Reisereportage mit teilweiser Unterstützung von Stuttgart Tourismus
Familien-Städtetrip nach Stuttgart
Nachdem wir mit unseren Jungs bereits Frankfurt am Main und München besucht haben, wollten wir nun auch Stuttgart kennenlernen. Die eher etwas unterschätzte Landeshauptstadt von Baden-Württemberg ist die sechstgrösste Stadt von Deutschland. Sie bietet einige Sehenswürdigkeiten von Weltrang, die für einen längeren Aufenthalt sprechen. Zudem ist Stuttgart nur gerade drei Zugstunden von Zürich entfernt und kann auch vor Ort unkompliziert mit dem öV erkundet werden. Wir waren mit unseren Jungs ganze fünf Tage da und haben für euch die besten Stuttgart Tipps für Familien mit Teenagern zusammengefasst.
Stuttgart – bequem und schnell mit dem Zug erreichbar
Wenn immer möglich, versuchen wir unsere Reiseziele mit dem Zug zu erreichen. Im Fall von Stuttgart macht dies besonders Sinn. Einerseits ist die Stadt von Zürich aus mit dem Zug mehrmals täglich in rund drei Stunden erreichbar. Für eine entspannte Zugreise empfehlen wir, eine Sitzplatzreservation zu tätigen und um das Familienbudget zu entlasten, nach Spartickets Ausschau zu halten, wenn man ausserhalb von Stosszeiten fahren kann. Andererseits gewinnt man via Zugfahrt bereits bei der Einfahrt in die süddeutsche Metropole einen ersten Überblick über den sogenannten «Kessel», wie die rund 600 000 Einwohner von Stuttgart ihr Stadtgebiet nennen. Dieses ist umsäumt von einem grünen Gürtel in Form von zahlreichen Hügeln, Wäldern, Weinbergen und Parks, die sich auch durch die Innenstadt ziehen. Auf den ersten Blick kann man fast nicht glauben, dass Stuttgart ein grosser und bekannter Produktions- und Logistikstandort ist. Sowohl Mercedes-Benz als auch Porsche oder Bosch haben hier ihren Sitz. Die Stadt gilt als „Produktive Stadt“ mit viel Erfindergeist und Innovationskraft.
Unterwegs mit der StuttCard
Wir finden es immer toll, wenn Städte City-Cards anbieten. Auch Stuttgart bietet mit der StuttCard ein attraktives Angebot mit vielen Vergünstigungen auf Eintritte in Museen, Ausstellungen, Sehenswürdigkeiten und weiteren Attraktionen. Wir schätzen solche Angebote sehr, weil man von den damit verbunden Rabatten für Aktivitäten profitieren und dadurch auch gleich wieder etwas einsparen kann.
Schlossplatz und Königsstrasse
Der belebte und bei Einheimischen wie Touristen beliebte Schlossplatz ist der Mittelpunkt der Stadt und der Ort, wo sich alle treffen. Während unseres Besuches fand hier das Internationale Trickfilm-Festival statt, die grösste Veranstaltung dieser Art in Deutschland und eine der grössten weltweit. Der Anlass lockte unglaublich viele Menschen auf den Platz, da man hier auf einer grossen LED-Kinoleinwand den ganzen Tag lag kostenlos animierte Kurzfilme anschauen konnte.
Unser erster Spaziergang durch die Stadt haben wir am Schlossplatz begonnen. Er ist der perfekte Ausgangspunkt für die erste Erkundungstour durch die Stadt und später dann fürs Shopping entlang der Königsstrasse. Diese startet am Bahnhof, ist 1,2 Kilometer lang und gehört zu den am stärksten besuchten Einkaufsstrassen Deutschlands. Was uns hier sofort aufgefallen ist, sind die verschiedenen Architekturstile unterschiedlichster Epochen und der Mix aus hohen und tiefen sowie modernen wie alten Bauten, welche die verschiedenen Ecken und Viertel der Stadt prägen.
Kunstmuseum
Besonders aufgefallen ist uns das Kunstmuseum, das sich gleich beim Schlossplatz befindet. Seine auffällige Fassade ist nicht zu übersehen und das Gebäude wirkt regelrecht wie ein Magnet – vor allem abends, wenn es beleuchtet ist. Da zur Zeit unseres Stadtaufenthalts eine Ausstellung rund um das Thema Kunst und KI stattfand, haben wir die Chance gleich genutzt und dem Museum einen Besuch abgestattet – nicht zuletzt, weil man vom obersten Stockwerk des Gebäudes eine schöne Aussicht über die Stadt geniesst.
