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Stillen macht gute Laune – Kuschelhormon sei Dank

Stillen macht gute Laune - Kuschelhormon sei Dank
Werbung in Zusammenarbeit mit der Stillkampagne

Positive Kettenreaktion beim Stillen

Stillen schüttet Glückshormone aus. Das sogenannte Oxytocin erzeugt nicht nur Gefühle von Liebe, Wohlgefühl und Ruhe, sondern reduziert auch Stress und senkt den Blutdruck sowohl bei der Mutter als auch beim Säugling. In enger Zusammenarbeit mit dem Hauptsponsor Medela AG haben wir im Rahmen der Stillkampagne 2022 mit Frau Tatjana Dobberstein ein spannendes Interview geführt und dabei erfahren, welche komplexe und höchst faszinierende Kettenreaktion beim Stillen stattfindet, weshalb Stillen gute Laune bei Mutter und Kind macht und wie beide in mehrfacher Hinsicht davon profitieren.

Dank Glückshormone – Stillen macht gute Laune

Tatjana Dobberstein, Education & KOL Manager bei Medela, freiberufliche Hebamme FH, Still- und Laktationsberaterin IBCLC

Liebe Frau Dobberstein, man sagt, Stillen schütte Glückshormone aus – können Sie uns etwas konkreter erklären, was damit gemeint ist?

Oxytocin ist ein Hormon, das bereits in der Schwangerschaft und dann während der Geburt sowie in der Stillzeit eine ganz besondere Stellung einnimmt. Es bewirkt das Einsetzen der Geburtswehen und bringt später den Milchfluss in Gang. Zudem hat Oxytocin auch wichtige emotionale Auswirkungen: Es fördert Vertrauen, Zuneigung und Ruhe und beeinflusst das zwischenmenschliche Verhalten. Deshalb wird dieses Hormon häufig auch als Liebes- oder Kuschelhormon bezeichnet. Eine besondere Rolle spielt es beim Bonding, also beim Prozess der Mutter-Kind-Bindung, indem beim intensiven Hautkontakt und beim Stillen sowohl im Gehirn der Mutter als auch in demjenigen des Babys Oxytocin freigesetzt wird.

Was spielt sich genau ab, wie kommt es zur Freisetzung von Oxytocin?

Eine einfache angenehme Umarmung oder das Kuscheln mit einer vertrauten Person, kann zur Ausschüttung des Hormons führen. Das Saugen des Babys stimuliert die Berührungsrezeptoren rund um die Brustwarze und den Brustwarzenhof der Mutter zusätzlich für die Ausschüttung von Oxytocin. Dieser Kontakt sendet Impulse an ihre Hirnanhangdrüse, die Oxytocin freisetzt. Das Oxytocin stimuliert dann die Zellen um die Alveolen, wo die Milch gespeichert ist. Die stimulierten Alveolzellen ziehen sich zusammen und drücken so die Milch durch die Kanäle in die Brustwarze.

Welche positiven Auswirkungen hat es auf Kind und Mutter?

Oxytocin erzeugt nicht nur intensive Gefühle von Liebe, Wohlgefühl und Ruhe, sondern mindert auch die Schmerzempfindlichkeit, fördert die Heilung, reduziert Stress und senkt den Blutdruck – sowohl bei der Mutter als auch beim Kind. Sobald sich das Stillen eingespielt hat, wird im Gehirn des Babys jedes Mal Oxytocin freigesetzt, wenn es die Mutter sieht, riecht oder ihre Stimme hört, und es wird dann auch immer diese positiven Auswirkungen spüren. Deshalb spielt dieses wunderbare Hormon eine entscheidende Rolle beim Aufbau der Bindung zwischen der Mutter und dem neugeborenen Baby. Stillende Mütter haben höhere Oxytocinwerte als Mütter, die ihren Babys Säuglingsnahrung geben, und Wissenschaftler bringen dies auch mit einem stärkeren mütterlichen Verhalten in Verbindung, unter anderem mit mehr Augenkontakt, Streicheln, liebevoller Sprache und schnellerem Reaktionsvermögen.

Gibt es weitere positive Auswirkungen?

