Die Grenzen nach Italien sind wieder offen
Seit anfangs Juni hat Italien seine Grenzen für Gäste aus dem Ausland wieder geöffnet. Wie gestaltet sich die derzeitige Situation in den italienischen Regionen? Wie sehen die Präventionsmassnahmen vor Ort aus? Wir haben mit Unterstützung von ENIT, der italienischen Zentrale für Tourismus, die wichtigsten offziellen Vorschriften und Vorsichtsmassnahmen für euch zusammengestellt. Damit eure Ferien entspannt und sicher verlaufen können.
Italien – beliebtes und sicheres Reiseland
Italien gehört zu den beliebtesten Feriendestinationen überhaupt. Suchanfragen im Netz bestätigen das: Ende Mai wurde die Kombination „Italien“ in Verbindung mit „Reise“ oder „Urlaub“ 753’700 Mal eingegeben, davon 50′ 000 Suchanfragen im Internet und 703’700 Kommentare in Social Media mit 207 Millionen Interaktionen. Nach Aufhebung der Corona-Reisebeschränkungen und der Reisewarnung können die Reiseträume nun endlich in die Tat umgesetzt werden. Italien ist heute ein sicheres Land für Reisen. Aktuell verzeichnen 8 Regionen keine neuen Fälle.
Prävention und Sicherheit – die wichtigsten Regeln
Italiens Gastgeber wollen, dass Feriengäste sich wohlfühlen und ihre Zeit geniessen können, wo auch immer sie sich erholen und entspannen. Die Gesundheit steht in Italien an oberster Stelle, deshalb sollen die Risiken entlang der Reisekette minimiert werden. Welche Regeln dazu beitragen, findet ihr nachfolgend:
Anreise
- Ob mit dem Auto, der Bahn, dem Bus oder dem Flugzeug: Seit anfangs Juni sind die Grenzen für Reisende aus dem Schengenraum (also auch aus der Schweiz) wieder ohne Einschränkungen offen.
- Durch die Schweiz darf gereist werden.
- An Flughäfen und Bahnhöfen müssen Reisende damit rechnen, dass mit einem Scanner Fieber gemessen wird, was zu Wartezeiten führen kann.
Autofahren – Maske / Abstand
- Fahrten mit dem Auto sind ohne Maske möglich, wenn alle Insassen im selben Haushalt leben.
- Die Verwendung eines Mund-Nasen-Schutzes ist jedoch vorgeschrieben, sobald Personen aus weiteren Haushalten zusammen unterwegs sind. In diesem Fall müssen die allgemein geltenden Abstandsregeln beachtet werden. Laut Erlass der italienischen Regierung dürfen in diesen Fällen höchstens zwei Personen je Sitzreihe und nur auf den an der Seite gelegenen Sitzen befördert werden. Der Beifahrersitz muss frei bleiben.
- Beispiel: In einem Auto mit fünf Plätzen dürfen neben dem Fahrer nur zwei weitere Personen im Fahrzeug Platz nehmen, und zwar hinten. Der Mittelsitz bleibt frei. Sind, wie zum Beispiel in einem Minibus, weitere Sitzreihen vorhanden, so können zwei weitere Personen je Sitzreihe auf den Ausenplätzen mitgenommen werden.
- Auf Motorrädern dürfen nur Beifahrer befördert werden, die demselben Haushalt angehören, da hier der Mindestabstand von einem Meter nicht eingehalten werden kann.
- Es ist möglich, dass in bestimmten Provinzen Italiens oder sogar innerhalb der Provinzen in einzelnen Regionen abweichende Regelungen bestehen.
- Bei Verstoss gegen diese Vorschriften muss mit einer hohen Geldstrafe zwischen 400 und 3’000 Euro gerechnet werden. Auch die Weiterfahrt kann untersagt werden.
- Tankstellen und Autobahntankstellen sind in ganz Italien geöffnet.
