Jugendliche grenzen sich von Eltern ab
Die Pubertät ist die Zeit der Selbstfindung und Loslösung von den Eltern. Das oberste Ziel von Teenagern in dieser Phase: Ja keine Gemeinsamkeiten mit den eigenen Erzeugern haben. Das gilt auch für unsere Jungs. In ihrem Drang, sich von ihren peinlichen Eltern abzugrenzen, gehen Teenager aber oft so widersprüchlich vor, dass ich auf den Stockzähnen lachen muss.
Teenager im Dilemma
Einerseits reissen sie sich Schuhe, Hosen, Jacken oder Velohelm vom Familienoberhaupt unter den Nagel, andererseits finden sie, dass wir Alten keine Ahnung haben, was heute modemässig angesagt ist. Obwohl sie auch schulisch bereits alles viel besser wissen als wir, kommen sie dann vor einem Test doch angeschlichen und bitten uns, sie bei der Lösung einer Mathe-Aufgabe zu unterstützen oder die Wörtli abzufragen. Sie schütteln den Kopf über Yoga und finden, das sei kein Sport, bedienen sich dann aber meiner Yoga-Matte, um ihre Fitness-Übungen zu machen.
Und so verhält es sich auch mit der Musik. Teenager glauben doch tatsächlich, ihren eigenen Musikstil gefunden zu haben, wenn sie die heute angesagten Hits cool finden. Sie denken im Ernst, dass sie sich musikalisch von uns Eltern abgrenzen, wenn sie Remixes von weltbekannten DJs hören. Hach, wenn Teenager wüssten … Soll ich meinen Jungs die Wahrheit sagen? Dass es der Sound der 80er ist? Unser alter Sound, einfach leicht anders verpackt? Dass wir die Remakes von Tina Turner, Whitney Houston oder Donna Summer längst kennen, und zwar in der Originalversion? Nein, ich zügle meine scharfe Zunge lieber. Ich will nicht riskieren, all diese wunderbaren Songs augenblicklich nicht mehr im Hause zu hören, weil die Jungs nach einer solchen Offenbarung dann die Lieder unter missbilligenden Wäk-Rufen sofort von ihrer Playlist löschen. Dies wird eh früh genug passieren, wenn sie mich irgendwann dabei ertappen, wie ich dazu meine ach so peinlichen 80er-Jahre-Moves mache.
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