Haustier ja oder nein?
Während ich diese Zeilen schreibe, liegt auf dem hinteren Teil meines Bürostuhls eine Katze. Unsere Katze. Waaas? Hatte ich doch erst vor einigen Monaten an dieser Stelle geschrieben, dass ich mit Haustieren nicht viel am Hut habe, und ich sowie jetzt auch meine Kinder ohne aufgewachsen sind. Bis im vergangenen Spätsommer, als unser Jüngster an einem sonnigen Sonntagmittag plötzlich ein schwarz-weisses Kätzchen in unserem Garten entdeckte. Eine Katze als Haustier? Also doch?
Auf die Katze gekommen
Er ging zu ihm hin, es war zutraulich. Auch ich näherte mich. Wir waren ganz angetan von diesem unerwarteten Gast, doch dachten uns, es wäre nur ein kurzer Besuch und das Büsi würde schnell wieder zurück zu seinem Zuhause finden. Falsch gedacht, denn am späten Abend war es immer noch da und wir entschlossen, ihm Obdach in unserem Heim zu gewähren und dann am nächsten Tag die Besitzer ausfindig zu machen. Mittlerweile waren wir aber schon ganz verliebt und konnten uns gut vorstellen, das Kätzchen bei uns zu behalten, sollte sich niemand melden. Tatsächlich hörten wir tags darauf von einer vermissten Katze, die Beschreibung stimmte, doch es war ein Fehlalarm, denn zwischenzeitlich wurde sie wieder gefunden. Wir jubelten insgeheim – und begannen, unserem Haustier ein Plätzchen einzurichten und für Nahrung zu sorgen. Ich informierte mich bei Freunden und bekam eine Tierärztin vermittelt, die auf Hausbesuch kommt. Sie rief mich an und gab mir Instruktionen, wie man mit einer Katze umzugehen hat. Da wir ja noch nie Haustiere hatten und wir uns, ehrlich gesagt, wohl nie zur Entscheidung über dessen Anschaffung durchgerungen hätten, war jeder Ratschlag und Hinweis Gold wert.
Thena (unser Jüngster nannte sie beim Fund sogleich «Athena», worauf mein Mann meinte, es sei zu lange und «Thena» wäre wohl passender), was übrigens so viel wie «ewig» bedeutet, machte den Anschein, schon immer bei uns gewohnt zu haben. Fortan wurde sie von allen fünf Familienmitgliedern verhätschelt, wir lernten, mit ihr umzugehen und ihre Bedürfnisse zu entschlüsseln. Die Tierärztin kam vorbei für eine Untersuchung und die erste Impfung und so fanden wir auch ihr Alter heraus: Thena war drei Monate alt, als sie uns als neues Zuhause aussuchte. (Tatsächlich seien es meist die Katzen, die sich ihr Zuhause wählen würden, habe ich von verschiedenen Seiten gehört). Wir sind also im wahrsten Sinne des Wortes auf die Katze gekommen. Thena ist die erste, die wir morgens beim Aufstehen erblicken, sie ist meistens dann zur Stelle, wenn es einem Familienmitglied mal nicht so gut geht, sie lässt sich gerne kraulen und in den Arm nehmen und wählt gerne einen ihrer Lieblingsplätze, geht aber genauso gerne im Quartier
umhervagabundieren. Sie ist sehr sauber (Stichwort «Geruch») und verrichtet ihre Geschäfte meist draussen. Alleine ist sie auch kaum – denn bei einer fünfköpfigen Familie ist meist jemand zu Hause. Und so macht es den Anschein, dass sie doch ein recht komfortables Katzenleben führt – mit mir als stolzen Katzenmutter, die sich gerne um sie kümmert.
Einerseits fühlt es sich für uns komisch, andererseits aber auch normal an, zu den Haustierbesitzern zu gehören und beim Einkauf im Supermarkt auch Katzenfutter in den Einkaufswagen zu legen. Bald müssen wir unser Kätzchen zur Sterilisation bringen – der Gedanke daran ist uns unangenehm. Ein Teil der Familie denkt, ein Nachwuchs wäre noch ganz herzig, doch wer weiss, was uns das Katzenleben noch so bringen wird. Also bleibt es vorerst bei einem einzigen Vierbeiner – der dafür umso mehr umsorgt wird.
Habt ihr auch ein Haustier? Vielleicht eine Katze? Welche Erfahrungen macht ihr?
Und hier könnt ihr Sarahs ursprüngliche Meinung zu Haustieren nachlesen …
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