Familienleben

Kinderspital Zürich: In der Notaufnahme steht die Zeit still

Kinderspital Zürich: In der Notaufnahme steht die Zeit still

Es gibt diesen besonderen Begriff der Parallelwelt, der vor allem aus der Science-Fiction bekannt ist und eine Welt bezeichnet, die ausserhalb der bekannten Realität existiert. An diesen Begriff musste ich denken, als ich kürzlich an einem lauen Donnerstagnachmittag in Richtung Kinderspital Zürich unterwegs war, um den Leiter der Notfallstation eine Schicht lang zu begleiten. Nichts deutete in der Stadt darauf hin, dass in diesem Augenblick an einem anderen Ort Menschen keine Lust auf Glacé oder Kaffee haben.

Kinderspital Zürich: In der Notaufnahme steht die Zeit still

Die Notaufnahme des Kinderspitals Zürich ist eine Art Parallelwelt, ein Perpetuum Mobile ausserhalb unseres Alltages, eine besorgniserregende Realität, die wir aus unserem Alltag verbannen.

Befindet man sich einmal inmitten dieser Realität, stellt man fest, dass die Welt draussen keine Rolle mehr spielt: Wetter und Zeit sind unbedeutend, selbst Hunger, Durst und Müdigkeit scheinen inexistent. Alles, was an diesem Ort zählt, ist das Wohlergehen der jungen Patienten.

Kinderspital Zürich: In der Notaufnahme steht die Zeit still

Noch ist es ruhig an diesem Donnerstagnachmittag. Das Wartezimmer ist bis auf eine kleine Patientin in Begleitung seiner Mutter leer. „Nichts ungewöhnliches“, erklärt mir Georg Staubli, Leiter der Notfallstation im Kinderspital Zürich, „die Besucherfrequenz steigt erst gegen Abend und am Wochenende teils stark an, so dass es an den immer selben Feierabend- und Wochenendstunden zu regelrechtem Andrang kommt. Schon bald wird es hier deutlich anders aussehen!“.

Die Notaufnahme des Kinderspitals hat erst kürzlich an einem Sonntag mit 166 Patienten einen neuen Rekord verzeichnet. „Einerseits führt die Infektsaison zu solchen Peaks“, so Staubli, „andererseits hat die Neuorganisation des kinderärztlichen Notfalldienstes ganz generell zu einer Erhöhung der Patientenzahlen in der Notaufnahme geführt.“

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„Umso wichtiger ist es deshalb, dass es wegen des nicht planbaren Patientenaufkommens nicht zu einer Überschreitung der Behandlungskapazitäten in der Notaufnahme kommt. Schwerkranke Patienten sollen nicht mit leichter Erkrankten in Konkurrenz um unsere Ressourcen stehen.“

Der Schweregrad der Erkrankung von Notfallpatienten wird deshalb mittels eines Triagesystems festgelegt und die Behandlungsreihenfolge entsprechend priorisiert. „Wir kennen eine 5-stufige Triagierung: Priorität 1 muss sofort angeschaut werden, Priorität 5 innert 2 Stunden. Es liegt in der Natur der Sache, dass zwischen der Pflegefachfrau, welche die Triage vornimmt und den Eltern, welche die Kinder einliefern, meist verschiedene Auffassungen herrschen. Die Eltern sind verunsichert und auch die minimalste Wartezeit erscheint ihnen wie eine Ewigkeit. Es ist nicht immer einfach, fundierte Erfahrungswerte und Emotionen in Einklang zu bringen. Auch ist es von aussen kaum beurteilbar, welche Leistungen in der Notaufnahme tatsächlich geleistet werden und dass  beispielsweise alleine das Anlegen einer Infusion an einem zweimonatigen Baby enorm viele personelle Ressourcen und Zeit absorbieren.“

