Weihnachten = Stress?
Weihnachtsstress: Dieses Wort hat sich bereits im Alltagswortschatz eingebürgert. Einfach so. Dabei sollte die Zeit vor dem Jahreswechsel besinnlich und ruhig angegangen werden. So will es zumindest der Volksmund.
Wieso tun wir uns das an?
Doch was passiert? Man hetzt von Geschäft zu Geschäft, um die letzten Weihnachtsgeschenke zu ergattern und um auf der To-Do-Liste wieder einen Programmpunkt abzuhaken. Man macht den Grosseinkauf mit einer gefühlten Million anderer Leute im übervollen Supermarkt, um ja alles für die Festtage im eigenen Kühlschrank zu wissen. Man würgt noch den einen oder anderen Termin rein, damit ja alles vor den Festtagen erledigt ist. Die Frage lautet: Warum? Warum machen wir uns diesen Riesenstress, wie wenn es kein morgen gäbe? Wer schreibt uns vor, den Kühlschrank zu füllen und für den ganzen Familien- und Freundeskreis ein Geschenk parat zu haben? Eben – niemand. Nur wir selbst. Dabei schaden wir unserer eigenen Gesundheit, wenn wir so durchs Leben hetzen, und verpassen die schönen kleinen Dinge im Alltag, nicht nur im Advent.
Was zählt wirklich?
Der vorweihnachtlichen Hektik zu entfliehen ist beileibe kein einfacher Vorsatz (doch wer sagt denn schon, dass Vorsätze einfach umzusetzen sind?). Doch man kann es zumindest versuchen. Und erfahrungsgemäss gilt immer noch, dass, wer älter, auch weiser wird. Nach einem bald volljährigen Mutterdasein habe ich in den letzten Jahren immer mehr am Weihnachtsstress-Abbau gearbeitet. So richtig bewusst. Geschenke auf der ellenlangen Liste gestrichen, den Grosseinkauf verringert. Habe mir einen unsichtbaren Panzer zugelegt, um möglichst nicht auf irgendwelche Konsumreize hineinzufallen. Und mir die Frage gestellt, WER denn in meinem Leben wichtig ist. Und WAS zählt. Und fahre damit nicht nur ruhiger, sondern auch erfüllter.
Tipps für weniger Stress und mehr Genuss an Weihnachten
Hier ein paar gutgemeinte Ratschläge für weihnachtlichen Genuss statt Stress:
- Prioritäten setzen: Was ist mir in der Adventszeit wichtig? Guetslen mit den Kindern? Verwandte besuchen? Das Fensterputzen kann getrost aufs neue Jahr vertagt werden, zugunsten weniger Hektik.
- Sinnsuche: Sich möglichst jeden Tag darauf besinnen, was hinter Advent und Weihnachten steckt. Sicher kein Konsumrausch, sondern Friede und Besinnlichkeit. Und die gibt es in keinem Supermarkt zu kaufen.
- Gut organisieren: Warum muss ich die ganze Sippschaft bekochen? Zusammen kochen macht viel mehr Spass, und wenn man nicht eingeladen wird, kann auch jeder selber etwas mitbringen.
- Zeitinseln schaffen: Körper und Geist brauchen Ruhe, insbesondere in der dunklen Jahreszeit. Für einmal bewusst überlegen, was einen entspannt und was man braucht, um runterzufahren. Eine kurze Auszeit in einer SPA ist auch und vor allem während der Adventszeit Gold wert! Oder vielleicht tut es auch eine Entspannungsübung in den eigenen vier Wänden?
- Bewusstsein üben: Welches ist dein Wort für den Tag? Den kleinen Dingen im Alltag Aufmerksamkeit schenken. Im Advent ist dies besonders einfach: Eine Kerze anzünden, eine CD mit Adventsmusik einlegen…
Na dann: Eine ruhige und achtsame Weihnachtszeit allerseits!
Wie erlebt ihr die Advents- und Weihnachtszeit? Stressig oder besinnlich? Wie entzieht ihr euch dem Stress?
Sarah Coppola-Weber ist gebürtige Ostschweizerin mit italienischem Pass. Sie lebt mit einem neapolitanischen Ehemann, zwei Töchtern (17 und 14) und einem Sohn (10) seit 18 Jahren in der Nähe von La Spezia. Für “Die Angelones” schreibt die ausgebildete Doula über Familien -, Gesundheits- und Ernährungsthemen sowie Themen, die Eltern den Alltag mit ihren Sprösslingen erleichtern und lässt dabei die LeserInnen am facettenreichen italienischen Alltag teilhaben, wo der Ausnahmezustand oft an der Tagesordnung und von „dolce far niente“ keine Spur ist!
Mehr über Sarah und ihre Familie erfahrt ihr in im spannenden Interview, das wir mit ihr führen durften!
Sarahs bisher erschienenen Beiträge könnt ihr hier nachlesen:
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