Familienleben Podcast

Kindsverlust und Trauer

Kindsverlust und Trauer
Trauernde Eltern brauchen Unterstützung

Unser Kind ist gestorben

Jedes Jahr verlieren in der Schweiz rund 1’200 Familien ein Kind. Auf den Tod eines Kindes sind Eltern nie vorbereitet, entsprechend verzweifelt sind sie, wenn es passiert. Trauer und Angst, Ohnmachtsgefühle aber auch Schuldgefühle und Wut prägen den neuen Alltag. Im Rahmen unserer Podcast-Serie «Familie von A bis Z» haben wir von Sefora, eine junge Mutter, die ihr Kind kürzlich verloren hat, erfahren, was dieser Verlust bei Eltern und Geschwistern auslösen kann und wie man als Aussenstehende am besten auf trauernde Eltern zugeht und ihnen helfen kann.

Wie gehen wir mit dem Tod eines Kindes und der Trauer um?

Ganz schwierig waren die Wochen drei, vier, fünf… dann, als alle langsam wieder in den eigenen Alltag zurück kehrten. Auch wir. Mein Mann musste wieder arbeiten gehen, ich war plötzlich alleine mit meiner Tochter. Da habe ich gemerkt, dass die Unterstützung von Aussen abflachte.

Sefora, Mutter

Das Wichtigste rund um die Trauer

  • Bis Ende des 19. Jahrhundert gehörte der Tod von Kindern durch schlechte hygienische Umstände und eine eingeschränkte medizinische Versorgung noch zum Alltag der Menschen. In unserer heutigen Gesellschaft ist der Tod ganz allgemein, aber im speziellen der Tod eines Kindes zu einem Tabu-Thema mutiert, über welches man kaum spricht.
  • Der Trauerprozes ist wichtig und unterstützt die Heilung. Dafür wird Trauernden in der heutigen Gesellschaft allerdings nicht immer genügend Zeit zugestanden.
  • Der Trauerprozess teilt sich grundsätzlich in drei Phasen auf: Der Schock, die Desorientierung, die Loslösung. Die Phasen können parallel verlaufen oder in einer anderen Reihenfolge nacheinander auftreten.
  • Jeder Mensch trauert auf seine ganz eigene Art und Weise. Die Kenntnis der verschiedenen Phasen der Trauer hilft, das Verhalten und die Gefühle der Trauernden zu verstehen und möglichst unterstützend zur Seite stehen zu können.
  • Es gibt keine allgemeinen Regeln über die Dauer der Trauer. Meist dauert sie länger, als die meisten – auch die Trauernden selbst – denken. Die Trauer holt einen manchmal Jahre später wieder ein – oft durch ein Erlebnis oder ein Detail, das die Erinnerung weckt.
  • Stirbt ein Kind, verändert dies die gesamte Familienkonstellation. Die Eltern verwaisen sozusagen, die Geschwister werden plötzlich zu Einzelkinder bzw. nehmen in der Geschwisterfolge eine neue Position ein.
  • Eltern benötigen im ganz besonderen Masse Unterstützung und Begleitung, und das nicht nur in der ersten, akuten Phase, sondern längerfristig.
  • Trauernden Eltern begegnet man am besten mit stets offenen Ohren und indem man ihnen aktiv Hilfe anbietet. Denn oft sind trauernde Eltern anfänglich nicht in der Lage, ihr Bedürfnis nach Unterstützung zu formulieren.

Mögliche Anlaufstellen

Seforas Literaturempfehlungen

  • Spirit Babies, Walter Makichen
  • Der kleine Garten am Meer, Claus Mikosch
  • Was bei Trauer gut tut, Roland Kachler
  • Die Wolfsfrau, Clarissa Pinkola Estes
  • The body keeps the score, Bessel van der Kolk
  • Meine Trauer wird dich finden, Roland Kachler
  • Der Baum der Erinnerungen, Britta Teckentrup
  • Abschied von der kleinen Raupe, Heike Saalfrank, Eva Goede
  • Das Märchen vom Tod, Marie-Claire van der Bruggen

Die wichtigen und spannenden weiterführenden Ausführungen zum Thema Kindsverlust und Trauer könnt ihr in der vierten Folge unserer Podcast-Serie «Familie von A bis Z» mit Sefora hören.

Danke fürs Zuhören!

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Jedes Jahr verlieren in der Schweiz rund 1'200 Familien ein Kind. Auf den Tod eines Kindes sind Eltern nie vorbereitet, entsprechend verzweifelt sind sie, wenn es passiert. Trauer und Angst, Ohnmachtsgefühle aber auch Schuldgefühle und Wut prägen den neuen Alltag. Im Rahmen unserer Podcast-Serie «Familie von A bis Z» haben wir von Sefora, eine junge Mutter, die ihr Kind kürzlich verloren hat, erfahren, was dieser Verlust bei Eltern und Geschwistern auslösen kann und wie man als Aussenstehende am besten auf trauernde Eltern zugeht und ihnen helfen kann.

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