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Die kleine Lea und ihre Mutter stürmen ja auch gar nicht. Sie sind zum Notfall gekommen, weil Lea Fieber, Schnupfen und stark gerötete Augen hat und ihr Kinderarzt keinen Dienst hat. Morgen wird Lea 1-jährig und es wäre schön, wenn sie ihren 1. Geburtstag mit ihren Gspänli in der Krippe feiern könnte. „Dies wird kaum möglich sein,“ muss Staubli die Mutter enttäuschen. Die Bindehautentzündung, die Lea aufgelesen hat, kann zwar ganz ohne Antibiotika durch Auswaschen mit Schwarztee behandelt werden, aber die Infektion ist stark ansteckend. „Ich glaube nicht, dass die Krippe Lea damit aufnehmen wird“, so Staubli. Verständlich, dass die Mutter ob der Diagnose zwar beruhigt, aber dennoch wegen der unnötigerweise bereits getätigten Geburtstagsvorbereitungen doch gefrustet ist.

Ähnlich wie der kleinen Lea geht es an diesem Donnerstag weiteren Kindern mit Mittelohrentzündung, Brechdurchfall oder Infekt der Atemwege: keines dieser Kinder, die heute Nachmittag den Notfall bzw. die Notfallarztpraxis besuchen, ist lebensbedrohlich krank. Dennoch sind Besuche im Notfall nervenaufreibend und auch beängstigend. „Meist werden die Kinder unter starken Schmerzen eingeliefert, die Eltern nicht deuten können, was diese wiederum weiter verunsichert. Manchmal liegen die Nerven der Eltern blank, weil die Einlieferung in den Notfall unmittelbar vor einem grossen Ereignis, wie zum Beispiel Ferienbeginn, stattfindet“, weiss Staubli aus seiner Erfahrung.

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Bei der 13-jährigen Jay steht nichts an. Weder will sie in die Ferien fahren, noch ein besonderes Fest feiern. Ihr Vater hat einfach die Geduld verloren: Jays Hautausschlag am ganzen Körper, den sie seit bald 4 Monaten hat, bessert einfach nicht. Der Hausarzt vertröstet ständig, Jays Vater will nun endlich wissen, was das ist. „Die Aufnahmen verwenden wir zur Dokumentation und zur Weiterleitung an den Dermatologen. Auch können wir diese für interne Schulungszwecke verwenden“, erklärt Staubli die Aufnahme von Fotos.

Mit einem Termin beim Dermatologen und einer indizierten Salbe wird Jay vorerst wieder nach Hause entlassen.

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Die 7-jährige Maha weint bei ihrer Einlieferung nicht wirklich. Eher tönt es, wie ein müdes, trauriges Wimmern. Sie wirkt abwesend, hat seit Tagen starke Kopfschmerzen und hat sich auch mehrmals übergeben. Der Verdacht: eine Hirnhautentzündung. Eine Lumbalpunktion am Rücken, mit welcher Gehirnflüssigkeit aus dem Rückenmark entnommen wird, soll Klarheit schaffen.

Bei Maha wird die Lumbalpunktion im Liegen, in der Embryonalhaltung durchgeführt. Damit sich das verängstigte Kind während der Punktion nicht bewegen kann, wird es durch eine Pflegerin regelrecht fixiert. „Was grob scheint und für die Eltern kaum aushaltbar ist zu sehen, dient der Wirksamkeit unserer Eingriffe und letztlich dem Schutz der kleinen Patienten“, beruhigt Staubli.

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Bis zum Erhalt der Resultate aus der Lumbalpunktion widmet sich Staubli dem 10-jährigen Patric, der nach seiner kürzlichen Blinddarmoperation mit Komplikationen, die einen zweiten Eingriff nötig machten, nun wieder unter starken Bauchschmerzen leidet. „Es ist nachvollziehbar, dass sowohl Patric als auch seine Eltern – die seit den beiden Operationen zum Verbandwechsel täglich das Kispi besuchen mussten – spitalmüde und frustriert sind“, beschwichtigt Staubli die leicht vorwurfsvolle Haltung der Eltern.

Ein Ultraschall schafft Klarheit: der Junge leidet „nur“ unter einer schmerzlichen Verstopfung. Ein Einlauf bringt rasche Linderung.

