
Das Zwänzgerle in Zürich
Jeweils am Ostermontag findet auf dem Rüdenplatz am Limmatquai das nachösterliche Eiertütschen statt. Hier treffen sich hunderte von Kindern, um zu Zwänzgerle. Die Kinder strecken die Ostereier hin, die Erwachsenen werfen einen Zwanziger auf das Ei. Bleibt der Zwanziger stecken, gehören Ei und Münze dem Werfer, geht der Zwanziger daneben, gehören Ei und Geld dem Kind.
Das Eiertütschä in Bern
In Bern kommen Jung und Alt am Ostersonntag auf dem Kornhausplatz in der Altstadt zum traditionellen Eiertütschä zusammen. Jeder nimmt seine eigenen Eier mit, die im Wettstreit aneinander geschlagen werden – das standhafteste gewinnt.
Die Eierleset in Basel Land, Solothurn oder Aargau
Die Eierlest ist ein Wettlauf ums Ei und findet traditionell am Ostersonntag statt. Bei diesem Stafettenlauf werden so viele Eier in so kurzer Zeit wie möglich von A nach B getragen, transportiert oder gar geworfen.
Die verstummten Kirchenglocken im Waadtland
Die Kirchenglocken sind im Waadtland ein wichtiges Ostersymbol, läuten aber am Ostermorgen nicht. Laut Überlieferung machen sich am Ostermorgen alle Glocken auf den Weg nach Rom, um dort mit Eiern gefüllt zu werden. Auf ihrer Rückkehr fliegen sie über die Gärten und verteilen die Eier. In den ländlichen Gegenden zieht die Dorfjugend begleitet von Tambourenklängen von Haus zu Haus, um die Eier zu sammeln.
Die Ruten schlagenden Hexen in Finnland
Nach altem skandinavischem Glauben fliegen zwischen Karfreitag und Ostern die Hexen. Die Osterhexen sind zum Symbol des Osterfestes geworden wie bei uns die Osterhasen. Junge Mädchen mit russgeschwärztem Gesicht, Kopftüchern und mit Federn geschmückten Weidenkätzchen, ziehen von Haus zu Haus, drohen und schlagen mit der Rute und erbitten Süssigkeiten oder Kleingeld.
Spiderman-Eier, Tauben und Torten in Italien
In Italien dreht sich auch an Ostern alles ums Essen. Die typischen Kinder-Ostereier in Italien sind nicht nur riesig, sondern enthalten meist ein Spielzeug. An Ostern wird dann die typische „Colomba di Pasqua“ genossen. Ganz speziell ist die „Pasquetta“, die am Ostermontag, dem sogenannten Montag des Engels gefeiert wird. Traditionell machen Familie und Freunde am Ostermontag einen Ausflug ins Grüne, um in der Natur ein gemeinsames Picknick zu veranstalten. Im Picknick-Korb ist nicht selten eine Torta Pasqualina.
Das Heringsbegräbnis in Irland
Am Ostersonntag findet in Irland das symbolische Heringsbegräbnis statt. Da der Hering in der strengen Fastenzeit die Hauptmahlzeit ist, bringt man ihn zu Ostern (endlich) zu Grabe.
Das Wasserspritzen in Polen
Am Ostermontag herrscht in Polen der Brauch des gegenseitigen Bespritzens mit Wasser, auch „Smingus-Dyngus“ genannt. Dieser Brauch, vor dem niemand sicher ist, soll an die Taufe des Prinzen Mieszko I. im Jahre 966 erinnern, der den Polen das Christentum brachte.
Wasser für die Hochzeit und Bilbies statt Osterhasen in Australien
Verlobte Paare schöpfen in Australien an Ostern fliessendes Wasser und bewahren es bis zur Hochzeitszeremonie auf. Am Hochzeitstag besprengen sie sich dann mit dem Wasser. So soll der Ehe Glück und Beständigkeit geschenkt werden. Und da in Australien Kaninchen und Hasen verpönt sind, weil sie das ohnehin teils karge Weideland kahl fressen, gibt es statt Osterhasen „Bilbies“. Der Bilby ist ein kleines hasenähnliches Beuteltier, das als Hauptopfer der Kaninchen-Invasion gilt, die Ende des 18. Jahrhunderts mit den Siedlern aus Europa nach Australien kam. Statt einem Schokoladenhasen freuen sich die Kinder in Australien also über den Schokoladen-Bilby.
Die Angelones wünschen einen schönen Ostersamstag!
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