Bonobos sind Muttersöhnchen! Forscher haben heraus gefunden, dass Bonobo-Männchen bei der Brautschau besonders erfolgreich sind, wenn sie gleich die Mutter mitnehmen. Diese unterstützt ihre Jungen in Kämpfen um eine attraktive Affendame. So können auch ranghöhere Männchen, die im Normalfall den Vorrang hätten, verscheucht und der Paarungserfolg verbessert werden.
Ist es mir zu verübeln, wenn ich jetzt automatisch an „Mammoni“ denken muss, die italienische Variante von „Müttersöhnchen, die bis über dreissig noch bei ihrer Mutter wohnen? Schliesslich kocht, wäscht und putzt die Mamma nicht nur am besten (und am billigsten), sondern sie ist schlichtwegs allgegenwärtig.
Eine Studie ergab, dass sage und schreibe rund 80% der Italiener ohne Lebensgefährten und im Alter um die 30 noch bei den Eltern wohnen! Im europäischen Schnitt liegt dieser Prozentsatz bei knapp unter 50%.
In Italien ist die Familie eben noch immer die meist praktizierte Form des Zusammenlebens und ausziehen tun die jungen Leute meist erst dann, wenn sie selbst eine Familie gründen.
Wenn man aber von „Mammismo“ spricht, bezieht man sich nicht nur auf dieses „Wohnproblem“, sondern man versteht darunter auch das übertriebene Umsorgtwerden italienischer Söhne durch die Mutter.
Wegen der Abhängigkeit der Männer von der Mutter werden sogar zahlreiche Ehen für ungültig erklärt. Grund: die „Mammoni“ sind nicht in der Lage, ohne Einmischung der Mutter gemeinsam mit der Ehefrau Entscheidungen zu treffen!
Und auch nach der Hochzeit ihrer Söhne spielen die italienischen Mütter für diese immer noch die Hauptrolle. Fast die Hälfte der verheirateten Männer in Italien leben weniger als ein Kilometer von ihrem Elternhaus entfernt. Von denen, die sich weiter vom Elternhaus entfernt haben, rufen immer noch 70 % ein Mal täglich die Mutter an!
Schliesslich trennen sich viele Paare, weil der Mann sich nicht wirklich zwischen seiner Mutter und seiner Ehefrau entscheiden kann. Und nach der Trennung kehren die meisten Männer – wohin sollten sie sonst gehen? – wieder zu ihrer Mutter zurück…
Was für eine Rolle Affenmütter bei den Bonobos nach der Brautschau genau spielen und wie sich diese auf den weiteren Verlauf des Bonobos-Paarlebens auswirkt, habe ich (noch) nicht in Erfahrung bringen können. Was ich aber noch heraus gefunden habe, ist, dass Schweizer Singles am selbstständigsten seien und nur etwa jeder Vierte über dreissig noch bei den Eltern wohnt.
Somit mag es zwar stimmen, dass wir alle von den Affen abstammen. Aber wies aussieht mit Bestimmtheit nicht von denselben…
Quellen: stern.de und Mein Italien
2 Kommentare
rabenmutter
25. September 2010 at 12:29Herrlich! Habe selber Verwandte, die weit über 30 waren, als sie auszogen. Und das, obwohl sie bei den Eltern nicht einmal ein eigenes Zimmer hatten!
Wir können nur hoffen, dass unsere Kinder uns nicht so lange auf der Pelle hocken…
Risikofaktor Muttersöhnchen | Die Angelones – der ehrliche und nützliche Familienblog
9. Februar 2014 at 20:15[…] Nicht alle scheinen von denselben Affen abzustammen […]