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Unterdessen wartet auch schon der 10-jährige Fabio auf Bescheid. Er ist während des Turnens nach einer Kollision mit der Tür zum Geräteraum in Ohnmacht gefallen. Seither verspürt er Schmerzen und Herzrasen. Weil ihm dies nicht zum ersten Mal passiert ist, will seine Mutter nun endlich Klarheit. Zur Abklärung wird Fabio ein EKG gemacht.

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Währenddessen widmet sich Staubli der ersten Fraktur an diesem Nachmittag. Die 7-jährige Karuya wurde am Vortag auf dem Pausenplatz geschubst und ist darauf auf ihre zierliche Hand gefallen. Einen ganzen Tag hat sie die höllischen Schmerzen ausgehalten, aber heute Nachmittag konnte sie nicht mehr, ihr Vater hat sie nun zum Notfall gebracht: Der gebrochene kleine Finger muss zurecht gerückt werden. „Lachgas nimmt ihr sowohl den Schmerz als auch die Angst und die Kleine wird sich an nichts mehr erinnern“, so Staubli.

Karuyas zierliche Hand wird nach der Korrektur eingegipst. Den Gips wird sie drei Wochen lang tragen müssen.

Kinderspital Zürich: In der Notaufnahme steht die Zeit still

Unterdessen liegen die Resultate der Lumbalpunktion bei der kleinen Maha vor. Der Verdacht hat sich bestätigt, das Mädchen hat eine Hirnhautentzündung. „Positiv ist, dass es sich um eine virale Entzündung handelt, negativ hingegen, dass es sich um einen nicht ganz harmlosen Herpes-Virus handeln könnte. Das Mädchen muss zur Überwachung stationär aufgenommen werden“, erklärt Staubli ihren Eltern, die nun entscheiden müssen, wer bei der Kleinen die Nacht verbringen wird.

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Unterdessen wurde bei Fabio ein EKG gemacht, das allerdings keine Unregelmässigkeiten aufweist. Auch der beigezogene Kardiologe kann im Augenblick nichts Aussergewöhnliches diagnostizieren. Meist sind solche „Fehlzündungen“ harmlos, denn auch ein gesundes Kinderherz kann einmal stolpern oder sehr schnell schlagen. „Treten die Störungen allerdings immer wieder ein, müssen sie genauer untersucht werden. Doch dafür müssen Eltern und Kind eine erneute Störung abwarten und möglichst beim Eintretensfall untersuchen lassen. Diese Antwort ist für die verängstigte Mutter unbefriedigend, das ist mir bewusst“, gibt Staubli zu.

Kinderspital Zürich: In der Notaufnahme steht die Zeit still

Längst ist es Abend und auch Simonas Eltern suchen den Notfall auf. Das 2-jährige Mädchen hat eine sogenannte Grünholzfraktur, die bei Kindern und Jugendlichen mit noch biegsamen Knochen auftritt. „Diese Fraktur muss regelrecht mechanisch zurecht gebogen werden. Dank Lachgas wird auch Simona allerdings weder etwas spüren, noch sich daran zurück erinnern.“

Kinderspital Zürich: In der Notaufnahme steht die Zeit still

Während die Grünholz-Fraktur eingegipst wird, wird der 8-jährige Stefan per Ambulanz eingeliefert. Er wurde beim Überqueren der Strasse mit dem Velo von einem Auto angefahren. Noch ist unklar, welche Verletzungen Stefan davon getragen hat. Ein Ultraschall und Röntgenaufnahmen werden Klarheit schaffen.

Kinderspital Zürich: In der Notaufnahme steht die Zeit still

Unterdessen ist es 20 Uhr, das Wartezimmer ist voll: Unfälle mit Rückenprellungen und Kopfverletzungen, Neugeborene mit Fieberkrämpfen und Gelbsucht, geschwollene Lymphknoten, Blutplättchenerkrankung, Infekt in einem Gelenk und eine Augenverletzung stehen an.