Nebst der wichtigen Rolle beim Aufbau der Bindung zwischen der Mutter und dem neugeborenen Baby spielt Oxytocin auch eine wichtige Rolle bei der Erholung der Mutter von ihrer ausserordentlichen Leistung bei der Geburt. Wenn das Neugeborene früh und häufig an ihrer Brust saugt, trägt dies dazu bei, dass sich die Gebärmutter wieder zusammenzieht. Dies fördert die „dritte letzte Phase“ (es wird in der Literatur unterschiedlich von Phasen gesprochen: Latenzphase, Eröffnungsphase, Übergangsphase, Austreibungsphase und Plazentraperiode) der Geburt, also den Ausstoss der Plazenta und schützt die Mutter davor, zu viel Blut zu verlieren. Wenn die Mutter die folgenden Tage weiter stillt, unterstützt Oxytocin die Rückbildung der Gebärmutter auf ihre normale Grösse.

Kann das das Liebes- und Kuschelhormon vor postnatale Depressionen schützen?

Oxytocin hat antidepressive und beruhigende Eigenschaften und kann gegen postnatale Depression schützen. In einer Studie zeigten Mütter mit höheren Oxytocinwerten weniger Angst- und Depressionsymptome.  Aber die geistige Gesundheit ist natürlich wesentlich komplizierter und hängt nicht nur von einem einzelnen Hormon ab. Wenn es um Stillen und postnatale Depression geht, ist es sehr wichtig, sich klare Ziele zu setzen und bei Bedarf sofort fachkundige Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Welche Entwicklungen erkennen Sie in unserer Gesellschaft im Zusammenhang mit dem Stillen?

Viele Familien sind sich heute bewusst, dass sie ihrem Kind die bestmögliche Nahrung geben, wenn Babys in den ersten sechs Monaten ausschliesslich gestillt werden. Muttermilch ist ein wahres Wunder der Natur. Sie enthält alle wichtigen Nährstoffe, welche das Baby für seine optimale Entwicklung braucht, denn Muttermilch stärkt das Immunsystem des Neugeborenen und kann es vor Infektionen, Allergien und vielen weiteren Krankheiten schützen. Zudem ist Stillen für die Mutter praktisch, denn Muttermilch ist jederzeit und überall in der richtigen Menge zum
Füttern bereit. Auch die Wiederaufnahme der Berufstätigkeit ist heute kein Grund mehr, mit dem Stillen aufzuhören. Stillen kann aber trotz seinen positiven Eigenschaften gerade zu Beginn und im Alltag mit dem Baby eine Herausforderung sein. Wichtig ist, dass die Mamis nicht zögern, sich bei Bedarf Unterstützung zu holen. In diesem Zusammenhang ist es sicher gut zu wissen, dass während der ganzen Stillzeit drei Stillberatungen von der Krankenkasse übernommen werden.

Vielen Dank, liebe Frau Dobberstein für die spannenden Hintergrundinformationen zu den positiven Aspekten des Stillens und zu den vielfältigen Auswirkungen des Liebes- und Kuschelhormons Oxytocin für Mutter und Kind!


Nachfolgend findet ihr ein weiterführendes Interview mit einer Still- und Laktationsberaterin zu den Vorteilen des Stillens:

Im Rahmen der Stillkampagne findet am Mittwoch, 15. Juni 2022 von 8.00h bis 10.30h im Haus Hiltl an der Sihlstrasse 28 in Zürich das nächste Still-Zmorgä statt. Stillende Mütter kommen in den Genuss eines gesunden Frühstücksbuffets und erhalten viele tolle Geschenke. Professionelle Stillberaterinnen beantworten Fragen zum Stillen und geben den jungen Müttern viele wertvolle Tipps mit auf den Weg. Auch werdende Mamis sind herzlich willkommen. Die Kosten inklusive ein Heissgetränk betragen CHF 39.- pro Person (Kinder sind gratis). Anmeldung und alle Infos auf: www.stillkampagne.ch/promotionen (Anzahl Plätze limitiert)

Bei unseren Blogger-Freunden von mamarocks.ch findet ihr einen weiteren spannenden persönlichen Erfahrungsbericht zum Thema Stillen:

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