Als das Familienoberhaupt mich kennen lernte, wusste er nicht genau, worauf er sich da eingelassen hatte. Und dabei meine ich nicht, dass er mit mir die Katze im Sack gekauft, sondern dass er mit mir auch meine Familie mit dazu bekommen hat.
Relativ rasch wurde ihm von dritter Seite empfohlen, Jan Weilers „Maria, ihm schmeckt’s nicht“ zu lesen, um sich auf die Eigenheiten einer südländischen Familie vorzubereiten.
Kein anderes Buch hätte ihm klarer aufzeigen können, was alles auf ihn wartete. Und es gab Augenblicke, in denen ich hoffte, er würde das Buch weglegen – aus Angst, dass er ob all den irren Geschichten und Verhaltensweisen doch noch kalte Füsse bekommen würde.
Kalte Füsse hat er keine bekommen. Wenn, dann eher – meine Mamma lässt grüssen – einen Hauch eines Bauchansatzes!
Dass das Familienoberhaupt im Buch – genau so wie mein Vater – aus der Region Molise stammt, dass er auch ein Gastarbeiter ist und denselben Namen trägt, dass er als Kind immer vom grossen Glück in Amerika geträumt hat, dann aber im kalten Norden gelandet und zeitlebens zwischen zwei Kulturen hin und her gerissen ist, sind nur viele kleine zufälligen Parallelen, die dem Buch für uns aber eine ganz spezielle Bedeutung verleiht haben.
Wer wissen will, wie Südländer wirklich ,, ticken“, sollte sich unbedingt dieses Buch zulegen. Aber auch andere werden bestimmt Spass an dem verrückten Antonio Marcipane und seiner Sippe haben.
Selbstverständlich wurde das Buch auch schon verfilmt…
und hat auch schon lange seine Fortsetzung bekommen:
Keine Kommentare