Verkrümmung des Rückens bei Kindern
Uns Eltern wäre es nicht aufgefallen. Unserem Kinderarzt aber schon, und zwar vor einem Jahr anlässlich einer Kontrolle: Diese leichte Krümmung der Wirbelsäule unseres Grossen, die in der Fachsprache Skoliose genannt wird.
Skoliose tritt im Wachstumsalter auf
Eine gesunde Wirbelsäule ist von hinten gesehen gerade. Erkennt man in der Höhe der Brust- oder Lendenwirbel eine Verkrümmung nach rechts oder links, spricht man von einer Skoliose. Eine solche Verkrümmung kann bei Kindern im Wachstumsalter auftreten, wobei Mädchen deutlich häufiger betroffen sind als Jungen. Die Ursache für Skoliose ist unklar.
Nachdem uns der Kinderarzt darauf aufmerksam gemacht hatte, sahen wir es auch: Die Wirbelsäule des Grossen ist leicht nach vorne rechts verdreht. Und wenn man noch genauer hinschaut, erkennt man bei ihm auch leicht ungleich hohe Schulterblätter. Besonders deutlich ist eine seitliche Verkrümmung der Wirbelsäule zu sehen, wenn sich ein betroffenes Kind nach vorne beugt.
Verkrümmung der Wirbelsäule beobachten
Die Auffälligkeit bei unserem Bub war zwar nicht alarmierend, dennoch schlug unser Kinderarzt vor, einen Spezialisten aufzusuchen. Darauf hin hat ein Orthopäde der Schulthess Klinik das Ausmass der seitlichen Krümmung ausgemessen und eine Röntgenaufnahme der Wirbelsäule gemacht.
Denn: Bleibt eine Skoliose unbehandelt, kann sie durch die Fehlhaltung und Fehlbelastung der Wirbelsäule zu Muskelverspannungen, Rückenschmerzen, Kopfschmerzen etc. führen. Eine starke Skoliose kann sogar die Lunge oder das Herz auf der einen Seite zusammendrücken und die Funktion beeinträchtigen. Je früher deshalb eine Skoliose behandelt wird, umso erfolgreicher kann die Wirbelsäule wieder aufgerichtet und eine zunehmende Verkrümmung verhindert werden. Je nach Ausmass der Skoliose können von Krankengymnastik über das Tragen eines Korsetts bis hin zu einer Operation verschiedene Therapien zur Anwendung kommen.
Im Fall unseres Buben reicht derzeit ein weiteres Beobachten und eine spielerische, sinnvolle Stärkung der Rückenmuskulatur durch die Ausübung von Sportarten wie Schwimmen oder Klettern sowie das Vermeiden eines einseitigen Tragens schwerer Schultaschen. Darüber sind wir natürlich alle sehr froh und wir hoffen, dass sich die Diagnose bei der nächsten Verlaufskontrolle in einem Jahr nicht verschlechtert. Geringe Skoliosen sind zwar häufig und meist nicht schlimm. Es gibt jedoch keine Möglichkeit vorherzusagen, wie sich eine Skoliose weiterentwickeln kann. Deshalb sollte man während des Wachstumsalters alle Skoliosen in regelmässigen Abständen ärztlich kontrollieren.
Hat jemand von euch Erfahrungen mit Skoliose gemacht? Mögt ihr uns ein bisschen mehr erzählen?
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Weiterführende Informationen zur Skoliose findet ihr unter nachfolgenden Links:
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2 Kommentare
Shayenne
14. August 2020 at 09:52Hallo zusammen
Ich habe/hatte Skoliosis. Bei mir wurde es vor 4 Jahren diagnostiziert. Mein Hausarzt hat mich nicht direkt zu einem Spezialisten geschickt. Er verordnete mir Physiotherapie und das wars. Unterdessen habe ich einmal die Physiotherapeutin gewechselt. Nach weiteren Jahren und wiederholten Kontrollen war klar, dass ich die Skoliose operieren muss. Der Grund dafür sei, dass ich ausgewachsen bin und es zu spät für ein Korsett sei. Nun hatte ich im März 2020 meine Operation und habe mich bis heute recht gut erholt. Die Operation ist nicht ohne. Man hat sehr starke Schmerzen und eine lange Genesungszeit. Monatelang muss man auf Dinge verzichten, die man vorher problemlos tun konnte. Auch die Beweglichkeit wurde (bei mir stark) eingeschränkt. Sport ist nach 5 Monaten teils möglich. Jedoch wird man, je nach Menge der versteiften Wirbel manche Dinge nicht mehr tun können. Meine Narbe ist 31 cm lang und es sind 11 versteifte Wirbel. Falls ihr oder euer Sohn Fragen zu Skoliose hat stelle ich mich zur Verfügung diese zu beantworten. Ich hoffe es hat euch ein bisschen geholfen.
Rita Angelone
14. August 2020 at 10:57Liebe Shayenne, vielen Dank für deinen wertvollen Erfahrungsbericht! Es tut mir leid und es ist schade, dass du so eine lange Leidensgeschichte hinter dir hast… 🙁 Ich hoffe fest, dass es nur besser wird und wünsche dir weiterhin alles Gute. Sehr gerne komme ich mit allfälligen weiteren Fragen auf dich zu. Herzlicher Gruss, Rita