Familienleben

Facebook for Kids

Ginge es nach Facebook-Gründer Mark Zuckerberg soll das weltweit grösste soziale Netzwerk auch Kindern unter 13 Jahren offen stehen. Bisher galt für die Anmeldung bei Facebook das Mindestalter von 13 Jahren. Diese Regelung soll aufgehoben werden.

Diese Pläne sorgen für viel Gesprächsstoff: Kinder hätten bei Facebook nichts verloren, meinen die einen, andere hingegen finden, dass eine solche Regeländerung keine grossen Auswirkungen hätte, denn bereits heute tummelten sich Kinder unter 13 Jahren auf der Plattform – unter Angabe eines falsches Alters.

Weshalb aber machen wir ein solches Aufheben daraus, wo doch Kinder heutzutage Erwachsenen ohnehin alles nachmachen?

Kinder färben sich längst die Haare schön, lackieren sich die Nägel bunt und tragen verführerische Mini-BHs drunter und trendige Kleider der angesagtesten Marken wie Abercrombie & Fitch oder Gap Kids drüber. Sie stechen sich die Ohren wund und kleben sich die Arme voll mit Tattoos. Sie duften nach zuckersüssen Kinderparfüms und tragen glitzernde Kindercrèmes auf. Sie besuchen rockige Kinderkonzerte, tanzen in abgedunkelten Kinderdiscos ab und nehmen ehrgeizig an Mini-Playbackshows und Modecastings teil. Kinder prosten sich mit Kinderwein und Kindersekt zu und inhalieren die süsslichen Duftstoffe ihrer Kaugummi-Zigaretten. In der Freizeit spielen sie Kinderfussball, betreiben Kinderturnen oder Kinder-Yoga. Sie besitzen neben der eigenen Kinderküche, eigenem Kinderstaubsauger, Kinderrasenmäher, Kindervelo und Kinderskis auch ein Kinderhandy und einen Kindercomputer. Sie haben eigenes Geld, eigene Identitätskarten und bisweilen gar eigene Therapeuten.

Weshalb also sollten sie nicht auch ihr eigenes Facebook-Profil haben, wenn wir alles andere auch durchgehen lassen?

Was hält Ihr von einer Öffnung von Facebook auch für unter 13-jährige Kinder?

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7 Kommentare

  • Gaby
    19. Juni 2012 at 11:02

    Wir, als Informatiker-Familie, sind wohl einfach so was von hinter dem Mond in dieser Beziehung. Manchmal frag ich mich, ob wir unsere Mädel „zu kurz“ halten und sie somit einen Wissensrückstand in Bezug auf TV und Computer haben…. aber mir ist halt das Spielen und sich mit andern beschäftigen sehr viel wichtiger! Ich glaube, der Drang nach Compi kommt noch früh genug. Gestern hat Sarah wirklich mit mir um ein Handy „gschtürmt“, da alle, alle, alle (als Zoe und Lena und Noah und……..ähm……. wer auch noch……… ähm….) also eben einfach alle ihrer Klasse ein eigenes Handy haben (Sarah wird übrigens im August 10 Jahre alt….. ähm……… eben …… erst!!). UND ICH FINDE DAS NUN EINFACH MAL WIRKLICH NOCH NICHT NÖTIG, GOPFRIDSCHTUTZ!
    Und somit seh ich auch keinen Grund, warum Facebook schon von Kleinen benutzt werden soll! Die Kinder sollen doch zuerst mal IRL erleben, bevors nur noch ums virtuelle Leben geht (und du weisst: unsere Familie lebt in und um den Computer, keine Frage!!) und me s’Füdle für nüt me lupfe mue“.
    So, jetzt gibts Zmittag und das IRL (ohne Facebook, Blog o.ä.) :-)!

  • SomeintPhia
    19. Juni 2012 at 12:06

    FB für Kids finden wir absolut übertrieben. Gleiches gilt für Dreikäsehochs, die bereits mit einem iphone 4 in der Welt rumdüsen.

