Familienleben Gesundheit

Medizin – so nimmt sie jedes Kind ohne zu murren!

Es ist nicht immer einfach, erkrankten Babys oder Kleinkindern ihre Medikamente zu verabreichen. Seitens der Eltern ist nicht nur viel Geduld und Einfühlungsvermögen gefragt, sondern manchmal auch einfach ein paar gute Tricks:

  • Eltern sollen dem Kind nicht einreden, dass das Medikament fein schmeckt. Das Kind würde sich nach dem ersten Versuch belogen fühlen.
  • Am besten, Eltern treten entschlossen auf, ohne lange Vorankündigungen und Erklärungen, denn diese verunsichern das Kind eher und wecken seinen Widerstand erst recht.
  • Die Verabreichung von Medikamenten erfolgt am besten im Sitzen und nicht im Liegen, damit die Verschluckungsgefahr minimiert wird.
  • Gut gekühlte Medikamente schmecken weniger intensiv, drum am besten im Kühlschrank aufbewahren.
  • Bittere Säfte lassen sich gut mit einer Pipette oder Spritze hinter die Backenzähne träufeln. Dadurch kommen sie weniger mit der Zunge in Berührung.
  • Nach der Einnahme kann das Kind etwas Wasser nachtrinken oder ein Stückchen Obst oder Brot zu sich nehmen.
  • Für Babys gibt es sogenannte Medizin-Nuggis, in die flüssige oder in Wasser aufgelöste Medikamente eingefüllt werden können.
  • Bei Zäpfchen oder Nasen- und Ohrentropen empfiehlt es sich, die Medikamente vorher in den Händen aufzuwärmen.
  • Augentropfen verabreicht man am besten zu zweit: Das Kind sollte auf dem Rücken liegen oder so auf dem Schoss der Hilfsperson sitzen, dass es den Kopf nach hinten beugen kann. Wenn man das „Weisse“ im Auge trifft, reagiert es weniger empfindlich.
  • Kapseln kann man – nach Rücksprache mit dem Arzt! – auseinander ziehen oder aufstechen und dem Kind den Inhalt vom Löffel (eventuell mit etwas Nahrung) verabreichen.
  • Tabletten können – ebenfalls nach Rücksprache mit dem Arzt! – im Mörser klein gerieben oder in etwas Wasser aufgelöst werden. Kann die Tablette ganz eingenommen werden, nimmt sie das Kind aufrecht sitzend oder stehend ein, indem es die Arznei auf die Zunge nimmt und diese mit leicht nach vorn geneigtem Kopf (nicht in den Nacken legen!) mit einem grossen Schluck Wasser einnimmt. Damit die Tablette nicht in der Speiseröhre kleben bleibt, sollte das Kind ein zusätzliches halbes Glas Wasser trinken.

Wenn es mit der Einnahme von Medikamenten einfach nicht klappen will, dann richtet man sich am besten an den Kinderarzt. Zusammen mit ihm kann man nach Lösungen suchen. Oft kann durch die Verordnung eines anderen Mittels oder einer anderen Anwendungsform viel erreicht werden.

Quelle: elternwissen.com

Kennt Ihr solche Situationen? Welche Tipps habt Ihr auf Lager?

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5 Kommentare

  • Katharina
    23. Januar 2012 at 09:47

    Danke für den nützlichen Artikel.
    Wir haben ja leider auch einige Erfahrung mit dem Thema, da unser Kurzer über ein Jahr lang regelmässig Medis nehmen musste.
    Beim letzten Absatz möchte ich aber nicht zustimmen. Meiner Erfahrung nach haben Ärzte wenig Erfahrung mit der Praxis 😉
    Wir haben, wenn’s mit Medikamenten nicht klappte, tendenziell eher mit der PA des Kinderarztes oder aber der Apothekerin oder den Apothekenhelferinnen gesprochen. Die Frauen in der Apotheke haben viel mehr direktes Feedback von Eltern und wussten immer, welches gleichartige Medikament bei den Kurzen besser ankommt oder mit welchem Trick man ein Medikament ins Kind rein bekommt.
    Bei chronisch kranken Kindern sind oft auch Eltern-/Betroffenenverbände gute Adressen, da man dort viel über Medikament X oder Y erfahren kann und wer es auf welche Weise verabreicht.

  • Rita Angelone
    23. Januar 2012 at 09:51

    @Katharina: Ich kann deinen Kommentar nachvollziehen, denn mir ist bewusst, dass nicht alle Aerzte gleich sind. Wir haben bisher mit unserem Kinderarzt sehr gute Erfahrungen gemacht und deshalb ist dieser Tipp dazu gekommen. Nicht zuletzt auch, weil man aus meiner Sicht sowieso mit ihm Rücksprache halten sollte, wenn man die Tricks anwenden will und die Medis mit Wassser, Zucker oder so verdünnen oder versüssen will.

  • Bionic Hobbit
    23. Januar 2012 at 10:15

    Zwei von meinen haben bisher noch jeden Sirup geschluckt, aber Zwilling 1 kriegt nichts über die Lippen. Meistens ging’s aber als Zäpfchen rein oder in der Milch verdünnt.

    Das mit dem Nespresso-Käpseli-Klebstreifen-und-Stängeli solltest Du patentieren lassen und dann an Nestlé verkaufen. 😀
    Bin zwar nicht sicher, ob man Medikamente als Schleckstengel oder Glacé verkleiden sollte…

  • Rita Angelone
    23. Januar 2012 at 10:30

    @Bionic: Leider ist das nicht meine Idee mit dem Nespresso-Käpsli… 🙁

  • Katharina
    24. Januar 2012 at 10:00

    @Rita: Du schriebst man solle mit dem Arzt Rücksprache nehmen:
    Nicht zuletzt auch, weil man aus meiner Sicht sowieso mit ihm Rücksprache halten sollte, wenn man die Tricks anwenden will und die Medis mit Wassser, Zucker oder so verdünnen oder versüssen will.

    So gesehen bin ich einverstanden. Ich wolllte aber mehr darauf hinaus, dass solche Tricks oft gar nicht nötig sind, weil die meisten Medis/Wirkstoffe einerseits in verschiedenen Darreichungsformen existieren (Zäpfli, Sirup,…) und andererseits wenn z.b. als Sirup, dann je nach Generikum noch in verschiedenen Geschmackssorten. Ich weiss unterdessen dank der Apothekerin z.b. dass der eine Hustensirup, bei dem es Kurzen regelrecht lüpfte in einem Generikum mit Caramel-Geschmack gibt und den kann er anstandslos nehmen. Und solche Infos hat der Arzt nicht unbedingt, weil ihm diesbezüglich das direkte Feedback fehlt. Das ist kein Votum gegen Ärzte, sondern für die Apothekenleute, die im Bereich Medikamente über ein riesiges Fachwissen verfügen (das ist schliesslich ihr Beruf!) 🙂

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