Feuersee
Nicht weit weg von der Innenstadt haben wir den hübschen Feuersee entdeckt. Hier kann man sich ausruhen und erholen. Das Ufer wurde mit Sitzmöglichkeiten neu gestaltet, von wo man einen schönem Blick auf die Johanneskirche geniesst. Der ursprünglich 66 Meter hohe Turm und der Kirchenraum wurden durch Bombenangriffe während des zweiten Weltkriegs stark zerstört. Beim Wiederaufbau wurden das Gewölbe im Kirchenschiff und die Turmspitze aus finanziellen Gründen nicht wieder hergestellt. Heute gilt gerade dieser zerstörte Turm als ein Mahnmal gegen den Krieg. Ein Ausflug zu diesem idyllischen Platz mitten in der Stadt lohnt sich auf jeden Fall. Einmal pro Monat findet hier samstags ein Flohmarkt statt.
Stäffele
Wie bereits erwähnt: Das Stadtgebiet von Stuttgart liegt in einem Kessel, der umgeben ist von Hügeln mit Wäldern und Weinhängen. Die Höhendifferenzen betragen bis zu 350 Metern. Aus diesem Grund muss man in Stuttgart immer wieder Treppen – also sogenannte Stäffele, wie die Stuttgarter sie nennen – auf und ab steigen. Es soll 400 bis 600 Treppenanlagen im ganzen Stadtgebiet geben – so viele wie in kaum einer anderen Stadt!
Zacke und Santiago de Chile Platz
Dank der Kessellage gibt es in Stuttgart einige schöne Aussichtspunkte in der Höhe – was wir besonders spannend finden, da wir in fremden Städten stets möglichst hoch hinaus wollen! Eine besonders schöne Sicht über den Talkessel von Stuttgart hat man vom Santiago de Chile Platz. Um dahin zu gelangen, kann man vom Marienplatz aus die historische Zahnradbahn nehmen, die sogenannte „Zacke“ – die eine der vier letzten Zahnradbahnen Deutschlands ist!
Stadtbibliothek
Mit Teenager eine Bibliothek besuchen? Bei der Stuttgarter Stadtbibliothek braucht es nicht viel Überzeugungskraft, denn sie ist architektonisch sowohl von Aussen als auch von Innen einfach ein Hingucker, der auch Jugendliche fasziniert. Die Bibliothek wirkt wie ein modernes Kunstmuseum – ganz ohne verstaubtes Image, das Bibliotheken manchmal so an sich haben. Von der Dachterrasse aus geniesst man zudem einen schönen Ausblick, zum Teil auch auf die Innenstadt. Die Stadtbibliothek liegt zudem gleich gegenüber des Milaneo Einkaufszentrums, eine Shoppingmal, die wir mehrmals besucht haben, da es hier auch viele tolle Verpflegungsmöglichkeiten gibt.
Wilhelma
Hat es in einer Stadt einen Zoo, so müssen wir diesen besuchen. Diese Gewohnheit ist eine der vielen Familientraditionen, die wir auf Reisen pflegen. Die Wilhelma in Stuttgart hat uns besonders gut gefallen, da sie eine einzigartige Kombination von Zoo und Botanischer Garten ist. Der Zoo gilt sogar als einer der artenreichsten Tierpärke weltweit. Wir haben sehr viel Zeit in der Wilhelma verbracht und uns immer wieder in einer anderen Welt gewähnt.
Porsche- und Mercedes-Museum
Die Industriestadt Stuttgart steht auch ganz im Zeichen von Autos und Motoren. So haben wir selbstverständlich den beiden spektakulären Automuseen von Porsche und Mercedes je einen ausgiebigen Besuch abgestattet und sehr viel Spannendes über die Geschichte und Entwicklung der beiden deutschen Automarken erfahren. Diese beiden Aktivitäten haben unseren Jungs – wen wundert’s? – besonders gut gefallen!
