Aelita hat mit ihren 4 Jahren erreicht, wovon die meisten Künstler ihr ganzes Leben nur träumen können: das australische Kind hat kürzlich eine Einzelausstellung in New York eröffnen dürfen. Ihr günstigstes Bild kostet 5000 Dollar. Bereits wird sie mit Picasso verglichen.
Kritiker befürchten, dass der Hype beim kleinen Mädchen bleibende Schäden hinterlässt. Aelitas Eltern – wen wunderts – lässt die Kritik kalt, sie betonen, dass ihr Kind zu nichts gezwungen werde.
Artikel und Kurzvideo: Tages-Anzeiger
Na ja, wenn man sich das vollständige Video anschaut, wird einem schon klar, weshalb Aelita so schöne Bilder malen kann (sie sind ja wirklich schön, das muss man neidlos zugeben!):
Denn, hätten meine Buben
- eine so grosszügige Malwerkstatt (wo bitte soll ich so was einrichten?)
- so viel Farbe zur verschwenderischen Verfügung (wieviel bitte kostet dieses Hobby?)
- solche kunstvollen Arbeitskleider (weshalb muss man im Ballerinakostüm malen?)
- die Erlaubnis, in Farbe zu baden (wer kriegt die Kinder wieder sauber, hä?)
- so tolerante und tolle Eltern (wir lassen unseren Kindern eben keinen kreativen Freiraum, klar kommt dabei nichts Gescheites raus)
dann wären sie längst auch kleine Picassos.
Aber eben, unsere armen Buben müssen in der viel zu kleinen Küche malen,
auf viel zu kleinen Arbeitsflächen,
hatten nie anständige Farben und Materialien zur Verfügung,
mussten sich auch schon als Strassenkünstler versuchen,
wurden viel zu früh auch von ihren Grosseltern gezwungen, deren Malkünste zu übernehmen und
ihre Bilder tragen keine klangvollen Namen wie „Der Korallennebel», sondern heissen einfach nur „Vulkan und Lava“,
„Best Car Wash“,
„böser Spiderman“ oder
„Frau B.’s Haus“.
Tja, so ist das Leben eben.
Wobei, wenn ich dieses Werk des Grossen genauer betrachte,
dann könnte er es mit Aelita Superstar auf jeden Fall aufnehmen – und dies bei deutlich weniger Ressourcen-Verschleiss, und zwar in allen Hinsichten…!
Was halten Sie von diesem neuen kleinen Picasso-Mädchen? Und von ihren Eltern? Und über diesen ganzen Frühwahn? Finden Sie nicht auch, dass man als Eltern zwischendurch doch das Gefühl bekommt, seine Kinder nicht wirklich genug zu fördern?
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