Familienleben Schule, lesen & lernen

Neue Schule: Was, wenn wir die klassischen Schulfächer einfach abschaffen?

Das finnische Schulsystem ist eines der besten der Welt und deshalb erreicht Finnland immer wieder Spitzenplätze im Rahmen der Pisa-Studien. Nun will Finnland diesen Vorsprung durch eine weitere Reform zusätzlich ausbauen: In Zukunft soll der Unterricht nicht mehr in traditionelle Schulfächer unterteilt werden, sondern es soll – statt einzelne Stunden in Mathematik, Englisch, Biologie oder Physik – der sogenannte Phänomenunterricht zum Einsatz kommen.

Phänomene statt Fächer

Die SchülerInnen erarbeiten Ereignisse und Themen interdisziplinär. Statt also den zweiten Weltkrieg rein aus historischer Sicht zu erarbeiten, könnte gleichzeitig Wissen aus den Bereichen Geografie und Psychologie vermittelt werden. Oder anstelle von Lektionen in Englisch und Wirtschaft könnte das gleiche Wissen in Rollenspielen aus dem Wirtschaftsleben vermittelt und mit der Vermittlung von Kommunikationsfähigkeiten verbunden werden.

Gruppenarbeit statt Frontalunterricht

Statt traditionellem Frontalunterricht würde das Wissen in kleinen Arbeitsgruppen erarbeitet und erlernt werden. Die neue Unterrichtsform ist zwar eher für ältere SchülerInnen gedacht, aber auch jüngere sollen bereits mit dem neuen Modell konfrontiert werden, indem der Unterricht zumindest teilweise als Phänomenunterricht erfolgt.

Die Quelle und weiterführende Informationen findet ihr hier.

Fächerübergreifenden Unterricht gibt es bei uns ansatzweise auch schon. Doch Finnland will einen Schritt weiter gehen und noch weniger in „Schubladen“ denken, sondern die Fähigkeit stärken, Zusammenhänge zu erkennen und zu erforschen. Die Fächer spielen weiterhin eine wichtige Rolle, aber sie sind weniger strikt voneinander abgegrenzt und fliessen deutlich stärker ineinander.

Was hält ihr von dieser Stossrichtung? Und welche Fächer würden eure Kinder am liebsten grad sofort Fabschaffen?

Weitere Beiträge passend zum Thema Schule:

Dies koennte dir ebenfalls gefallen

4 Kommentare

  • Claudia
    28. Februar 2017 at 08:14

    Wenn die Lehrer gut geschult sind funktioniert das sicherlich.
    Bei uns arbeiten die Kids auch immer mehr in Gruppen und Frontalunterricht gibts nur noch wenig.
    Abgeschafft werden sollte dringendst FRANZÖSISCH!!!! Jeder hassts. Lieber mehr Stunden in Englisch, der Weltsprache…. würde den Kids definitiv mehr nützen.

  • Claudia B.
    28. Februar 2017 at 10:58

    die finnen haben immer wieder gezeit, dase es auch anders geht! gute idee!
    mein 9jähriger sohn würde definitiv das fach „schrift“ oder zumindest die benotung dieses fachs abschaffen… es kann nun mal nicht jeder schön schreiben und in ein paar jahren interessiert es keinen mehr, wie er schreibt. aber an der frust, wenn die lehrerin immer wieder alles löscht und er nochmals von vorne beginnen musste, das bleibt.

  • Katharina (Mama hat jetzt keine Zeit)
    28. Februar 2017 at 19:58

    Das tönt auf jeden Fall interessant und mich als Kind hätte diese Art Unterricht sicher sehr begeistert und zum Lernen motiviert.
    Nichtsdestotrotz frage ich mich, wie es dabei Kindern mit besonderem Förderbedarf geht, beispielsweise ADHS- oder Asperger-Kindern, die ja nur dann gut lernen können, wenn eine gewisse Struktur vorhanden ist und schon Mühe haben, wenn es Gruppenarbeiten oder Workshops gibt oder der Stundenplan nicht eingehalten wird.

  • Nadja W.
    28. Februar 2017 at 20:57

    Ich hatte in der Oberstufe praktisch kein Frontalunterricht mehr. Wir bekamen Schulstoff welchen wir dann in 2w oder in 1Mt fertig haben sollten. Wenn ich zb. Französisch „fertig“ hatte konnte ich eine Prüfung machen. Jeder konnte in seinem Tempo lernen. Für den Lehrer war das teilweise mühsamer als wenn er Frontalunterricht gemacht hätte. Ich fand es genial aber nicht jeder ist für diese art Unterricht geschaffen 😉

Hinterlasse eine Nachricht

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.