Ab nach Kanada
Seit seinem dritten Lebensjahr fühlt sich Ryan auf dem Eis wohl. Eishockey spielen ist seither seine grosse Leidenschaft. Nun hat der ehrgeizige Teenager beschlossen, ein Auslandsjahr in Kanada einzulegen. Ein Entscheid, der für Ryans Familie nicht nur organisatorische, sondern auch finanzielle Folgen hat. Wir haben mit Ryan und seiner Mutter Nicole über die Chancen und Herausforderungen des Kanada-Abenteuers gesprochen und dabei auch erfahren, über welchen Support sich Ryan am meisten freuen würde.
Opportunities don’t happen, you create them.
Ryans Lebensmotto
Lieber Ryan, erzähl uns etwas über dich und deine grosse Leidenschaft, das Eishockey!
Seit Sommer 2023 besuche ich das deutsche Gymnasium in Bern. Davor habe ich meine obligatorische Schulzeit an der Ecole Cantonale de Langue Française (ECLF) in Bern absolviert. Seit meinem dritten Lebensjahr liebe ich das Gefühl, auf dem Eis zu stehen. Diese Leidenschaft verdanke ich einem glücklichen Zufall: Ich habe 2010 an einen Wettbewerb ein Meet & Greet mit den beiden ehemaligen National League Spielern Beat «Bidu» Gerber und Etienne Froidevaux gewonnen und durfte mit ihnen auf dem Bundesplatz Schlittschuh laufen. Das war ein einzigartiger Moment, der meine Begeisterung für diese Sportart geweckt hat. Ich habe zwar auch viele andere Sportarten und Hobbies ausprobiert, zum Beispiel Rugby und Schach, aber das war alles nicht so meins. Eishockey ist definitiv mein Ding!
Liebe Nicole, wie wirkt sich das Eishockey auf eure Familienorganisation, aufs Budget und auf die Schule aus?
Als Kind war ich selbst auch sehr gerne auf der Eisbahn und die Schnelligkeit des Eishockeysports hat mich als Zuschauerin immer schon fasziniert. Dieser Funke ist offenbar auf Ryan übergesprungen und seine Leidenschaft für diese Sportart kann ich nur zu gut nachempfinden. Mir war es wichtig, dass Ryan, der ein Einzelkind ist, eine Mannschaftssportart betreibt. Ich finde Eishockey ganz allgemein eine gute Ausbildung, die Disziplin, Teamgeist, Zusammenhalt und vieles mehr lehrt. Da wir es uns bereits während Ryans Schulzeit gewohnt waren, viel herumzufahren, weil wir in einer deutschsprachigen Gemeinde wohnen, Ryan aber die Schule auf Französisch an einem anderen Ort besuchte, machte der Zusatztaufwand wegen seines Eishockey-Hobbies den Unterschied nicht mehr so gross.
Anfänglich hielten sich die Kosten für dieses Hobby im Rahmen. Die ersten Ausrüstungen waren aus zweiter Hand. Mit dem Herauswachsen aus dem Kindesalter veränderten sich aber die Ansprüche an die Ausrüstung. Damit stiegen dann auch die Kosten für dieses Hobby. Um diese tragen zu können, habe ich mein Arbeitspensum erhöht. Gleichzeitig hat Ryan vor zwei Jahren angefangen, an seinen spielfreien Tagen, als Schiedsrichter aufs Eis zu gehen, um so die Auslagen mitzutragen.
In Sachen Schule gab es nie Probleme. Das Eishockey weckte in Ryan vielmehr die Motivation, die Schulleistung hochzuhalten, denn er wusste, dass für uns Eltern die Schule immer Vorrang hatte. Auch heute ist es so. Er hat es ohne Prüfung von der Grundschule in französischer Sprache ins deutschsprachige Gymnasium geschafft und wusste, dass er sich dort behaupten muss, um überhaupt die Option für ein Auslandjahr zu erhalten. Daraufhin hat er zielstrebig und diszipliniert gearbeitet, was uns sehr stolz macht.
Ryan, was hat dich dazu bewogen, für ein Jahr nach Vancouver zu gehen? Was versprichst du dir von deinem Abenteuer?
Der Gedanke, in Kanada zu leben oder dort zu studieren, hat mich schon immer fasziniert. Mich reizt nicht nur die Kultur, sondern auch die Möglichkeit, meinen Sport weiter ausüben zu können. Nach neun Jahren schulischer Ausbildung in Französisch habe ich mich entschieden, mein Studium auf Deutsch am Gymnasium Neufeld fortzusetzen. Als ich die verschiedenen Gymnasien der Region angeschaut habe, haben dortige Gymnasiasten von der Möglichkeit eines Austauschjahres gesprochen. Das hat mein Interesse geweckt. Bedenken habe ich grundsätzlich keine, denn ich bin ein sehr offener, neugieriger Mensch. Ziele und Erwartungen stehen für mich nicht im Vordergrund.