Doch erste Priorität hat jetzt der 15-jährige Manuel, der sich während des Unihockey-Trainigs verletzt hat und darauf das Bewusstsein verloren hat. Die Ambulanz hat ihn soeben eingeliefert, er ist jetzt bei Bewusstsein. Auch bei Manuel wird als Erstes ein Ultraschall gemacht.

Kinderspital Zürich: In der Notaufnahme steht die Zeit still

In der Zwischenzeit ist es 21.30 Uhr. Der Ultraschall und die Röntgenaufnahmen haben ergeben, dass Stefan weder innere Verletzungen aufweist, noch sein Bein gebrochen ist. „Nun werde ich also die Wunde zunähen, vielleicht geben wir dem Jungen auch etwas Lachgas.“ Und tatsächlich: ohne Lachgas geht es nicht. Das Zunähen dauert dann auch eine halbe Stunde und Stefan muss sich am Ende übergeben. „Das Erbrechen ist eine bekannte mögliche Nebenwirkung von Lachgas, da aber unter Lachgas die Schutzreflexe erhalten sind, ist dies für den Patienten zwar unangenehm, aber völlig ungefährlich“, so Staubli.

Stefans Bein wird eingeschient. Mit Stöcken ausgestattet wird er noch in der selben Nacht mit seiner Mutter nach Hause entlassen.

Kinderspital Zürich: In der Notaufnahme steht die Zeit still

An diesem Donnerstag wurden in der Zeit zwischen 16 und 24 Uhr 59 Patienten in der Notaufnahme registriert, davon 15 in der kinderärztlichen Notfallpraxis. Stationär aufgenommen wurden während dieser Zeit 5 Kinder.

Welche Verletzungen sich der Unihockey-Spieler Manuel zugezogen hat, habe ich nicht mehr erfahren.

Wart ihr auch schon in der Notaufnahme mit euren Kindern?

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26 Kommentare

  • Sarah
    20. April 2012 at 06:55

    Vielen Dank für diesen spannenden Bericht.

  • Erika
    20. April 2012 at 07:07

    Ein super Bericht, vielen Dank! Es war sicher nicht einfach, als zweifaches Mami so viele traurige Sachen zu sehen – hoffen wir, dass unsere Kids die Notaufnahme nur selten bis nie von innen zu Gesicht bekommen! Obwohl ich denke, dass mein Kleiner wohl bald mal etwas zu nähen oder gipsen hat, so wie der rumsaust…

  • Rita Angelone
    20. April 2012 at 07:10

    @Sarah: Danke!

  • Rita Angelone
    20. April 2012 at 07:15

    @Erika: Es war in der Tat nicht so einfach. Und doch: die Stimmung in der Notfallstation war derart besonnen, dass ich mich rasch auch auf eine relativ sachliche Ebene begeben konnte. Klar, es war für mich einfacher als für die betroffenen Eltern, da es nicht meine Kinder waren, die behandelt wurden. Dennoch: das Aerzteteam schaffte es, die nötige Ruhe einzubringen und vorwärts gerichtet zu arbeiten und Kind und Eltern diese ruhige, positive und hoffnungsvolle Stimmung zu übertragen. Für mich war das Erlebnis positiv. Es hat mich gestärkt und auch die Angst genommen.
    Mit diesem Bericht möchte ich auch zeigen, dass ganz viele Fälle im Notfall am Schluss gut kommen. Kinder haben so viele Schutzengel. Zum Glück. Und unsere Aerzte tun wirklich ihr Bestes.

  • SomeintPhia
    20. April 2012 at 08:48

    Im ersten Moment dachte ich „Ups, das darf doch nicht war sein“.

    Besten Dank für den intimen Blick hinter die Kulissen des Kinderspitals. Es ist unglaublich, was dort geleistet wird. Wir waren selber auch schon auf den Notfall – beim Kinderspital Luzern – angewiesen. Mit welch Besonnenheit und Ruhe die Aertze die Kleinen behandeln verdienst höchste Anerkennung.

