Familienleben Kolumne

Leben in Corona-Zeiten – eine Frage der Einstellung

Leben in Coronazeiten - eine Frage der Einstellung
Neu entdeckt: Die Schönheit von Flechten

Augen öffnen und Schönes sehen

Haben sich eure Augen in den letzten Monaten auch für Dinge geöffnet, die euch vorher nicht einmal aufgefallen sind? Bei mir hat dies letzten Frühling eingesetzt, als wir uns erstmals im Lockdown befanden. Plötzlich schaute ich genauer aus dem Fenster und beobachtete bewusster, was in diesem Leben in Corona-Zeiten um uns herum passiert.

Vom Panorama zum Makro-Format

Wohin sich mein Blick damals auch richtete, erschien mir der Farbrausch, den die Natur uns im Frühling beschert, kräftiger als je zuvor. Aufgrund der Pandemie-Einschränkungen betrachtete ich, so am Fenster stehend, die Welt nicht mehr eher beiläufig im Panorama-, sondern fokussiert im Makro-Format. Mit dem auferlegten kleineren Bewegungsradius richtete sich mein Blick zwangsläufig öfter auf Dinge, die mir ganz nah waren.

Diesen Makro-Modus habe ich seither nicht mehr abgelegt. Auf meinen täglichen Spaziergängen durch den Wald richte ich unterdessen meinen Blick auf die noch so kleinsten Naturwunder. So habe ich zum Beispiel in den letzten Tagen erstmals realisiert, wie faszinierend Flechten sind und wie fantastisch sie aussehen. Habt ihr gewusst? Flechten sind beeindruckende Doppelwesen aus Algen und Pilzen. Weltweit gibt es rund 25 000 Flechtenarten, die selbst die unwirtlichsten Standorte besiedeln. Am meisten kommen sie auf Rinden älterer freistehender Bäume vor. Achtet darauf bei eurem nächsten Waldbesuch! Flechten sind allerdings meist so klein und auf den ersten Blick so unscheinbar, dass es etwas Übung braucht, selbst bunt gefärbte Arten wahrzunehmen.

Mein Blick schweift instinktiv zuerst in die Ferne, doch rasch stelle ich wieder auf Makro um.

Leben in Corona-Zeiten – trotz allem gut

Diese Übung habe ich nun. Und selbst wenn mein Blick, hoch oben auf dem Hasenrain hinter unserem Haus, instinktiv immer noch zuerst über die ganze Stadt und dann etwas wehmütig in die Ferne schweift, so stelle ich heute trotz allem glücklich und zufrieden rasch auf Makro-­Modus um. Das Nahe hat mindestens so viel Schönes an sich. Um dies zu sehen, müssen wir an unserer eigenen Kamera nur die richtige Einstellung wählen.

Seht ihr die Welt auch etwas anders als vorher?

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