Lagerhaltung ist für Secondos Ehrensache
Wie ich euch kürzlich erzählt habe, ist uns Secondos die Vorratshaltung mit den Genen vererbt worden. Meine Eltern hielten nicht nur einen typisch südländischen Notvorrat an Lebensmitteln, sondern hätten auch gleich das Ganze Dorf über mehrere Wochen hinweg mit unzähligen Alltagsgegenständen aller Art am Leben und Funktionieren erhalten können. Als Kriegskind hat vor allem mein Vater gelernt, Hab und Gut zu schätzen, nichts wegzuwerfen. Selbst was nicht mehr repariert werden konnte, diente ihm noch als Quelle für Ersatzteile.
Belächelter Hortsinn
Oft wurde mein Vater für seinen Hortsinn belächelt. Manchmal schämte auch ich mich etwas, dass sich bei uns im Keller, im Estrich, in der Garage und in der Werkstatt unzählige, sorgfältig eingepackte Dinge stapelten – nicht selten auch mehrere Exemplare von derselben Sorte … Doch jedes Mal, wenn bei uns zu Hause etwas fehlte oder kaputtging, tauchte mein Vater kurz in seine Welt ab, um schon bald mit dem gewünschten Gegenstand, mit einem Ersatzteil oder einer Alternative zurückzukehren. Zeitlebens hat er in seinem Fundus an Dingen die Lösung für kleinere und grössere Probleme im und ums Haus gefunden!
Lösungen aus dem Vorratskeller
Auch wenn seine Einstellung leider auf traumatische Erlebnisse in seiner Kindheit zurückzuführen waren, so bin ich froh, dass ich dank seinem ganz eigenen Verhalten selber gelernt habe, achtsam mit Dingen umzugehen. Heute erkenne ich, wie viel von meinem Vater in mir ist, wenn ich im Alltag Sachen auf die Seite lege, auf dass ich sie irgendwann wieder brauchen kann. Mein Vorrats- und Ersatzteillager ist zwar nicht so gross wie seins. Doch auch meine Kinder haben schon oft nicht schlecht gestaunt, welche Lösungen ich für ihre Sörgeli aus dem Keller oder Estrich gezaubert habe!
Mehr zum Thema Notvorrat könnt ihr im nachfolgenden Beitrag lesen:
4 Kommentare
Claudia
27. Februar 2020 at 07:36So, und genau so ist es. Könnten wohl im gleichen Haushalt gross geworden sein. Bei ums wurden sogar die Möbelstücke so „gesammelt“. Kein hübsches Stück entging den Adleraugen bei Hausräumungen 😉
Stellina
27. Februar 2020 at 18:06Ach ja der Hortsinn….das habe ich auch geerbt. Ich dachte zwar, dass ich einfach Sammlerin bin. Aber wenn ich so zurückdenke, sehe ich den riesigen Estrich mit Unmengen an Dingen vor meinem geistigen Auge und denke, ja, stimmt eigentlich. Ich bin auch so aufgewachsen, dass man Sorge zu allem hat, sparsam mit allem umgeht und ökonomisch haushaltet. Alles wurde soweit wie möglich geflickt oder als Ersatzteil zur Seite gelegt. Und ja, zum Glück haben wir auch heute noch einen grossen Estrich 😛
Rita Angelone
28. Februar 2020 at 17:03Liebe Claudia! So gut 🙂 Deine Rückmeldung hat mich so zum Schmunzeln gebracht! Alles Liebe und viele Grüsse, Rita
Rita Angelone
28. Februar 2020 at 17:05Liebe Stellina, hahahaha – manchmal realisiert man erst später, was man alles so vererbt bekommen hat 🙂 Ich merke es ja auch erst jetzt, wieviel von meinem Vater in mir drin ist. Danke für deinen schönen Kommentar und alles Liebe dir und deiner Familie! Rita