zahnputz-Song aus meiner Kindheit singe: Zischi-zaschi-Zägg! De Drägg de muess ewägg…. Wer weiss, wo das herstammt?

    Hätte gerne eine Disney Zahnbürste zur Anwendung der Modifizierten Rückhand-Bass-Technik mit Axel und doppeltem Rittberger!! 😉

  • Yvonne
    11. Oktober 2011 at 14:12

    Unser Grosser (5Jahre) hat auch schon eine elektrische Zahnbürste und findet diese toll :o)! Und der jüngere Sohn wird bald 3 und wir haben ihm auf den Geburtstag eine solche versprochen – oder ab welchem Alter wird eigentlich eine elektrische Zahnbürste genau emfpohlen?
    Also von daher würde wir uns natürlich freuen, wenn wir zu den glücklichen Gewinnern gehören – dann haben wir hoffentlich auch nicht mehr diesen täglichen Zahnputzkampf mit dem Kleinen (trotz Liedli, Versli,… immer wieder mühsam dieses Zähneputzen…)

  • franziska matt
    11. Oktober 2011 at 15:49

    mit so einer tollen zahnbürste würde mein gottikind sicher gerne die zähne putzen dass würde uns allen vieles vereinfachen 😉

  • Annemarie
    11. Oktober 2011 at 17:45

    So eine wunderschöne elektrischen Kinderzahnbürste würd ich auch gerne mal haben.Unser Zähneputzen ist bei mier (ich bin Grosi) immer sehr lustig !! Wir verpacken es in lustige Spiele und so ist es immer halb so schlimm 🙂

  • Tanja
    11. Oktober 2011 at 18:28

    „Zähnli putze ned vergässe…jede Tag nach jedem Ässe…Zähnli die müend suber sii, sucht gits grossi Löcher dri!“ Mit diesem Lied und einer tollen Zahnbürste gehts viel einfacher (also zumindest bei Tim) Bei Lana gibts trotz allem ein Geschrei!

  • Ursula
    11. Oktober 2011 at 18:32

    So eine tolle Zähnbürste hätte ich auch gerne ;-).Zähne geputzt haben wir als Kinder immer gerne!! Wir durften bei unsere Mutter immer ein Kleber auf ein Blatt kleben bis das Blatt ganz voll war :-). Hat uns immer sehr viel Spass gmacht ,besonders wenns wieder neue Kleber gab! Die Bilder durften wir dann im Zimmer aufhängen 😀

  • Carlita
    11. Oktober 2011 at 21:29

    Unser absoluter zahnputz-Song für familie und Gäste(Kinder):
    Melodie: Pippi langstrumpf
    Text: A – Aaaaa aaaaaaaaah ah Aaaaa aaaaaaaaah. Aaaaa aaa aaa aaa a a Aaaaa aaa aaa ah. I – Iiiii ii ii ii ii. Iiiii i III ii ii . A – Aaaaa aa aa aa a Aaaaa. Aa aa aa. (nach bedarf öfters zu wiederholen).
    Ganz wichtig, als Abschluss des Konzerts sozusagen – und weil die Zunge doch auch gestriegelt werden will: BÄHHH! (Zunge rausstrecken)

    Geht mit elektrischem Instrument sicher noch besser… Eine Steigerung brauchen wir noch!

    Danke…

  • Michaela
    12. Oktober 2011 at 08:57

    Zuerst durften sich die Kids ihre Zahnbürste, Zahnpasta und die Sanduhr im Laden selber aussuchen. (Auch wenn es jeweils wieder neue Bürsten oder Pasta braucht, dürfen sie das.)

    Dann am morgen und mittag putzen die Kids ihre Zähne immer selber. Sie müssen aber so putzen, dass es überall im Mund und auf jedem Zahn gekitzelt hat 🙂
    Am Abend siehts so aus, dass sie zuerst selber dürfen und wir danach nachputzen. Am meisten hilft uns dabei der Refrain vom Super Schrubber Lied von Andrew Bond oder der Zahnputzenboogie oder Zahnputzenblues.

    ich bi ebe en super schrubber, mini zäh werded pflägt und ghegt,
    obe une, vorne hine, links und rechts und zwüsched ine, immer wenn ich iss, wenis nid vergiss;
    ja ich bi ebe en super schrubber…etc.

    das isch de zahputzeblues de zahputzeblues, ja da chunt nur dä „name des kindes“ drus, das isch de zahputze blues, de zahputze blues, ja da kunt nur dä „name des kindes“ drus

    zah zah zahputze boogie, zah zah zahputze boogie, rubbele und schrubbele, rubbele und schrubbele, rubbele und schrubbele, rubbele, HOI!, schrubbele, HOI!

    oder dann zähnli putze nid vergässe jede tag nach jedem esse, zähnli die münd suber si, sus gits vili löcher dri

    @Carlita: das mit dem Zungerausstrecken find ich ganz cool!!