Es geht mir in erster Linie darum, dass ich besser werde und neue Erfahrungen sammeln kann.
Ich freue mich schon sehr und kann es kaum mehr erwarten. Am meisten freue ich mich aufs Hockeyspielen, schliesslich ist Kanada das Mutterland dieser Sportart. Aber auch der Gedanke, für eine längere Zeit dort zu leben und nicht nach ein paar Wochen schon zurück kehren zu müssen, macht mich sehr glücklich.
Nicole, wie fühlst du dich, wenn du darüber nachdenkst, dass dein Sohn ein Jahr ins Ausland geht?
Es fühlt sich schon seltsam an. Ryan war nie länger als ein paar Tage weg. Dennoch kommt mir sofort der Gedanke, dass ich dies auch gerne erlebt hätte. Zu meiner Zeit waren es vor allem Au-Pair Aufenthalte. Wenn mein Sohn dieses Abenteuer eingehen will und ich ihm diese Chance bieten kann, dann darf ich ihm nicht im Weg stehen. Sicher werde ich ihn vermissen, aber ich kenne das Land und die Mentalität ein wenig und bin überzeugt, dass er dort gut aufgehoben ist.
Einfach mal machen, es könnte ja gut werden.»
Nicoles Lebensmotto
Wir haben grossen Wert daraufgelegt, eine professionelle Organisation zu finden, die uns unterstützt. Ryan hat mit verschiedenen Anbietern Kontakt gehabt und wie bei einer Stellensuche die Fakten und das Bauchgefühl entscheiden lassen. Wie es herauskommt, werden wir in einem Jahr rückblickend sagen können. Ich bin überzeugt, dass Ryan reifen wird, er wird selbständiger agieren müssen. Heute kann er sich immer auf uns verlassen, denn wir denken mit. Das wird für ihn wohl die grösste Herausforderung sein.
In Bezug auf das Loslassen bin ich froh, dass es heute technologisch möglich ist, auch über eine so grosse Distanz den Kontakt zum Beispiel über Videocalls aufrechtzuerhalten. Auch haben wir einheimische Freunde, die rund 10 Stunden Autofahrt von Ryan entfernt wohnen und Kinder in seinem Alter haben.
Im jetzigen Zeitpunkt bin ich noch mit so vielen organisatorischen Aufgaben konfrontiert, dass ich das Ausmass von Ryans Abenteuer noch gar nicht so recht realisiere. Auf jeden Fall werde ich mehr Zeit für mich haben und wieder selbst bestimmen können, wann ich was machen möchte. Auch unser Leben als Paar ist etwas zu kurz gekommen und mein Mann und ich freuen uns auf mehr Zeit für uns. Wenn du mich fragst, was ich Ryan auf dem Weg geben möchte, so sind das folgende Gedanken:
Geh deinen Weg, glaube an dich, folge deinem Herzen, sei mutig, sei immer du selbst, geniesse die kleinen Dinge, tanze im Regen, vertraue auf deine Stärken, greif nach den Sternen, sei glücklich, entdecke die Welt, sei stolz auf dich, tu was dich glücklich macht, gib niemals auf, hör nie auf zu träumen!
Nicole
Ryan, wie sehen deine konkreten Vorbereitungen für dein Auslandjahr aus und wie kann man dich unterstützen?
Ich habe die einzigartige Möglichkeit erhalten, an einem Austauschjahr auf Vancouver Island teilzunehmen. Diese Chance bedeutet für mich weit mehr als nur eine Reise. Es ist die Gelegenheit, meinen Horizont zu erweitern, neue Erfahrungen zu sammeln und mich persönlich weiterzuentwickeln. Mein Motto „Opportunities don’t happen, you create them“ begleitet mich auf dieser aufregenden Reise, die ich voller Vorfreude und Neugierde angehe.
Die Kosten für die Reise, Schule und Familie sind gedeckt. Allerdings sind die Kosten für den Eishockeysport sehr hoch. Hier in der Schweiz konnte ich mit meinen Schiedsrichter-Einsätzen Taschengeld generieren. Dies wird mir in Kanada nicht möglich sein. Deshalb muss ich bereits jetzt für die Ausgaben Geld sammeln und hierbei kann man mir schon helfen. Ich bin für jede Franken dankbar:
On my way to Vancouver Island
Wer mich mit einem finanziellen Zustupf unterstützen mag, meinen Traum vom Auslandjahr mit Teilnahme an einer Hockeyakademie wahr zu machen, kann die über folgenden Link tun:
Danke von Herzen für euren Support!
Ich werde immer wieder kleine Einblicke in mein Abenteuer gewähren – in einem WhatsApp-Broadcast, auf Sozialen Kanäle oder in Form von einem Blog.
Lieber Ryan, wir wünschen dir alles Gute in Kanada und dir liebe Nicole ein möglichst schmerzloses Loslassen!
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