Immer nach Sommer- oder Herbstferien erwischt es ein Kind: Es hat Läuse oder Nissen im Haar. Die Lehrperson entdeckt die lästigen Viecher oder sie wird von den Eltern darüber informiert, dass das Kind unter einem Läusebefall leidet. Sofort geht dann der Alarm los! Denn: Ist auch nur ein Kind in der Schule davon betroffen, können sich die Läuse – da die Kinder untereinander in engem Kontakt stehen – blitzschnell in ganzen Schulklassen und gar ganzen Schulhäusern ausbreiten. Dabei schrecken sie auch vor sauberen, gepflegten Köpfen nicht zurück. Kann man etwas dagegen tun? Und wenn ja, was? Wir klären euch mit diesem Beitrag (einmal mehr) auf.
Kopfläuse: Klein, aber oho!
Lebende Läuse sieht man selten – die ca. 0,3 – 0,8 mm grossen, weissen Eier (Nissen) dafür umso häufiger. Mithilfe eines sehr widerstandsfähigen Klebesekrets haften sie sich am liebsten am Haaransatz im Nacken und hinter den Ohren fest. Durch normale Haarwäsche und Kämmen wird man sie nicht los. Sie halten das 2000-fache ihres Körpergewichts an Zugkraft aus und überleben auch 40 – 45°C heisses Wasser. Schätzungen zufolge macht heute jedes dritte Kind mindestens einmal Bekanntschaft mit Kopfläusen. Auch wenn man vielleicht – wie wir – über all die Jahre immer noch nicht selber direkt damit konfrontiert wurde (Holz anfassen!), so weiss man zumindest aus der Krippe, dem Kindergarten oder der Schule von dieser immer wieder aufkommenden Plage.
Wie du mir, so ich dir
Befallen die Kopfläuse ein Kind, so sind in der Folge auch deren Gspänli, Geschwister und Eltern davon betroffen. Befallen werden vor allem Kinder und Jugendliche im Alter bis zu 20 Jahren, insbesondere die 5- bis 11-jährigen. Auch vor sauberen, gepflegten Kinderköpfen schrecken Läuse nicht zurück und insbesondere lange Haare bieten günstige Bedingungen für das Einnisten von Kopfläusen.
Nur gemeinsam sind wir stark
Wenn die Gspänli, Geschwister und Eltern ders betroffenen Kindes nicht auch gegen die Kopfläuse vorgehen, können alle Bemühungen vergebens bleiben. Deshalb muss man sofort die Lehrperson bzw. die Schule informieren, damit andere Eltern darauf hingewiesen werden können, ihre Kinder auch auf Kopfläuse zu untersuchen. Nur so kann eine weitere Verbreitung verhindert werden. Geht man nicht mit vereinten Kräften gegen die Lausplage vor, so wird es schwierig, die hartnäckigen Viecher loszuwerden.
Wie verbreiten sich Kopfläuse?
Läuse können werder springen, hüpfen, fliegen noch schwimmen, d.h. sie können nur im direkten Kopfkontakt von einem Haarschopf zum anderen krabbeln, zum Beispiel wenn Kinder spielen und dabei ihre Köpfe zusammen stecken. Kopfläuse überleben nur auf dem menschlichen Kopf und ernähren sich nur von menschlichem Blut. Ausgewachsene Kopfläuse sind ausserhalb des menschlichen Kopfes nicht überlebensfähig und können sich auch nicht vermehren. Es gibt deshalb ausserhalb des Kopfes (z.B. in Kissen oder Plüschtieren) keine „Läusenester“.
Wie behandelt man Kopfläuse?
Um Kopfläuse wieder los zu werden, kann eine “Dreifach-Strategie” verfolgt werden: Behandeln, Auskämmen und Vorsorgen. Dabei gilt:
- Kontrolle ist das Wichtigste: Eltern sollten ihre Kinder bei Läusealarm in der Schule täglich beobachten und sich die Zeit nehmen, deren Köpfe sorgfältig nach Nissen und Läusen abzusuchen.
- Tritt der Läusbefall auf, müssen die Verantwortlichen in Schule und Kindergarten informiert werden. Wenn die jeweilige Gruppe nicht auch gegen die Kopfläuse vorgeht, können alle Bemühungen vergebens bleiben (siehe auch Gemeinsam gegen hartnäckige Läuse).
- Das befallene Kind muss mit einem Spezialprodukt behandelt werden – Läuse können nicht durch einfaches Haarewaschen mit einem normalen Shampoo entfernt werden. Nissen und Läuse müssen mit einem Laus-Stopp abgetötet und mit einem Nissenkamm entfernt werden.
- Auch die Familienmitglieder müssen auf Läusebefall kontrolliert werden. Nicht Befallene können zur Vorbeugung mit einem speziellen Shampoo geschützt werden.
- Nach jeder Läusebehandlung sollte eine exakte Nachkontrolle vorgenommen werden.
Wart ihr oder waren eure Kinder schon einmal von Kopfläusen befallen? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Welche speziellen Tipps habt ihr?
Weitere Infos zum Thema findet ihr
- in der Läusefibel,
- bei der Schweizerischen Gesellschaft der Kopflaus-Fachleute,
- unter www.kopflaus.ch,
- in verschiedenen Sprachen beim Schulärztlichen Dienst der Stadt Zürich und
- im Kassensturz-Test
Merkblätter mit Infos zur Behandlung von Kopfläusen findet Ihr unter folgenden Links:
Weitere Beiträge passend zum Thema könnt Ihr hier nachlesen:
3 Kommentare
Jeannine Forster
30. August 2018 at 07:31Liebe Rita
Leider ist dein empfohlenes Weidenrindenshampoo alles andere als gut. Es reizt sehr stark und trocknet aus. Dermatologen und auch wir Lausfachfrauen raten dringend davon ab. Wir sehen oft ganz verschuppte Kopfhäute in den Schulen wegen diesem Shampoo!
Rita Angelone
30. August 2018 at 07:35Liebe Jeannine, mh, wir haben allerdings ganz andere Erfahrungswerte und wir haben das Weidenrindenshampoo auch OHNE Läuse zu haben zum Teil im Einsatz. Es ist ja sogar gegen Schupen empfohlen. Das kann ich jetzt nicht ganz nachvollziehen. Reden wir vom selben Produkt? Wozu rät ihr denn?
sandra
30. August 2018 at 09:18liebe rita
das thema hatten wir auch mehrfach durch! was bei uns bis jetzt geholfen hat ist, sind die prophylaxe sprays die halt tgl anwende. und ab und zu den kinder den tipp wenn grad läusealarm(wie jetzt) die köpfe nicht so zusammenstrecken!
das weiderindenshampoo verwende ich auch oft. ich habe eher das gefühl dass die läusebehandlung shampoos sehr agressiv zur kopfhaut sind uns schuppen verurssachen.
bei uns hat es immer die ganze familie erwischt!
im moment kontrolliere ich wöchentlich mit lauskamm nach haarwaschen mit conditioner.
hoffe es bleibt lausfrei.
lg sandra