Familienleben Kolumne

Wer genau ist hier im Nachteil?

Wer hat nun eine 2 am Rücken?

Studien besagen, dass die Geschwisterposition, in der ein Kind geboren ist, viel wichtiger für seine Entwicklung ist als der Einfluss, den die Eltern überhaupt ausüben können. Konkret: Als Eltern kann man sich noch so Mühe geben, Liebe und Aufmerksamkeit auf zwei Kinder möglichst gerecht aufzuteilen, man kann es nur falsch machen!

Es heisst, dass man Erstgeborenen besondere Aufmerksamkeit schenken soll, da sich diese nach der Geburt eines Geschwisters entthront vorkommen. Wir haben diese Gefahr ernst genommen und uns nach der Geburt des Kleinen speziell um den Grossen gekümmert. Mit dem Resultat, dass der Kleine zeitweise schon fast in Vergessenheit geraten ist. Da klingt es wie Hohn, wenn man dann liest, man müsse aufpassen, bei Zweitgeborenen nicht einfach nur noch beiläufig zu registrieren, was man beim Ersten noch gemeinsam mit der ganzen Verwandtschaft gefeiert habe.

So haben wir uns anlässlich des zweiten Geburtstags des Kleinen vorgenommen, dass wirklich nur er im Mittelpunkt stehen und gefeiert werden soll. Dem Grossen haben wir lange im Voraus erklärt, dass er an diesem Tag keine Geschenke bekommen würde, da sein Geburtstag bald darauf folgen werde. Zu unserem Erstaunen hat der Grosse die Sache souverän gemeistert – im Gegensatz zu uns Erwachsenen.

Keiner von uns hat sich an die vereinbarten Regeln gehalten, und alle haben wir nebst dem Geschenk für den Kleinen auch ein kleines Geschenk für den Grossen organisiert. Weil dieser sich sonst vernachlässigt vorkommen könnte.

Nur logisch also, dass auf diese Weise Erstgeborene den Anspruch auf das Aufmerksamkeitsmonopol der Eltern nie aufgeben werden und Zweitgeborene stets das Gefühl begleiten wird, nur unbeachtete Mitläufer zu sein. Eine praxisnahere sich selbst erfüllende Prophezeiung gibts wohl gar nicht!

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