    Wir brauchten aber auch viel Geduld bis das geklappt hat. Vorallem während dem Zahnen ist das Zähneputzen fast unmöglich 🙁 da meine Jungs sowieso an Technik interessiert sind, wäre eine elektrische Bürste das non plus ultra!! (Und wer weiss, vielleicht lassen sie ja dann die Finger von Papa’s Rasierer ;))))

  • Josef
    12. Oktober 2011 at 09:17

    Hallo,
    ich hab hier was von meiner Frau und mier zum Thema Zähneputzen:
    Putz, putz, putz
    runter mit dem Schmutz.
    Die Zähne müssen sauber sein,
    dann kommen keine Löcher rein.
    Putz, putz, putz,
    runter mit dem Schmutz.

    …und wenn ihr dann fertig seid:

    Ooh, ooh, ooh,
    jetzt sind die Zähne froh!
    Obst, Gemüse das ist fein,
    die Süssigkeiten, die lass sein,
    Oooh, ooh, ooh,
    jetzt sind die Zähne froh!

    Das alles nach der Melodie von „Summ, summ, summ, Bienchen summ herum.“
    Bei uns geht das super!! Viel Spass allen andern 😉

  • Nicole
    12. Oktober 2011 at 15:03

    Ich mache es mit dem Tarzan-Schrei, da ich bei beiden Kids das Problem habe, dass sie den Mund nicht weit genug aufmachen. Ich habe ihnen mal erklärt, dass sie so wie Tarzan schreien sollen (und es natürlich vorgemacht… ;-)). Das funktioniert einigermassen gut, und wir müssen meist sehr lachen über unser Geschrei im Badezimmer…..
    Da ich mir selber bald mal endlich eine elektrische Zahnbürste kaufen will, weiss ich jetzt schon, was die Kids auch wollen – auch eine solche. Daher wäre so ein Gewinn natürlich der absolute Hit! 🙂

  • Ruedi
    12. Oktober 2011 at 18:36

    Die Mär von den Zahnteufeli zieht immer noch 😉 Eigentlich gehörts schon richtig zum Ritual nach dem Essen. Die Kinder machen das recht gerne. Zudem putzen die Kinder wesentlich lieber mit den elektrischen Zahnbürsten als mit der normalen.
    PS: Danke für die vielen Tipps 😉

  • Lorelai
    12. Oktober 2011 at 19:39

    Ui, so kreativ bin ich leider nicht – ich lasse einfach meinen Mann ran, wie beim Nägelschneiden auch. Und es klappt bei ihm viiiel besser! 😉

  • Rita Angelone
    12. Oktober 2011 at 19:50

    @Lorelai: hehehe, auch bei uns übernimmt das Nägelschneiden das FOH!!!

  • Bionic Hobbit
    13. Oktober 2011 at 06:35

    Kann ich mal meinen Mann zu Euch schicken, damit der das Nagelschneiden lernt? Seit der Geburt unserer drei hat er das nicht ein einziges Mal gemacht. Ich sei ja schliesslich die Ärztin….

  • Nicole
    13. Oktober 2011 at 08:33

    @Bionic: Hihi, mein Göttergatte schafft es auch so, sich vom Nägelschneiden zu drücken. Offenbar denkt er, dass eine Juristin das auch gut kan….. 😉 Gestern hat er wohl das erste Mal einen schwarzen Rand unter den Nägeln der Kleinen weggeputzt. Am Morgen, als ich ins Büro los bin, habe ich ihn noch drum gebeten, worauf er zuerst mal nachgefragt hat, mit welchem Teil er das machen solle…..

  • Cristina
    13. Oktober 2011 at 09:04

    Wir verwenden ebenfalls das Zahnputzlied und das klappt meistens auch gut. Nur beim Kleinen müssen wir manchmal das „Zügli“ anwenden, welches ins Tunnel fährt.

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