Familienleben Kolumne

Manic Monday: Wenn schon am Montag Plan B zum Zug kommt

Krank

Unplanmässiger Start in die Woche

Eigentlich wollte ich heute über den Räbeliechtli-Umzug von Samstag schreiben. Oder über die Taufe meines Göttibuben am Sonntag. Aber nein, heute schreibe ich über den zigfachen unplanmässigen Start in den Montag, den mir einmal mehr einer der Buben beschert hat.

Das Kind hat Fieber

Extra früh aufgestanden, frisch geduscht, für den vereinbarten Termin auch geschminkt und anständig angezogen, erwartet mich die Hiobsbotschaft beim Wecken der Buben: der Kleine hat Fieber und kann nicht in die Krippe.

Krisenszenario kommt zum Tragen

Das zigfach durchgespielte montägliche Krisenszenario wird also auch heute abgespult: Die Grosseltern aufbieten? Bei dieser Nebellage sind sie schon längst auf dem Weg auf einen möglichst hohen Berg – ergo: nicht abkömmlich. Die Nonna fragen? Bis diese vom Glarnerland in Zürich sein kann, ist es Mittag. Bleibt die Frage, wer von uns beiden zu Hause bleiben soll. Das Familienoberhaupt könnte sich ab dem Mittag frei schaufeln. Aber da ich den vormittäglichen Termin ohnehin absagen muss, übernehme ich zähneknirschend den ganzen Tag. Das Familienoberhaupt wird dann wohl am Dienstag in den sauren Apfel beissen müssen. Wies ab Mittwoch aussieht, wissen die Götter.

Nun sitze ich da mit einem Kind, das trotz Fieber die Spiellust nicht verloren hat und mich vom Aufräumen, Putzen, Einkaufen und vor allem vom Kolumne Schreiben und Bloggen abhält. Ist es mir zu verübeln, wenn ich eine Sekunde lang daran denke, nächstmals dem Kind klammheimlich ein Zäpfchen zu verabreichen und es unwissend tuend der Krippe unterzujubeln?

Wenn ihr euch jetzt fragt, wie ich trotzdem Zeit gefunden habe, diese Zeilen zu verfassen, sage ich euch, dass ich dies während der Siesta das kränkelnden Kleinen erledigt habe. Statt zu dieser Zeit meine geliebte (und auch dringend nötige) Power-Yoga Stunde zu besuchen. Für ein krankes Kind verzichtet eine Mutter – nolens volens – eben auf alles.

mittwochs immer im Tagblatt der Stadt Zürich

Kennt ihr auch solche Manic Mondays? Wie sieht bei euch dann der Plan B aus?

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16 Kommentare

  • Gaby
    9. November 2011 at 06:41

    Wuah, liebe Rita! Horrorszenario jeder berufstätigen Mutter!!! Ich unterrichte einen Tag, und grundsätzlich sind meine Mädels dann in der Schule. In der Vorschluzeit wurden sie den ganzen Tag von meinen Eltern betreut, also egal, ob sie krank waren. Und auch heute noch ists so: wenn Montag krank oder Schulausfall, können sie zu meiner Mutter! Puh!!! Ich kann also ohne Stress arbeiten gehen! Wenn ich aber (wie ein paar Mal im Jahr) eine Stellvertretung mache, habe ich jeden Morgen Horror davor, dass eine der Mädchen krank im Bett liegt… mein Nervengerüst akzeptiert Arbeiten und Schule als Kinderbetreuung einfach (noch) nicht….. darum bleibts wohl auf weiteres bei 1 Tag auswärts arbeiten, den Rest daheim/unterwegs/etc. rumwursteln 😉
    Lg, Gaby
    P.S. Den Drang nach Zäpfli schieben und DOCH in die Krippe bringen kann ich so was von nachvollziehen!!!!!!!!!!!!

  • Rita Angelone
    9. November 2011 at 07:52

    @Gaby: Danke für deinen Kommentar, der mir gut tut!

  • Bionic Hobbit
    9. November 2011 at 07:55

    Also als ich erst einen hatte und der vollzeit in der Krippe war und ich vollzeit gearbeitet habe, habe ich den Zäpfchentrick öfters angewandt. Er hatte aber auch gelegentlich Episoden, wo er gerade mal einen einzigen Fieberschub hatte und dann nichts mehr. Nach Zäpfchen ohne Fieber war er auch jeweils einfach der alte.

    Heute muss ich mir am 3. Tag nach Fieber von anderen Mamis sagen lassen „du, bist Du sicher, dass der schon in den Kindsgi gehen soll, er sieht noch so schlapp aus…“. Zuhause ist er jeweils überhaupt nicht schlapp!!