    Schlussendlich ist man aber mal wieder auf einer Gratwanderung, wo man sowohl links (zu altertümlich) als auch rechts (zu modern) abfallen kann.

    Obwohl die Kleine bereits im Griff hat, wie sie auf dem iphone „Bildli blättern“ kann .. 😉

  • Bionic Hobbit
    19. Juni 2012 at 18:09

    Kinder färben sich längst die Haare -NEIN
    lackieren sich die Nägel bunt-NEIN
    tragen verführerische Mini-BHs drunter_NEIN!
    trendige Kleider der Marken wie Abercrombie & Fitch oder Gap Kids drüber-NEIN
    stechen sich die Ohren wund-NEIN
    kleben sich die Arme voll mit Tattoos-SELTEN MAL EINS
    duften nach zuckersüssen Kinderparfüms-NEIN
    tragen glitzernde Kindercrèmes auf-NEIN
    besuchen rockige Kinderkonzerte-NEIN
    tanzen in abgedunkelten Kinderdiscos ab-NEIN
    nehmen ehrgeizig an Mini-Playbackshows und Modecastings teil-NEIN
    Kinder prosten sich mit Kinderwein und Kindersekt zu-NEIN
    inhalieren die süsslichen Duftstoffe ihrer Kaugummi-Zigaretten-NEIN
    In der Freizeit spielen sie Kinderfussball-NEIN
    betreiben Kinderturnen-JA
    oder Kinder-Yoga-NEIN
    besitzen neben der eigenen Kinderküche-NEIN
    eigenem Kinderstaubsauger-NEIN
    Kinderrasenmäher-NEIN
    Kindervelo und Kinderskis-JA
    Kinderhandy-NEIN
    Kindercomputer-NEIN (aber Leapster und Leappad)
    haben eigenes Geld-NEIN
    Identitätskarten-JA
    bisweilen gar eigene Therapeuten-NEIN

    Auch hier Informatik-Familie mit HighTech Geek Haushalt (der Vater), bald Intelligent Home, aber Facebook machen wir Eltern nicht und wollen es unseren Kids auch so lange wie möglich ersparen.

  • Katharina
    19. Juni 2012 at 20:56

    Facebook wird dann interessant, wenn man ganz viele richtige Freunde an ganz vielen verschiedenen Orten hat, die man IRL kaum (mehr) sieht, weil man zu weit weg wohnt oder ähnlich. Da ist es eine gute Sache. Oder anders gesagt: Um Kontakte zu pflegen.
    Von mir also ein klares nein zum Facebook für Kinder. Zuerst mal Freunde und Kontakte kennen lernen – dann erst pflegen.
    Andererseits kann natürlich FB, Chat & Co. die Brieffreunde aus anderen Ländern ersetzen, die wir früher hatten. Da gab’s doch eine Organisation, bei der man für X Franken eine Hand voll Adressen bekam und mit denen schrieb man sich dann… gibt’s das überhaupt noch?

  • Rita Angelone
    19. Juni 2012 at 21:25

    @Katharina: … pah, das Thema Brieffreundschaften ist super! Ja, gibts das noch? Ich hatte zwei, drei damals, vor langer Zeit. Und ich glaube, die fand man so in Jugendzeitschriften (wie Yps, Bravo, Mädchen, Musenalp-Express und so): Suche Brieffreund/in, mag diese und jene Musik, schreib mir mit Bild etc. etc. Meine waren aus Deutschland. Oder auch aus Italien, amigs nach den Ferien…
    Ich glaube, das gibts so nicht mehr.

  • Katharina
    20. Juni 2012 at 07:16

    Ich hatte eine Brieffreundin in Malaysia und eine in Finnland. Und einen Typ aus England. Ich weiss nicht mal mehr, wie die hiessen.

  • Bionic Hobbit
    20. Juni 2012 at 08:40

    Mein Brieffreundin war Betsy aus Pennsylvania, USA. Die habe ich mit 20 dann mal besucht und gemerkt, dass wir nicht viel gemeinsam haben… 🙁 ein totaler Kulturschock.

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