  • Rita Angelone
    20. April 2012 at 08:54

    @SomeintPhia: Weshalb wast du im ersten Moment etwas „konsterniert“?
    Jedenfalls stimme ich dir zu: es ist die Ruhe und Besonnenheit der Aerzte, die einem gut tut und Sicherheit vermittelt. Das verdient Respekt. Gerade weil die Aerzte in der Notaufnahme unter ganz speziellen Bedingungen arbeiten.

  • Katharina
    20. April 2012 at 11:06

    Wie gut kann ich die Elternseite nachvollziehen!

    Danke Rita für den eindrucksvollen Bericht (bei dem mir die Tränen laufen, unglaublich wie sich gewisse Dinge auf emotionaler Ebene einprägen 🙁 )
    Danke an die ÄrztInnen und das Pflegepersonal der Kinderspitäler, denn sie behandeln nicht nur die Kinder, sondern auch deren Eltern. Das ist manchmal gar nicht so einfach 😉
    Und danke noch an jemanden anderes, der in den Kinderspitälern und Kinderstationen viel gute Arbeit leistet, auch wenn es ihnen nicht immer zum Lachen zumute ist: Den Spitalclowns der Association Théodora: http://www.theodora.ch

  • SomeintPhia
    20. April 2012 at 11:23

    … dass was mit Deinen Jungs sei.

    … weil es eben die Kinder-Notaufnahme ist!

  • Rita Angelone
    20. April 2012 at 12:06

    @Kath: Danke dir fürs Kompliment. Und ja, ich weiss…. und ich kann gut nachvollziehen, dass dir in solchen Augenblicken alles hoch kommt, inkl. Tränen. Auch bei Euch ist es gut gekommen. Wie in so vielen anderen Fällen auch. Lass uns daran festhalten.
    Und zum Thema Théodora: Das könnte einmal ein Bericht wert sein, oder? Du oder ich. Oder beide.

  • Bionic Hobbit
    20. April 2012 at 12:09

    Mann, bin ich froh, dass meiner letzten Samstag abend mit einem normalen Röntgenbild aus dem Triemli Notfall entlassen wurde. Auch da war das Team super.
    Ich bin persönlich erstaunt, dass das Lachgas bei Kindern so zum Einsatz kommt und gut funktioniert. Ich hatte Lachgas bei der Geburt des Grossen und fühlte mich sehr betrunken, weh getan hat’s aber trotzdem noch…

    Toller Artikel, Rita, und toller Einsatz.

  • Rita Angelone
    20. April 2012 at 12:17

    @Bionic: Danke! Und schön, dass du die gute Arbeit der Aerzte bestätigen kannst.

  • Erika
    20. April 2012 at 12:52

    „leider“ wohnen wir sehr ländlich und das Personal im nahen Spital ist nicht auf Kinder eingestellt und/oder geschult. Wenn man Pech hat, gerät man an wirklich schräge Leute. Aber immerhin müssen die den Pikett-Kinderarzt telefonisch konsultieren, sobald ein Kind bei ihnen ist. Und der kommt dann auch vorbei, wenn er findet, dass er die „normalen“ Ärzte unterstützen muss.

    An einem 25. Dezember selbst erlebt:

    Arzt 1: neinein, da Ihr Verdacht auf Mittelohrentzündung ist falsch, ich seh da gar nix, das muss was anderes sein…

    Kinderärztin: das ist ganz klar eine Mittelohrentzündung, und zwar beidseitig…

    Zum Glück ist sie vorbei gekommen…

  • Nicole Vetsch
    20. April 2012 at 13:16

    Danke für diese super Reportage. Wir hatten vor drei Wochen gute Erfahrung mit dem Notfall des Spital Bülach. Die 11jährige Tochter hat sich den Daumen an einem Sonntag gebrochen.

  • Rita Angelone
    20. April 2012 at 13:17

    @Erika: … super Vertrauen bildendes Gespräch…. achherrje….

  • Rita Angelone
    20. April 2012 at 13:19

    @Nicole V.: Danke dir fürs Kompliment! Oh je, eine der vielen Frakturen, die im Notfall behandelt werden…. Ist der Gips schon weg unterdessen? Schön, dass es in Bülach auch gut geklappt hat!

