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Vorpubertät: Wenn das Kind weder Fisch noch Vogel ist

Kinder in der Vorpubertät

Auch wenn es die Vorpubertät rein entwicklungspsychologisch nicht gibt, so gibt es doch diese Phase zwischen Kindheit und Jugend, in welcher sich vieles im Hinblick auf die eigentliche Pubertät bereits verändert, ohne dass davon gleich auf den ersten Blick etwas zu sehen wäre. Umso spürbarer ist diese Phase aber für Kinder und Eltern.

Die (Vor-)Pubertät und die Gesundheit des Kindes

Die Zeit der (Vor-)Pubertät beginnt bei Mädchen etwa mit neun, bei Knaben mit zehn, elf Jahren. Die individuelle Bandbreite ist allerdings sehr gross. In diese Zeitspanne fällt in der 4. Klasse eine schulärztliche Vorsorgeuntersuchung. Dabei wird bei allen Kindern nicht nur der Impfschutz überprüft, sondern neben der Durchführung eines Seh- und Hörtest auch die Grösse und das Gewicht geprüft.

In der Regel steigen mit der Vorpubertät die gesundheitlichen Probleme bei Kindern bzw. später mit der eigentlichen Pubertät bei Jugendlichen an. Viele dieser Schwierigkeiten haben mit der mangelnden Impulskontrolle der pubertierenden Kinder und Jugendlichen zu tun.

Übergewicht

Bevor sie in die Höhe schiessen legen die meisten Kinder in der (Vor-)Pubertät schnell und manchmal auch beträchtlich an Gewicht zu. Der Körper braucht eine gewisse Fettmasse, um in die Pubertät starten zu können, deshalb ist es normal, dass Kinder in der Vorpubertät fülliger werden. Ob die Gewichtszunahme noch im Rahmen ist, muss am besten mit dem Kinderarzt besprochen werden.

Stimmungsschwankungen

Zwischen Unternehmungslust und Trägheit liegt bei Kindern während dieser Phase nur ein schmaler Grat. Ihre Stimmungsschwankungen können heftig ausfallen, die Freunde werden immer wichtiger, immer häufiger ziehen sie sich auch einfach zurück und wollen nur für sich alleine sein. Nicht von ungefähr heisst es: Pubertät ist, wenn die Welt Kopf steht

Suchtprobleme

Nicht selten beginnt der Nikotinmissbrauch bereits im Alter zwischen 11 und 17 Jahren, bei illegalen Drogen im Alter zwischen 15 und 18 Jahren. In die Zeit der (Vor-)Pubertät fallen auch die Essstörungen wie Magersucht und Bulimie sowie die Game-Sucht.

Kinder in der (Vor-)Pubertät: Was können Eltern tun?

Nur schon das Bewusstsein, dass gewisse Veränderungen bei unseren Kindern mit der Vorpubertät im Zusammenhang stehen können, kann uns zu mehr Gelassenheit verhelfen und umso leichter wird es uns fallen, unsere Kinder beim Schritt vom Kind zum Jugendlichen zu begleiten.

In gesundheitlicher Hinsicht können sportliche Aktivitäten helfen, das innere Gleichgewicht wiederzufinden und sich auch im eigenen Körper wohl zu fühlen. Sportvereine oder die Pfadi bilden einen guten sozialen Rahmen und stellen eine solide Basis für Freundschaften und soziale Kontakte dar, die in dieser Zeit zunehmend wichtiger werden.

Nehmen die Herausforderungen in dieser Phase ein grösseres Ausmass an, dann sollten wir Eltern uns keinesfalls scheuen, Hilfe zu holen. Der Hausarzt ist immer die richtige Anlaufstelle. Je nach Fragestellung wird er uns an weitere Fachstellen verweisen.

Habt ihr auch Kinder in der Vorpubertäts- oder Pubertätsphase? Wie erlebt ihr diese Zeit der Veränderung?

Und viele weitere Beiträge passend zum Thema Aufklärung findet ihr in der Rubrik Teenager und Pubertät!

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2 Kommentare

  • Silke
    2. März 2019 at 09:33

    Habt ihr etwas zur Diagnose von Jugendlichen, die gerade daran sind, sich im Sport zu professionalisieren – Richtung Spitzen-/Profisport und plötzlich aufgrund von Knieschmerzen fie Diagnose von Morbus Osgood-Schlatter bekommen? 21 % mehrfach Jungen die viel sport betreiben, jedoch nur 4.5 % mit wenig sportlicher Aktivität, erhalten diese Diagnose. Nachteil: schmerzhaft und langwierig bis zu zwei Jahren Vorteil: Kann sich auswachsen und ungefährlich, wenn Bänder und Knochen okay sind,m. Brutal wenn Ärzte bei der ersten Diagnose sofortiges Aufhören des Sports anweisen.

  • Victoria
    2. März 2019 at 21:24

    Mein Grosser, der auch in der (Vor)Pubertät steckt, dem tut der Sport auch sehr gut. Vom Skaten, was er eigentlich auch sehr gerne und gut gemacht hat, hat ihm der Physiotherapeut abgeraten, da das andauernde Abstossen nicht gut für die wachsenden Gelenke und Sehnen sei. Er hat dann langsam aufs Velo gewechselt und nachdem das Skateboard „gekluppt“ wurde, war das Thema vom Tisch.

    Aber ganz ein anderes Thema. Unser Sohn ist zur Zeit im ‚Ihrgendwoland“. Das heisst, dass er nicht fähig ist, seine Ziele zu definieren oder mitzuteilen. Und ich finde das sehr schade, denn sie stecken ja genau jetzt in der Bildungsphase, wo sie sich mit ihrem Berufswunsch motivieren müssen/können. Aber wenn dieser fehlt…
    Deshalb finde ich es sooo doof, dass diese Berufsfindungsphase genau um diese Entwicklungsphase stattfinden muss. Aber was soll ich schon dagegen oder was kann ich dafür schon tun?!?!

    Einfach nur zeigen und sagen, dass ich für ihn da bin und ich ihn lieb habe, so wie er gerade ist.

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