Dass die Diagnose einer Krebserkrankung bei Kindern und Jugendlichen eine äusserst belastende Erfahrung für alle Betroffenen darstellt, können wir wohl alle – also auch als Nichtbetroffene – sehr gut nachvollziehen. Aber wissen wir auch, mit welch zusätzlichen Sorgen und Problemen sich betroffene Familien beschäftigen müssen? Die Solidaritätskampagne „4 von 5“ von Kinderkrebs Schweiz will die Schweizer Bevölkerung über die Situation von krebskranken Kindern und Jugendlichen, von Survivors und von Angehörigen informieren und ruft zur Solidarität auf.
Kinderkrebs: 4 von 5 können geheilt werden
Dank der medizinischen Erfolge in der Behandlung von Kinderkrebs können in der Schweiz 4 von 5 Kindern geheilt werden. Trotzdem bleibt Krebs – nach Unfällen – die zweithäufigste Todesursache.
Diagnose Kinderkrebs: Viele Herausforderungen zugleich
Gesundheitliche, psychische und finanzielle Folgen
Nicht nur anlässlich der Diagnose, sondern insbesondere auch während der Behandlung sind krebskranke Kinder und Jugendliche sowie ihre Familien ausserordentlich stark gefordert, denn während der Abklärungen und der Behandlung bewegen sie sich monatelang zwischen Zuhause und Spital. Während dieser Zeit ist die ganze Familie nicht nur gesundheitlich und psychisch enorm belastet, sondern auch finanziell. Für die Spitalbesuche, psychosoziale Unterstützung und auswärtige Verpflegung entstehen hohe Zusatzkosten, die nicht gedeckt sind. Oft muss zudem ein Elternteil die Berufstätigkeit aufgeben und dafür gibt es keine Erwerbsausfallversicherungen.
Krebs heilen und Spätfolgen minimieren
Medizinisch besteht die Herausforderung einer Behandlung darin, nicht nur den Krebs zu heilen, sondern die körperlichen und psychischen Langzeitnebenwirkungen und die Spätfolgen der onkologisch geheilten Kinder und Jugendlichen, der sogenannten Survivors, möglichst gering zu halten, damit sie in persönlicher, beruflicher und wirtschaftlicher Hinsicht intakte Zukunftschancen haben. Viele Betroffene leiden auch noch als Erwachsene an körperlichen und psychischen Folgen der Erkrankung und der Therapie: Amputationen, Wachstumsstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Störungen im Hormonhaushalt, Unfruchtbarkeit, kognitive Einschränkungen oder ein erhöhtes Risiko für eine zweite Krebserkrankung. Um diese früh zu erkennen, brauchen Survivors eine individuelle Nachsorge.
Auf Kinder zugeschnittene Forschung und Medikamente
Ebenfalls braucht es spezifische Forschung und klinische Studien, um neue Therapien und Medikamente speziell für krebskranke Kinder und Jugendliche zu entwickeln.
Jede Unterstützung zählt
Verschiedene Elternorganisationen und Stiftungen setzen sich für die Unterstützung von betroffenen Familien ein, zum Beispiel durch die Übernahme von Fahrkosten zwischen Wohnort und Kinderspital oder mit der Organisation von Austausch- und Erholungsmöglichkeiten. Kinderkrebs Schweiz nimmt sich zudem politischen Themen an, wie zum Beispiel dem Kündigungsschutz von betroffenen Eltern sowie Kostenübernahmen durch die Versicherungen.
Um die Öffentlichkeit für das Thema Kinderkrebs und dessen Besonderheiten in der Gesetzgebung und der Gesundheits-, Sozial- und Forschungspolitik zu sensibilisieren, hat Kinderkrebs Schweiz heute mit dem bewegenden Videoclip einer Mutter, die sich aus Solidarität zu ihrem krebskranken Kind ihre langen Haare auch abschneiden lässt, die Solidaritätskampagne 4 von 5 lanciert und ruft die Schweizer Bevölkerung auf, den Videoclip in den sozialen Medien zu teilen und die Kampagne auf diese Weise zu unterstützen.
Gerne unterstützen wir diese Kampagne und werden euch demnächst in einem Interview mit einer betroffenen Familie weitere Einblicke in das Familienleben mit einem krebskranken Kind gewähren dürfen.
Helft ihr auch mit?
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Weiterführende Informationen sowie zur Kampagne 4 von 5 findet ihr auf der Webseite von Kinderkrebs Schweiz!
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