Familienleben Kolumne

Familienferien sind, . . .

"Papi, chasches nöd bisseguet e chli schöner mache?" - Bild: Angels Book

 

  • wenn Midlife-Crisis geplagte Väter frühmorgens ihre Bierbäuche innerhalb der Feriensiedlung joggen führen, im Irrglauben, nach den Ferien auf die Arbeitskollegin attraktiv zu wirken
  • wenn Mütter genauso früh aufstehen, nicht aber, um sich selber etwas Gutes zu tun, sondern, um frische Panini für die Kinder zu besorgen
  • wenn am Frühstückstisch Väter über die gehaltlose Fernausgabe der heimatlichen Tageszeitung und Kinder über die ungewohnt schmeckende Milch und die ausgehöhlten Panini meckern
  • wenn engagierte Eltern am Strand weder zum Lesen noch zum Sonnenbaden, geschweige denn zum Entspannen kommen, weil sie mit den Kindern pädagogisch korrekt Sandburgen bauen, Muscheln sammeln oder Schwimmen lernen
  • wenn der Unmut auf nonchalante Eltern täglich steigt, die – pädagogisch zwar fragwürdig, für deren Energiebilanz aber bestimmt zuträglicher – auf der faulen Haut liegen können, derweil ihre Kinder unter der sengenden Sonne Sand essen oder Salzwasser trinken
  • wenn auch abends beim Nachtessen kein Platz ist für Familiengespräche, weil alle wie hypnotisiert pizzakauend in Richtung des permanent laufenden Fernsehers starren
  • wenn Eltern die „Agadou-dou-dou“ -Folter der Kinderdisco ertragen, um anschliessend das Erwachsenenprogramm aus dem Appartement mitanhören zu müssen, von wo aus dieses nur noch nervtötend, da schlafraubend ist
  • wenn zum Schluss Eltern die verbleibenden Ferientage nur noch abzählen und den Tag herbei sehnen, an dem sie die Kinder wieder outsourcen und sich selber am Arbeitsplatz ausruhen können
  • wenn bereits kurze Zeit darauf das Verdrängen des ganzen Stress‘ und das Verherrlichen der einzelnen schönen Momente einsetzt und die Vorfreude auf die nächsten Ferien von vorne beginnen kann!

mittwochs immer im Tagblatt der Stadt Zürich

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