  • Rita Angelone
    9. November 2011 at 08:00

    @Bionic: Gerade eben hat eine Mutter bei der Abgabe ihres Kindes in der Krippe gesagt: „öhm… wenn es XY nach dem Mittagsschlaf nicht gut gehen sollte, müsst ihr mich halt anrufen….“. Das heisst, er ist halbkrank und ist TROTZDEM in die Krippe. Und wenn du das auch schon gemacht hast, dann mache ich das das nächste Mal auch so. Denn eben, sobald das Zäpfchen drin ist, können sie ja wieder die alten sein und entsprechend „stressen“. Also können sie das grad so gut in der Krippe, oder?

    Spass beiseite: solche Kommentare von anderen Mamis lasse ich rein und am anderen Ort grad wieder raus.
    Schöner Tag, liebe Bionic, und danke auch dir für den Aufsteller!

  • Nicole
    9. November 2011 at 09:03

    Ja, Horror, wenn das Kind krank wird, wenn man einen wichtigen Termin hat! Bei uns auch, denn wir haben leider auch nur die Betreuung von GG oder mir als „Plan B“…. Zum Glück sind unsere Kids sehr selten krank, und wenn, dann nur kurz. Carmen hatte nach dem Geburtstagstrubel am Freitag in der Nacht urplötzlich hohes Fieber. Wir haben nichts gemacht, da es nicht übe 40° ging – und am Morgen war es wieder weg. Nur der Husten ist geblieben, und dieser hinderte uns natürlich nicht dran, sie dennoch in die Krippe zu bringen am Montag.
    Den „Zäpfchentrick“ habe ich auch einmal angewendet – genau vor einem Jahr. Ich hatte am Vorarbend mit grossem Aufwand Carmens Geburtstagskuchen für die Krippe gemacht, und am Mogen ist sie mit Fieber erwacht. Kuchen umsonst gebacken, weil Geburtstagsfeier in der Krippe ausfällt? Nein! Zäpfchen rein, Fieber nach 30 Minuten weg. Kind ganztags frischfröhlich in der Krippe und mit grossem Elan Geburtstag gefeiert. Ich muss aber sagen, dass das eines der wenigen Ereignisse ist, wo ich immer noch ein kleines bisschen ein schlechtes Gewissen mit mir rumtrage.
    Nachdem GG und ich im Februar durch die Windpocken-Erkrankungen von Nando und dann auch noch von Carmen etliche Male nicht arbeiten gehen konnten, obwohl unsere Kids zuhause frischfröhlich am Spielen waren, da habe ich in der Kommissionssitzung (vergeblich) einen Aufstand dagegen gemacht, dass man mit Windpocken einfach generell zuhause bleiben muss. Unsere Kids hatten kein Fieber und gar nichts und waren total fit – nur einfach gepunktet. Die Ansteckungszeit läuft ja schon lange, bevor man Punkte sieht – und genau deswegen waren dann ja praktisch alle in der Krippe krank, obwohl immer alle, die Punkte hatten, zuhause bleiben mussten. In der Sitzung hiess es einfach, dass das in unserem Dorf sowohl im Kiga als auch in der Schule auch so gehandhabt werde und dass es daher auch für die Gemeinde-Krippe so gälte. Man, ich bin grad wieder hässig, wenn ich jetzt beim Schreiben daran zurückdenke…… 🙁

  • Gaby
    9. November 2011 at 10:53

    @Nicole: als unsere Tochter im letzten Frühling die Windpocken hatte (und kein Fieber, sondern pudelwohl!!!), habe ich extra mit der Schulärztin telefoniert und die meinte, problemlos in die Schule schicken, da sie ja eh schon alle Kinder (vor dem Ausbruch schon ansteckend!!) angesteckt hätte……. Hab ich dann auch getan, mit dem Wissen, dass wir den schwarzen Peter nun in der Tasche haben. EGAL! Es war mit der Schulärztin abgesprochen und habe daher auch alle Motzis dorthin verwiesen!

  • Lorelai
    9. November 2011 at 12:21

    Ich habe auch keinen Plan B. Meiner ist aber zum Glück selten krank und wenn dann ist er trotzdem quieklebendig. Dummerweise aber hat meine Tagesmutter 4 Kinder, die gut und gerne mal krank sind, dann funktioniert das Szenario umgekehrt: Sie ruft am Morgen an und sagt mir, dass eines/mehrere ihrer Kinder Fieber hat/Durchfall/Erbrechen, etc. und ich könne selber entscheiden, ob ich meinen Sohn bringen will. Ist es nur eine Erkältung, habe ich bisher meist auf das gute Immunsystem meines Sohnes gesetzt, aber wenn ihre Kids, sorry, kotzen, was das Zeug hält, riskiere ich es lieber nicht! Also: Termine absagen und mit gesundem Kind zuhause bleiben. So kurzfristig findet sich leider kaum ein Babysitter… Springen Eure Männer auch mal ein? Wenn ja, dann finde ich das sehr löblich? Denn meist hat ja die Frau den „billigen“ Job und der Mann sitzt unabkömmlich in irgendeiner Führungsposition und hat weder Zeit noch Lust, zuhause zu bleiben während die Frau irgendeinem unwichtigen Beruf nachgeht wie schreiben, unterrichten oder was weiss ich 😉

