Bereit fürs Campieren mit der Familie?
Es geht in grossen Schritten Richtung Sommerferien und die Frage nach familienfreundlichen Möglichkeiten, diese zu verbringen, stellt sich jedes Jahr aufs Neue. Warum nicht einmal Zeltferien planen? Zeltferien sind in der Regel günstiger als Ferien im Hotel oder in einer Ferienwohnung. Zelten ist auch sehr naturnah und vor allem bei Kindern sehr beliebt.
Die Frage ist: Wollt und könnt Ihr überhaupt zelten?
- Ist es Euch egal, mitten in der Nacht aufstehen zu müssen, um in der Dunkelheit mit den Kindern zum WC-Häuschen zu tappen?
- Macht es Euch nichts aus, in Flip-Flops im WC-Häuschen herum zu waten und Euch die Waden mit gelblichem Nass voll zu spritzen?
- Womit putzt Ihr den Hintern Eurer Kinder, wenn Ihr in der Eile und in der Schlaftrunkenheit die WC-Papierrolle im Zelt vergessen habt und sich im WC-Häuschen – wen wunderts – keins finden lässt? Zumindest kein trockenes.
- Was unternehmt Ihr, wenn die Kinder wegen des nächtlichen Intermezzos völlig überdreht nicht mehr einschlafen können?
- Könnt Ihr überhaupt neben einer Strasse oder Zuglinie schlafen? Denn meist liegen Zeltplätze in der Nähe von Strassen oder Zuglinien.
- Und wie lichtempfindlich seid Ihr? Stört es Euch nicht, wenn die Zeltplatzbeleuchtung auch die dunkelste Nacht zum Tag werden lässt und sich Euer zugewiesener Zeltplatz – ein weitere Gesetzmässigkeit des Zeltens – genau unter einer solchen befindet?
- Kehrt sich Euch der Magen nicht, wenn es morgens im Familienzelt müffelt und Euch der Geruch das nächtliche Intermezzo auf dem WC-Häuschen in Erinnerung ruft?
- Könnt Ihr überhaupt überleben, ohne einen richtigen Kaffee am Morgen? Und wenn nicht: wie wollt Ihr auf Eurem Gaskocher überhaupt einen richtigen Kaffee machen?
- Und wie angenehm findet Ihr es, infolge Dauerregen in feuchten Kleidern zusammengekauert unter dem Vorzelt zu sitzen und auf bessere Zeiten zu warten, während die Kinder im Zelt drin das Bitzeli Dach über dem Kopf auch noch zu zerstören drohen?
Wenn Euch diese Fragen keine Angst gemacht haben, dann gehört Ihr zur Sorte Zeltprofi und Zeltliebhaber. Gratuliere, dem Zelten mit Eurer Familie steht nichts im Wege!
Habt Ihr hingegen bei einer oder mehreren Fragen doch einen kurzen Augenblick lang gezweifelt, dann müsst Ihr das Zelten mit Familie zwar nicht definitiv von Eurem Repertoire streichen, aber zumindest einmal einüben, bevor Ihr Euch entscheidet, diese Ferienform für einen längeren Zeitraum in Betracht zu ziehen.
Wart Ihr auch schon mit der Familie zelten? Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht?
Wenn ihr wissen wollt, wie wir uns auf diese Glamping-Ferien vorbereitet haben und wo wir überall bereits campiert und glampiert haben, findet ihre alles Infos unter folgenden Links:
3 Kommentare
Bionic Hobbit
17. April 2012 at 07:27Also Rita, der Kaffee auf dem Gaskocher ist doch das einfachste der Welt!! Wir fangen diesen Sommer mal mit Zelten „light“ an, wir sind an einem Fest bei Freunden in Burgund eingeladen und müssen in Zelten um das Bauernhaus herum schlafen. Die Klos sind dann wohl noch etwas schöner als auf dem Zeltplatz, garantiert kein Zug oder mühsames Licht in der Nähe und das Essen wird wie immer göttlich sein. Mir tun nur unsere Zeltnachbarn jetzt schon leid…
Mein letztes Zeltabenteuer liegt einige Jahre (vor den Kindern) zurück, das war im Yellowstone. Mein Mann war überzeugt, man bekäme in den US of A auf jedem Camping Z’Morge und könnte jeden Tag grillieren, ich war der Überzeugung, es hätte überall Duschen und Waschmaschinen (alles aus früheren Erfahrungen). Nicht aber im Yellowstone. Wir waren so froh über unseren Mini-Gaskocher für den Kaffee morgens und wenn wir uns einmal die Woche irgendwo für 3 Dollar duschen konnten. Zum Glück gab’s aber kein Zug-, Strassen- oder Licht-Problem. Eher Wölfe und Bären…
Nicole
17. April 2012 at 14:55@Rita: Habe über deine Fragenliste lachen müssen – du scheinst eine grosse Zweiflerin zu sein….. ;-). Ich hatte noch nie Lust aufs Zelten, weil ich gerne in einem „richtigen“ Häuschen schlafe, aber ein Wohnmobil oder ein VW-Camper haben da schon tolle Dienste erwiesen. Die Kids haben unsere Campingplatzferien in Italien genossen – und wir zu unserem Erstaunen auch. Wir haben aber beide Male eher einen guten Platz gewählt, und so war auch die Infrastruktur jeweils gut. Café gab es so jeweils vom Campingplatz-Restaurant… 🙂 Und da Nando nachts kaum je aufs WC muss, war auch das kein Problem.
Katharina
18. April 2012 at 08:32Nach einschlägigen Erfahrungen an Grossanlässen und weil wir in den Ferien gerne „rumzigeunern“ und nicht an einem Ort bleiben, campen wir lieber „wild“ (in vielen Ländern gibt es ein „Recht auf eine Nacht“). Da kann man sogar ungeniert hinters Zelt brünzeln in der Nacht 😉
Natürlich pennt man dabei nicht einfach bei jemandem in der Einfahrt – man frägt! Dadurch haben wir, seit wir mit Kurzem unterwegs sind, viele schöne Begegnungen machen dürfen (also schon vorher, aber mit Kleinkind ist es nochmal was Anderes): Landbesitzer, die Frühstück brachten oder uns ihre Gästetoiletten zur Verfügung stellten, obwohl sie uns nicht mal kannten, und und und.
Wenn Campingplatz, dann unbedingt einen mit vielen, vielen Sternen! Grad in GB waren wir also auch schon auf Plätzen, die waren zwar teuer – aber dafür so pinke-fein und sauber, dass man sich kaum traute, in die Toilette zu kackern weil’s dort so sauber und hübsch dekoriert war! Echt jetzt!