  • Lorelai
    20. April 2012 at 15:04

    Wow, ich beneide Dich! Solche Repos sind der Traum eines jeden Journalisten! Und meiner sowieso, da ich Spitäler liebe und eigentlich am liebsten Medizin studiert hätte. Das Ganze bekommt allerdings sicher eine andere Dimension, wenn man andere Kinder leiden sieht als Mutter! Das ist dann hart…

  • Sara
    20. April 2012 at 16:46

    Liebe Rita
    Vielen Dank für den spannenden Bericht über den Kinderspital Zürich. Ich habe mich langsam an den Bericht herangetastet, konnte dann aber doch den ganzen Bericht lesen. Früher war ich ja taff, aber seit ich Mutter bin, bin ich bei Kinderthemen sehr sensibel. Bei gewissen Berichten in der Zeitung, muss ich mit Lesen aufhören und auch den Fernseher habe ich bei Serien oder Dokus schon oft abstellen müssen. Nicht, dass ich die Augen vor Problemen verschliesse. Aber bei Verbrechen oder schlimmen Krankheiten beschäftigt mich dies dann noch stundenlang…
    Umso mehr bin ich dankbar, für alle Menschen die sich in den medizinischen, kriminaltechnischen oder pädagogischen Bereichen so engagieren und die Kraft und Nerven dazu haben. Ohne die würde die Welt wohl stillstehen!
    Liebe Grüsse Sara

  • Rita Angelone
    20. April 2012 at 17:01

    @Lorelai: Ja, das war eine wirklich ausserordentliche Chance, dass ich da einfach mitgehen durfte. Und ein grosser Vertrauensbeweis. Gleichzeitig verrät dies viel über die Kultur des Kinderspitals: sie sind offen, fortschrittlich, haben nichts zu verbergen und wollen auch nur Vertrauen schaffen, indem sie sich auch mal in die Karten schauen lassen. Es war ein ganz besonderes Erlebnis.

  • Rita Angelone
    20. April 2012 at 17:08

    @Sara: Vielen Dank auch dir für dein Kompliment! Wie ich das kenne mit dem sich „langsam heran tasten“ an solche Berichte. Mir ging es vor ein paar Monaten so, als ich im Magazin des Tages-Anzeigers einen Bericht las von einem Vater, der seine 9-monatige Tochter an Krebs hat sterben sehen müssen. Mit ganz vielen ups and downs in diesen Monaten. Ich las Abschnitt für Abschnitt, legte das Heft wieder weg, weinte, wollte nicht weiter lesen, dann machte ich doch weiter. Und den Bericht könnte ich noch fast auswendig wiedergeben, so hat er mich getroffen. Ich habe auch fast keine Kraft mehr, solche Sachen zu lesen, zu hören, zu sehen – sei es am TV oder in der Zeitung. Doch dieser Einsatz im Notfalll war so anders als alles, was ich bisher in diese Richtung erlebt habe. Ich war mittendrin und es ging zwar unter die Haut alles, aber da die Aerzte so „vorwärts gerichtet“ sind, übernahm ich diese Haltung auch und dachte: Gut, das ist jetzt ziemlich übel alles, aber WAS kann man nun tun, damit es den Kindern und den Eltern rasch besser geht. Und weil es eben nicht nur um EINEN tragischen Fall ging – wie eben in einem Bericht – sah man auch viele andere Fälle, die ja gut gekommen sind, und das gab einem Hoffnung und Kraft. Natürlich, diejenigen, die genau vom tragischen EINZELFALL getroffen werden, da bleibt es schlimm. Aber insgesamt war es eine sehr positive Erfahrung. Und ich bin genau so froh und dankbar wie du, dass es Menschen gibt, die sich für solche Aufgaben und Herausforderungen engagieren.

  • Erika
    21. April 2012 at 08:33

    was ich noch erwähnen möchte: deine Bebilderung finde ich genial, man sieht etwas aber die Privatsphäre bleibt gewahrt – daumenhoch!