Fährfarten
- Es wird dringend empfohlen, sich vor der Abreise beim entsprechenden Anbieter über die genauen Regelungen für die Überfahrt zu informieren.
- Bei Fährfahrten kann es Fieberkontrollen beim Check-In geben.
- Die Reedereien dürfen die Schiffe nicht voll auslasten, auf Mindestabstand muss geachtet werden.
Maskenpflicht
- In allen geschlossenen Orten, wie in öffentlichen Verkehrsmitteln, Läden, Restaurants u.ä. sind Masken obligatorisch.
- Der Mund-Nasen-Schutz muss selbst mitgebracht werden.
- In Restaurants darf die Maske abgenommen werden, sobald man sich an den Tisch setzt.
Hotels und Unterkünfte
- Reisende müssen damit rechnen, dass das Angebot an Unterkünften teils eingeschränkt ist. Die Hotellerie fährt langsam hoch. So sind etwa in Grossstädten wie Rom viele Unterkünfte noch geschlossen.
- Für die Unterkünfte gelten besondere Auflagen. Dazu gehören – neben den Regeln, die auch allgemein gelten – Beschränkungen der Personenzahl: In Gemeinschaftsflächen, Schwimmbad- und Wellnessbereichen gilt die 1 : 10-Regel. Das heisst: 1 Person pro zehn Quadratmeter Fläche.
Restaurants
- Es darf Fieber gemessen und der Zutritt ab einer Körpertemperatur von 37,5 Grad verweigert werden.
- In Restaurants darf die Maske abgenommen werden, sobald man sich an den Tisch setzt.
- Desinfektionsmittel müssen überall bereit stehen.
Läden
- Es darf Fieber gemessen und der Zutritt ab einer Körpertemperatur von 37,5 Grad verweigert werden.
- In Läden – so wie in allen geschlossenen Räumen – sind Masken obligatorisch.
- In einigen Geschäften besteht die Pflicht, Einweghandschuhe zu tragen. Diese werden bereitgestellt.
Öffentliche Orte wie z.B. Museen
- An vielen öffentlichen Orten wie z.B. Museen müssen Reisende damit rechnen, dass mit einem Scanner Fieber gemessen wird.
- Überall gelten strenge Abstands- und Hygienevorschriften.
Am Strand
Für den Besuch an Stränden wurde ein komplexer Leitfaden vorgelegt, der in ganz Italien gilt:
- Jeder Sonnenschirm soll einen Platz von zehn Quadratmetern um sich herum haben.
- Sonnenliegen ohne Sonnenschirm müssen 1,5 Meter voneinander entfernt stehen und nach jedem Besitzerwechsel desinfiziert werden.
- Buchungen für den Zugang zu Strandbädern sollen verhindern, dass die Menschen zu dicht aneinander in der Sonne braten. Für Einheimische und Urlauber gilt, dass ein Liegeplatz vorher reserviert wird, um langes Warten zu vermeiden.
- Büfetts in Hotels sind verboten.
- Desinfektionsmittel müssen überall bereitstehen.
Corona-Warn-App
- Die italienische Corona-Warn-App „Immuni“ ist für Android-Smartphones und iPhones verfügbar.
- Die App soll die User auf eine mögliche Ansteckung hinweisen, nachdem sie in relativ engem Kontakt standen mit Infizierten.
- Die Registrierung der Reisenden auf der Tracing-App geschieht auf freiwilliger Basis.
Spezialfälle Sardinien und Südtirol
- Reisenden nach Sardinien wird Fieber gemessen. Zudem benötigen sie eine unterschriebene Selbstauskunft, in der Angaben über den derzeitigen Gesundheitszustand gemacht werden sollen.
- Wenn die Abstandsregel von 2 Meter nicht eingehalten werden kann, gilt in ganz Südtirol Maskenpflicht.
- Einzelne Betriebe in Südtirol bieten ihren Gästen freiwillige Corona-Tests an.
