Heute Mittag habe ich folgende Entdeckung gemacht: die Schinkengipfeli von Qualité & Prix sehen haargenau gleich aus, sind haargenau gleich verpackt und werden haargenau gleich zubereitet wie die Bio naturaplan Schinkengipfeli.
Schon noch schwierig, bei dieser Ähnlichkeit wirklich zu glauben, dass ausgerechnet der Inhalt, den man ja nicht sieht, unterscheidlich sein soll.
Ist Ihnen das auch schon aufgefallen? Oder kennen Sie andere „Zwillingsprodukte“, die sich „nur“ im Inhalt voneinander unterscheiden sollen? Haben Konsumenten überhaupt eine Chance heraus zu finden, was sie genau essen und was sie dafür bezahlen sollen?
Na ja, ich bin jetzt grad etwas verwirrt.
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8 Kommentare
Frau Rauf und Runter
30. September 2011 at 12:18Wer wirkliche Nachhaltigkeit haben will, muss wohl das Gemüse auf dem Wochenmarkt beim Bauer kaufen 😉 da ist man wohl noch wirklich sicher, woher die Kartoffel stammt 😉
sonst ist es wirklich sehr schwierig!
Bei Halbfertigprodukten verzichte ich auf Bio 😳 genau aus dem Grund, dass ich den Produzenten nicht vertraue 😳
Das schlimmste Beispiel Naturschutzpapier:
Das Alt-Papier, das wieder zu Papier verarbeitet wird, ergibt nach den X-fachen Reinigungen ein Hochweiss-Papier. Da dies aber beim Konsument nicht als Naturschutzpapier akzeptiert wird, wird in der Papierfabrik doch tatsächlich grau/braune Farbe beigemischt, damit sich der Konsument gut fühlt!
Tamara
30. September 2011 at 11:18Die sehen ja wirklich genau gleich aus. War den ein Unterschied im Geschmack zu spüren? Als Endkonsument von so einem Produkt hat man wohl keine Chance, herauszufinden ob Bio oder nicht. Blindes Vertrauen?
Rita Angelone
30. September 2011 at 11:25@Tamara: sie sehen wirklich GENAU gleich aus und werden in derselben Coop-Bäckerei in Wallisellen produziert. Geschmacklich konnten wir keinen Unterschied feststellen. Das wird ja schon irgendwie stimmen, aber es fällt einfach schwer, es zu glauben.
Irene
30. September 2011 at 11:27Mhh das ist in der Tat schwierig, denn die Maschine, welche die Gipfeli rollt wird die gleich sein. Vertrauen ist da angesagt, und je mehr Zwischenhändler und je mehr das Produkt von der Urspungsform weg ist, desto schwieriger wird das. Ich finde Bio unterstützenswert, jedoch ist für mich nich viel wichtiger das es regionale und Saisonale Produkte sind. Denn im März wird es auch wieder Bio- Erdbeeren geben aus Spanien und ob das unterm Strich wirklich Bio ist….. ein endloses Thema, aber deswegen ist es auch wichtig immer wieder darüber zu reden.
Grüessli
Irene
Rita Angelone
30. September 2011 at 11:34@Irene: Ja, man muss darauf vertrauen. Etwas anderes bleibt einem nicht wirklich. Und ich gebe dir absolut recht, dass noch viel wichtiger als bio das Regionale uns Saisonale ist. Genau das Beispiel, das du mt den Erdbeeren erwähnst, ist mir mit den Cherry-Tomaten aufgefallen. Bio Cherry Tomaten aus Spanien. Super. Ich habe dann die Cherry Tomaten aus dem Züribiet genommen. Welche nun mehr bio sind, weiss ich nicht. Aber ich habe die Logik und den Verstand walten lassen. Wobei auch im Zusammenhang mit den regionalen Produkten auch Humbug passiert: Eier aus dem Züribiet, die irgendwie den Weg in die Westschweiz finden, um da abgepackt zu werden und zum Verkauf wieder nach Zürich zurück kommen. Da ist man bald auch schon wieder in Spanien… Es ist wirklich nicht einfach, nachhaltig und gesund zu handeln. Aber man tut, was man kann und meint es ja nur immer gut, oder?
Rita Angelone
30. September 2011 at 13:51@Frau Rauf und Runter: Ich habe mich in den letzten Jahren sehr in meinem Kaufverhalten geändert und schrittweise bewege ich mich langsam in Richtung „Wochenmarkt, Bauer und Co.“ , weil ich mir bei den Grossverteilern zum Teil ein wenig für blöd verkauft vorkomme. Noch bin ich immer noch etwas zu faul, bei allem so kritisch zu sein und entsprechend konsequent zu handeln. Aber ich spüre, dass es mir immer schwerer fällt, einfach so einzukaufen. Das ist wohl ein gutes inneres Zeichen, um unsere Gewohnheiten noch weiter zu verändern.
Bionic Hobbit
30. September 2011 at 19:28Rita, als ich in London wohnte, hatte ich so ein Gemüse oder Obst-Box-Abo bei einem Bio-bauern aus Devon (http://www.riverford.co.uk/). Das Gemüse war immer vom Tag vorher und hielt sich EWIG im Frigo. Da habe ich erst verstanden, wie lange das Supermarktzeug schon in den Regalen sein muss. DerBauer hatte auch Milch, Eier und Fleisch. Da die Saison des interessanten Gemüses halt nicht das ganze Jahr dauert, hat sich der Bauer mit anderen Bio-Bauern in Frankreich zusammengetan, wo die Saison früher anfängt. Sein Argument war, wenn er’s uns nicht liefert, kaufen wir es anderswo, und da hat er wohl recht. Er hat dafür garantiert, dass es Bio war, allerdings war es gereist (Landweg). Das Obst kam zum Teil auch aus Spanien. Aber auch da Bio.
Hier in der Schweiz kaufe ich kaum Bio, ist mir meistens zu teuer und nicht frisch genug. Oder nicht reif. Und es ist bei uns fast keiner. Und es bringt mir niemand mit einem Lächeln vor die Haustür. Es leben die gefrorenen Erbsli und Rüebli! Die kann ich in Pizza und Pasta und Tartelettes verstecken.
Rita Angelone
30. September 2011 at 20:19@Bionic: ja, eben, das meinte ich mit meinem vorhergehenden Kommentar zu meiner Bequemlichkeit. Wenn mir jemand das alles einfach liefern würde, dann würde ich auch einen Aufpreis zahlen. Aber es ist nicht ganz so einfach, den Wocheneinkauf so zu planen, dass ich am Wochenmarkt ALLES kaufen kann. Das geht einfach nicht. Dann müsste ich mit dem Auto hin und das macht auch keinen Sinn. Es ist einfach nicht mehr wie früher, als meine Mutter zwei Mal täglich mit dem Körbli einkaufen ging. Das Brot da, die Milch dort, das Gemüse nochmals an einem anderen Ort, die Eier von dem, das Fleisch vom anderen…. Ich habe diese Zeit einfach nicht. Und drum gehe ich halt immer und immer wieder zu den Grossverteilern, die halt grad hier in der Nähe sind. Und das ganze Biozeugs ist mir ehrlich gesagt auch noch etwas zu teuer….
Aber, ich muss auch gestehen, dass ich mich zu wenig informiert habe, ob es solche Services unterdessen gäbe… Ich gehe der Sache gelegentlich nach.