Baustellen gehören heute zum Stadtbild
Zürich wächst und wird älter. Wie in anderen grossen Städten dieser Welt steigen auch bei uns die Infrastrukturkosten für Neubauten, Sanierungen, Energieversorgung, Kanalisation, Bahn- oder Strassennetz. Immer mehr, immer grössere Baustellen gehören zum Stadtbild.
Baustellen bringen Unannehmlichkeiten
Auch wenn uns bewusst ist, dass all die Massnahmen dazu dienen, die im internationalen Vergleich hohe Lebensqualität unserer Stadt zu erhalten und weiter zu verbessern, so hat doch niemand Freude an Baustellen. Auch ich nicht. Selber habe ich Baustellen im öffentlichen Bereich zu hassen begonnen, als mein Vater vor ein paar Jahren immer schlechter zu Fuss unterwegs war. Die Unannehmlichkeiten, die Baustellen gerade für ältere Menschen schaffen können, habe ich heute noch vor Augen, wenn ich einen hindernisreichen Bauplatz sehe.
Baustellen müssen sein
Diesen Sommer muss nun – dreissig Jahre nach der Inbetriebnahme – die Sihltal-Zürich-Uetliberg-Bahn die Fahrbahn im Sihltunnel erneuern. Betroffen von den Bauarbeiten sind die Linien S 4 und S 10. Die Streckensperrung führt dazu, dass die meisten Züge in Zürich-Selnau starten und enden. Vom Streckenunterbruch sind nicht nur zahlreiche Pendler betroffen, sondern auch Touristen und natürlich auch viele ältere Menschen.
Slow down, take it easy
Doch bevor wir uns nun über eine Baustelle mehr in Zürich ärgern, möchte ich persönlich einen anderen Ansatz verfolgen. Wer weiss, vielleicht tut ihr es mir gleich. Es gibt nämlich etwas, was wir alle zusammen tun können, um solche (und andere) Unannehmlichkeiten in unserer schönen Stadt zu meistern: In erster Linie können wir alle ein paar Wochen lang einen Gang runterschalten! Zudem können wir aufeinander zugehen, einander helfen, Informationen austauschen, Tipps geben, einander die Hand reichen, eine Tür offen halten oder einen Sitz frei machen. Rücksicht, Respekt, Hilfsbereitschaft und Menschlichkeit – insbesondere älteren Menschen gegenüber – helfen immer. Auch bei Baustellen oder Ausfällen im Verkehrsnetz.
2 Kommentare
KARL ROTHFUSS
10. Juli 2019 at 19:27Liebe Rita, lieben dank für deinen beitrag im heutigen Tagblatt und auch hier. lustig ist, ich habe gerade
heute vom Pfarrer Karber von der Pfarrei Liebfrauen einen ferienbrief erhalten, der fast den gleichen inhalt
hat. „ent-schleunigung“ ist angesagt. den brief erhalten die leute, die sich in der pfarrei freiwillig engagieren.
herzlichen dank auch für den hinweis wegen der behinderung ab 13. juli zwischen Zürich HB und bahnhof Selnau. ein spaziergang an der sihl entlang ist eine gute idee, liebe Rita. auch dir und deiner familie erholsame ferien. frohe grüsse Karl
Rita Angelone
12. Juli 2019 at 20:43Lieber Karl, danke für deine liebe Rückmeldung! Ja, das Thema Entschleunigung ist heutzutage sehr aktuell – spannend, dass du über die Pfarrei auch damit konfrontiert wirst. Was ich auch lese: Du engagierst dich freiwillig und das finde ich sehr toll! Der Sparziergang der Sihl entlang ist ein schöner Spaziergang für hie und da einmal. Nicht immer ist der Weg direkt an der Shil super schön zum Laufen, weil es zum Teil auch sehr feucht sein kann. Was immer schön ist, ist der Teil dem Schanzengraben entlang. Ich wünsche dir ebenfalls einen ganz schönen Sommer! Herzlichst, Rita