Höhenpark Killesberg
Etwas, das uns auf Reisen magisch anzieht, sind Aussichtspunkte. Auf dem schönen Killesberg gibt es nicht nur einen grossen und abwechslungsreichen Park, der ein beliebtesten Naherholungsgebiete der Stuttgarter ist, sondern auch ein imposanter Aussichtsturm, den wir selbstverständlich sofort erklimmen mussten. Dieser ist 42 Meter hoch und weist eine sehr spezielle Stahlnetzkonstruktion auf. Der Killesbergturm ist eines der Wahrzeichen Stuttgarts geworden und von hier aus geniesst man einen herrlichen Ausblick über die Stadt und das umliegende Land.
Weissenhofsiedlung
Unweit des Killesbergs befindet sich die Weissenhofsiedlung, die aus 33 kubischen Flachdachhäusern aus den 1920er Jahren besteht. Das Doppelhaus und das Einfamilienhaus von Le Corbusier, die ebenfalls zur Siedlung gehören, sind sogar Teil des UNESCO-Welterbes.
Fernsehturm
Als wir uns für die Destination Stuttgart entschieden haben, war von Anfang an klar, dass wir den Stuttgarter Fernsehturm erklimmen würden – das Wahrzeichen der Stadt. Dieser ist übrigens der erste Fernsehturm der Welt. Die Aussichtsplattform erreicht man ganz bequem via Aufzug in nur gerade 36 Sekunden Fahrzeit. Die Aussicht aus 216 Metern Höhe ist grandios. Man sieht über die ganze Stadt bis hin zur schwäbischen Alp!
Schwäbische Küche
Selbstverständlich haben wir auch die Schwäbische Küche ausgiebig gekostet. Von Maultaschen über Linsen mit Käsespätzle und Saitenwürste bis hin zu Knödel, Kartoffelsalat oder Kraut – wir lieben die währschaften Gerichte dieser Region und haben während unseres Aufenthalts ausnahmslos fein gegessen. Was uns in Sachen Kulinarik überrascht und sehr gefreut hat, sind die zahlreichen modernen Restaurants und Cafés, in denen wir zum Frühstück auch in Sachen Pancakes, Waffeln oder French Toast voll auf unsere Rechnung gekommen sind!
Unser Fazit – Liebe auf den zweiten Blick
Wir finden: Stuttgart wird vermutlich oft unterbewertet. Die Stadt bietet so viel mehr als man im ersten Moment denken mag und ist eher Liebe auf den zweiten Blick! Um alle Facetten der Stadt kennenzulernen, lohnt es sich, sich etwas Zeit zu nehmen. Shopping, Geschichte, Kultur, Kunst, Sport, Essen, ein gutes öffentliches Netz und viele grüne Oasen für Aktivitäten im Freien – in und um Stuttgart kann man so vieles erleben! Wir haben uns auf die Stadt eingelassen und sie hat uns von Tag zu Tag besser gefallen. Ganz bestimmt waren wir nicht das letzte Mal da!
Kennt ihr Stuttgart ? Welche weiteren Stuttgart Tipps für Familien mit Teenagern könnt ihr empfehlen?
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Unser Besuch in Stuttgart wurde teilweise durch Stuttgart Tourismus unterstützt. Vielen Dank für die zur Verfügung gestellten StuttCards und öV-Tickets.
Zahlreiche weitere Tipps rund um Familienferien findet ihr in unserer Rubrik Unterwegs als Familie!
1 Kommentar
Nicole
28. Dezember 2023 at 08:50Mein Mann kommt aus der Nähe von Stuttgart. In Stuttgart in einer Goldschmiede haben mein Mann und ich unsere Eheringe selber hergestellt. Die Stadt bedeutet uns daher schon deswegen viel.
Für den Besuch in Stuttgart kann ich neben den genannten Punkten (als Architektur-Interessierte liebe ich vor allem die Bibliothek einfach sehr) noch den Besuch der Oper empfehlen. Da gibt es immer wunderbare Aufführungen.
Wer noch etwas länger in der Gegend ist, dem empfehle ich noch Ludwigsburg zu besuchen. Da gibt es ein wunderbares Schloss zu besichtigen, und für Familien mit kleineren Kindern empfehle ich besonders den Märchengarten im Blühenden Barock in Ludwigsburg. Da werden Märchen lebendig. Unsere Teenies erzählen heute noch von den Besuchen im Märchengarten mit Oma und Opa.