Selbstdeklarationen
- Nicht nur in Sardinien, sondern auch in anderen Regionen (z.B. Apulien) können Selbstdeklarationen verlangt werden. Informiert euch bitte unbedingt vorher bei der entsprechenden Region.
Bussen
- Bei Verstoss gegen die Abstandsregel (landesweit ein Meter, in Südtirol zwei Meter) oder der Maskenpflicht gibt es keine einheitliche Regelung, da die jeweiligen Regionen zuständig sind.
- In einigen Provinzen gibt es keine explizite Regelung. Zum Teil wird auch noch unterschieden, wo man gegen die Maskenpflicht verstösst. In öffentlichen Verkehrsmitteln kann die Strafe beispielsweise höher ausfallen als anderswo. Grober Richtwert ist aber ein Strafrahmen von 400 bis 3’000 Euro, bei Sofortzahlung kann es Nachlässe geben.
Weitere Informationen
Unter nachfolgenden Links findet ihr zahlreiche weitere Informationen. Bitte, denkt daran, dass die Vorschriften – wie in anderen Ländern auch – laufend angepasst werden:
- COVID-19 – Information und Updates für Touristen, auch nach Region sortiert
- Alle Richtlinien, die derzeit in Italien gelten nach Themenbereichen sortiert
Nachfolgend könnt ihr einen Erfahrungsbericht aus Ligurien lesen:
In welche Region Italiens werdet ihr reisen? Habt ihr noch Fragen?
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6 Kommentare
Nadja W.
20. Juni 2020 at 08:57Liebe Rita
wir wären eigentlich nach Senigallia gereist diesen Sommer. Wir durften unsere Ferien nun um 1 Jahr verschieben ohne jegliche Einbusse. Wir haben wirklich sehr lange zugewartet und waren stets mit dem Hotel in Kontakt. Das Hotel ist extrem zuvorkommend wofür wir natürlich sehr dankbar sind. Eigentlich wollten wir gehen aber da wir kein Italienisch reden und wir nicht sicher waren wie extrem unsere Ferien dann eingeschränkt werden fiel halt dieser entscheid. Ich möchte die Möglichkeit haben die Umgebung zu erkunden was in der jetzigen Situation leidern nicht möglich ist. Wir freuen uns deswegen auf nächsten Sommer! Für diesen Sommer geht es ins Wallis und ins Ticino 🙂 wird sicher auch schön!
ganz liebe Grüsse nadja
Roger
20. Juni 2020 at 17:51Wir haben im Mai nun trotz allem im Riva del Sole gebucht. Die Anlage ist weitläufig und der Abstand kann sicher überall eingehalten werden. Ich denke Italien ist nun sehr sicher, da in vielen Regionen keine neuen Ansteckungen mehr gemeldet wurden. Norditalien einfach nur durch fahren. In der Toscana nicht nach Prato fahren… da hat es zu viele Chinesen. Ansonsten freuen wir uns auf Sonne, Meer und Strand…..
Miriam
20. Juni 2020 at 19:25In Südtirol gilt seit einer Woche die Abstandsregel von nur mehr 1 Meter, vielleicht könnten Sie das ausbessern!
Liebe Grüße aus Südtirol
Ute Müllet
21. Juni 2020 at 06:56Hallo,Ich fahre jetzt mit meinem Lebensgefährten,der nicht in meinem Haushalt lebt nach Lazise an den Gardasee mit campingwagen.Wo muss ich im Auto sitzen und sind die Coronafälle dort in den letzten Tagen wieder gestiegen?Gruss ute
Yvonne Maron
21. Juni 2020 at 13:29Hallo ich fahre mit meiner Familie nach carole in Italien jetzt meine frage unsere Tochter wohnt nicht im eigenen Haushalt (ist doch aber kernfamilie) muss dann maskenschutz im auto bestehen
Brunner
22. Juni 2020 at 05:28Wir würden Ende Juli nach Caorle auf den Pra del Torri Camping. Wie sieht es wohl dort mit den Vorsichtsmassnahmen aus? Danke & lg. N. Brunner aus LU