Familienleben Kolumne

Pinocchio und der Esel

Die Weihnachtsferien gehören zu den schönsten Ferien im Jahr. Es ist eine Zeit des Dolce-farniente, der Genüsse und eine Zeit, in welcher die Nacht zu Tag wird. Leider fällt der Wiedereintritt in den Arbeits- und Schulaltag nach Ferienende ziemlich schwer. Aber was sein muss, muss sein, denn: Wir wollen doch nicht wie Pinocchio im Schlaraffenland am Ende zu einem Esel werden, oder?
Was hat dieser Esel mit Pinocchio und der Weihnacht zu tun?

Die schönsten zwei Wochen

Sie sind für mich die zwei allerschönsten Wochen im Jahr: Die Weihnachtsferien! Sie sind das Sahnehäubchen auf der Adventszeit, auf die ich mich jedes Jahr noch genauso fest freue wie früher, als ich noch Kind war. Diese grosse Weihnachtsferienliebe hat auf unsere Jungs abgefärbt, denn auch sie geniessen diese Zeit des Dolce-farniente, in der sie die Musse finden, das zu tun, worauf sie Lust haben.

Verkehrtes Wunderland

Mit jedem Jahr, in dem die Jungs älter werden, schätzen sie es mehr, einen Gang runterzuschalten, abends lange aufzubleiben und morgens noch länger ausschlafen zu können. Die Weihnachtsferien entführen nicht nur unsere Kinder, sondern auch uns Eltern in ein verkehrtes Wunderland, in dem die Nacht zum Tag wird und aus welchem die Rückkehr und die Wiedereingliederung in einen strukturierten Schul- und Arbeitsalltag nicht ganz einfach erfolgen …

Rückkehr aus dem Schlaraffenland

Doch alles hat ein Ende. Erst recht die schönen Dinge im Leben. Auch wenn es mir selber von allen in der Familie am schwersten fällt, dies zu akzeptieren, versuche ich, die Fassade aufrechtzuerhalten. Mit Hilfe einer zugegebenermassen etwas fragwürdigen, aber doch wirksamen pädagogischen Massnahme erinnere ich die Jungs gerne daran, dass Pinocchio im «paese dei balocchi», in diesem ominösen Schlaraffenland, wo Freiheit und Anarchie herrscht, innert kürzester Zeit zu einem dummen Esel verkommen ist.

Stück für Stück Richtung Sportferien

Wenn wir also gegen Ferienende die erste Schul- und Arbeitswoche so langsam, langsam ins Visier fassen und uns diese wie ein unbezwingbarer Elefant vorkommt, den man in den Kühlschrank packen muss, so stellen wir uns eben einen Esel vor. Diesen scheibeln wir einfach Tag für Tag und füllen ihn rädliweise in den Kühlschrank ein. Bis schon bald – dem Himmel sei Dank! – bereits wieder die Sportferien vor der Tür stehen werden.

immer mittwochs im Tagblatt der Stadt Zürich

Wie erlebt ihr die Weihnachtsferien?

Weiterer spannender Beitrag passend zum Thema „Ferienschluss“:

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