  • Bionic Hobbit
    9. November 2011 at 13:20

    Nach Schweizer Familienrecht haben Eltern die Pflicht, sich um kranke Kinder zu kümmern. Nach Arbeitsrecht haben beide Elternteile, falls Arbeitnehmer, das Recht , 3 Tage frei zu nehmen dafür (mit Arztzeugnis), also auch Eure Topmanager-Göttergatten! Wenn das dann aufgebraucht ist, tritt dann das Obligationenrecht in Kraft…
    Aber meistens sind es ja diese kurzen 12h Fieber, und da bleibt also Mama zuhause. Gähn. Oder sie schiebt heimlich ein Zäpfchen rein und hat nachher ein schlechtes Gewissen…

    Übrigens, und hier spricht der Mediziner (entgegen meiner juristischen Fachfloskeln weiter oben bin ich nicht Jurist, sondern Mediziner), ist Ibuprofen schneller und länger wirksam als Paracetamol. Gibt es leider nur als Sirup, aber bei einem einmaligen Fieberschub ist das fast besser. Das Nebenwirkungsspektrum ist anders als bei Paracetamol, aber ähnlich sicher.

  • Rita Angelone
    9. November 2011 at 13:27

    @Lorelai: nur kurz – unser FOH bleibt auch zu Hause. Dieses Mal hatte er Glück, dass der Kleine am Dienstag schon wieder fit war und er nicht zum Zug kam. Aber wir teilen uns das. Dennoch: der Montag ist zwar ein „Arbeitstag“ für mich, aber da ich nicht extern arbeite, „macht es eben weniger aus, wenn ich nicht arbeiten kann“…. das bleibt.

  • Rita Angelone
    9. November 2011 at 13:31

    @Bionic: Ja, die Diskrepanz zwischen OR und Arbeitsrecht… und Familienrealität….! Weisst du, was mir grad durch den Kopf geht: Zu Hause bleiben, dem Kind trotzdem ein Zäpfchen geben, eine ruhige Kugel schiebe und am Abend dem Ehemann das ganze Leid klagen.
    Und: Ich habe Ibuprofen als Zäpfchen – es gibt sie!

  • Bionic Hobbit
    9. November 2011 at 13:39

    Aha? Ich habe nur Mefenacid als Zäpfchen hier gefunden… hast Du die aus sonst wo?

  • Rita Angelone
    9. November 2011 at 13:43

    @Bionic: aus der Schweiz habe ich die, nix sonstwo… 😉 Wenn du willst, nehme ich die Packung mit am Sonntag, dann kannst du sie haben.

  • Katharina
    9. November 2011 at 16:32

    Aiaiaiaiai, was seid ihr für Heimlifeisse… Die Steigerung wäre jetzt noch dem AG sagen, Kind sei krank, Kind trotzdem in Krippe schicken und sich auf’s Ohr hauen 🙂
    Leider ist meine Cheffin eine Riesenzicke, die würde das glatt herausfinden 😉

    Hui, ich glaub, ich werd‘ schizo…

  • Nicole
    9. November 2011 at 16:47

    @Kat: Dann kann ich grad dem Chef sagen, dass ich krank sei….. 😉
    @Gaby: Ich habe auch mit unserem KiA telefoniert (der auch der KiA der Krippe ist….), und er meinte das Gleiche wie deine Schulärztin. Aber dennoch gibt es bei uns die unumstössliche Regel. Wenn Kinder mit Punkten in die Krippe, in den Kiga oder in die Schule kommen, dann werden sie heimgeschickt. Ich hätte es vielleicht mit Überschminken versuchen sollen….. 😉

  • Katharina
    9. November 2011 at 17:08

    @Nicole: Das wäre doch viel zu einfach 🙂
    Unseren Kurzen haben wir neulich tatsächlich gepunktet abliefern können, wir waren ja alle so davon überzeugt, dass die Tüpfli eine Reaktion auf ein Bronchitis-Medi waren… wer hat denn schon 3-Tage-Fieber ohne Fieber *augenroll*

  • Rita Angelone
    9. November 2011 at 18:58

    @Katharina: .. und bevor man sich aufs Ohr haut, statt einem Zäpfchen ein Gläsli reinziehen…
    P.S. … und manchmal denke ich, ich bin schon schizo…

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