  • Rita Angelone
    21. April 2012 at 11:09

    @Erika: Danke. Und nein, alles andere wäre nie in Frage gekommen.

  • Rahel
    21. April 2012 at 14:28

    Liebe Rita! Herzlichen Dank für deinen spannenden und interessanten Bericht! Wir waren dreimal auf der Notfall Aufnahme und ich habe die Betreuung auch immer sehr gut gefunden. Die allg. Stimmung war sehr ruhig, obwohl das Wartezimmer jeweils voll war. Jetzt, wo unsere Kinder aus dem babyalter raussind, sind die Arztbesuche weniger geworden. Ich bin sehr froh und dankbar darüber!
    Herzliche Grüße Rahel

  • Rita Angelone
    21. April 2012 at 15:09

    @Rahel: Wir waren vor allem mit dem Grossen ein paar Mal da. Ganz am Anfang. Und ich gebe zu, dass es ein,zwei Mal nicht nötig gewesen wäre, sondern, dass der Besuch vorallem wegen unserer Unerfahrenheit und Angst als frische Eltern getätigt wurde. Mit dem zweiten waren wir noch nie im Notfall. Aber ich spreche jetzt auch von Notfällen, die eben nicht wirklich solche waren. Von Unfällen und schweren Krankheiten sind wir bisher verschont geblieben. Zur Zeit läuft es gut. Die Kinder sind nicht mehr so oft krank, weil sie – wie bei euch – nicht mehr ganz so klein sind und weil man auch mehr Erfahrung und ruhiger geworden ist und hie und da auch etwas länger aushält, bis man überhaupt zu einem Arzt geht. Die „richtigen“ Unfälle werden schon noch kommen… Velo, Töffli, Sport etc. etc….. Oh je.

  • Nicole
    22. April 2012 at 14:24

    Danke für den Bericht, den ich eben erst gelesen habe, weil diese Woche so viel los war, inklusive einem 2-Tages-Spitalaufenthalt von mir…. (ich musste ein Geschwulst unter dem Arm wegoperieren, scheint aber gut zu sein…). Als gelernte Journalistin habe ich es auch toll gefunden, dass du sowas hast machen können. Ich bin auch viel empfindlicher geworden, seit ich Mami bin, aber ich zwinge mich immer, die Augen offen zu behalten und Schicksale auch dann zu verfolgen, wenn sie mir weh tun, denn das gehört für mich dazu.
    Nando hatte im Kindergarten nun während einiger Zeit das Thema „Spital“, und nun dürfen die Kids demnächst mit dem Vater eines der Kindergartenkinder, ins Unispital auf Besuch. Er ist da Arzt. Ich finde das toll.

  • Rita Angelone
    22. April 2012 at 14:29

    @Nicole: Ach, Nicole, zum Glück scheint das Geschwulst gut zu sein. Ich hasse Geschwulste. Hatte noch nie eines, aber fürchte mich so elendiglich davor, irgendwann mal vielleicht eines zu ertasten.
    Dass Nando mit seinen Gspänli ins Spital kann, finde ich super. Das wird bestimmt ein tolles Erlebnis für ihn, das er nicht vergessen wird. Das Kispi macht ja amigs auch solche Veranstaltungen für Kinder – müsste mich da eigentlich auch mal erkundigen.

  • Ece, alias Brause
    23. Oktober 2013 at 09:24

    Liebe Rita

    Wirklich spannender Bericht und die Zeit steht wirklich still bis man endlich erfährt ob alles gut ist… Wir waren am Donnerstag ebenfalls im Spital allerdings in Winterthur, da mein Sohn gestürzt ist und eine Gehirnerschütterung erlitten hat. Wäre ich nach Zürich gefahren, dann hätten wir uns sogar persönlich kennen lernen dürfen 😉

    Aber eigentlich würde ich mich freuen wenn wir uns mal treffen… ganz ohne Drama 😉

    Ganz liebe Grüsse und ich freue mich immer über die Super Beiträge
    Ece, die Brause

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