Im Leben einer Familie gibt es viele Herausforderungen, die zur Zerreissprobe werden können. So weiss man bereits vor der Familiengründung, dass insbesondere die erste Zeit mit Kindern eine grosse Belastung für die Partnerschaft darstellen kann oder dass auch später der Spagat zwischen Familie und Beruf immer wieder neue Konflikteherde auflodern lassen kann. Diesen allgemein bekannten Herausforderungen begegnet man relativ gefasst und man versucht, sich auf den Minenfeldern mehr oder weniger schadlos zu bewegen.
Doch manchmal lauern Zerreissproben da, wo man sie am wenigsten vermutet:
„Ich lege Ihnen wärmstens ans Herz, für die Zeit Ihres Umbaus aus Ihrem Haus auszuziehen!“, ermahnte uns der Architekt besorgt und mit Nachdruck, nachdem er uns über Umfang und Dauer der geplanten Umbauarbeiten informiert hatte. „Sie wären nicht die erste Familie, die wegen eines Umbaus entweder in der Klappsmühle oder vor den Scheidungsanwalt landet.“
Die Klappsmühle ginge ja noch und hätte erholungstechnisch vielleicht sogar noch ihren Reiz, aber den Scheidungsanwalt möchten wir wirklich nicht aufsuchen müssen. Doch leichter gesagt als getan, denn in Zürich eine Wohnung zu finden, stellt alleine für sich eine Herausforderung und Geduldsprobe dar, die rasch zu einer Zerreissprobe eskalieren kann, noch bevor der Umbau überhaupt startet.
Als Alternative bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als eine pragmatische, rascher umsetzbare Wohnwagenlösung in Betracht zu ziehen. Wobei ich in Frage stelle, ob ein mehrmonatiges Zigeunerleben auf ein paar wenigen Quadratmetern Wohnfläche auf einem Durchgangsplatz für Fahrende am Rande der Stadt nicht gar am Ende noch die grössere Zerreissprobe für unsere Familie darstellen wird.
Hilfe tut Not, liebe Leserinnen und Leser, soll diese Familienkolumne nicht plötzlich zu einer Scheidungskolumne mutieren. Hinweise und Angebote nehmen wir dankend entgegen!
mittwochs immer im Tagblatt der Stadt Zürich
15 Kommentare
FRANZISKA MATT
20. Juli 2011 at 05:37liebe rita und familie leider weiss ich keine passende freie wohnung in zürich da ich von baden bin ,aber ich wünsche euch von ganzem herzen dass ihr bald etwas passendes findet ,ihr schafft dass ich wünsche euch in dieser zeit viel kraft ,liebe und segen
liebe grüsse franziska
Rita Angelone
20. Juli 2011 at 06:46Liebe Franziska, danke für deine Wünsche, die bestimmt helfen werden!
SomeintPhia
20. Juli 2011 at 08:03Der Wohnwagen muss ja nicht gleich „abseits im Nirvana“ stehen, vielleicht hat er ja Platz im Vorgarten oder als Aufstockung zu den Baubaracken.
Rita Angelone
20. Juli 2011 at 08:20Ja, schon, nur das mit dem Vorgarten ist nicht so einfach, weil er nicht wirklich soooo gross ist und verwinkelt ist… Aber ja, wir werden sicher schauen. Die Aufstockung zu den Baubaracken gefällt mir sehr gut. Braucht das eine zusätzliche Baubewilligung…. ??? 😉
SomeintPhia
20. Juli 2011 at 08:35Der Bauunternehmer kann das dann gleich als Adlerhorst installieren. Gibt sicher spannende Begebenheiten und Aussichten .. 😉
Nicole
20. Juli 2011 at 09:47Es muss wohl in Zürich sein, oder? Wir könnten euch sonst unsere Ferienwohnung in Davos anbieten….
Nicole
20. Juli 2011 at 09:51Hier hat es immer noch Untermieter-Angebote:
http://www.globetrotter.ch/magazin/kleinanzeigen/wohnen_ch
Rita Angelone
20. Juli 2011 at 09:56Es sollte schon in der Nähe sein, damit wir weiter arbeiten können und der Grosse in den Chindsgi kann und das FOH etwas „kontrollieren“ kann…. Davos tönt natürlich sehr verführerisch und sollten wir gegen ein Burnout zusteuern, komme ich nochmals auf das Angebot zurück!
Rita Angelone
20. Juli 2011 at 09:57Kannte ich nicht. Super! Gucke mich da schon mal etwas um!
schtäcketööri.ch
20. Juli 2011 at 11:02hm, wie wäre es mit dem Wohnwagen zu den Fahrenden (also grad Angekommenen und nun Stehenden) aufs Schützenareal (hinterm EscherWyss) zu ziehen? Die sind lieb und lustig, gesellig und ob da ein Wohnwagen mehr oder weniger steht…?! Und dann könntet ihr auch noch aus unserem Gärtli da essen; quasi Selbstversorger. Hä? Wäre das was? Täte also schon ein gutes Wörtli für euch einsetzen. Jaja, so bin ich aso schon.
Rita Angelone
20. Juli 2011 at 11:08Hallihallo Schühchenfee! Auf diesen Platz schauten wir immer runter. Damals. Als wir noch hoch oben in den Wolken wohnten. Ja, vielleicht wär das was, um alte Erinnerungen zu wecken und.. um aus Eurem Gärtli zu essen natürlich. Wer weiss….
Rita
20. Juli 2011 at 14:25Ciao Rita
Müsste nicht die Verwaltung für eine Lösung besorgt sein?
Vielleicht könnt Ihr einige Wochen in die Ferien fahren.
Oder ihr könntet die Familie vorübergehend splitten 2 gehen zu Onkel X und 2 gehen zu Dante Y.
Egal für was ihr euch entscheidet – ich drücke euch ganz fest die Daumen!
Rita
Rita Angelone
20. Juli 2011 at 14:32Ciao Rita, das ist einer der kleinen Nachteile, wenn man ein eigenes Haus hat – man kann nicht die Verwaltung rufen… Und in die Ferien fahren mögen wir nicht, weil wir schon etwas „kontrollieren“ wollen, du weisst ja… abgesehen davon, ist der Grosse dann bereits im Chindsgi. Onkel und Tante gibts leider nicht. Nonni und Grosseltern zu weit weg, als dass wir unseren normalen Tagesablauf (Chindsgi, arbeiten) weiter verfolgen könnten. Danke auf jeden Fall fürs Daumen drücken!
Bionic Hobbit
21. Juli 2011 at 10:18Kannst Du spezifizieren, welches Quartier und für wie lange?
Ich habe das Gefühl, dass der Wohnwagen eher noch zum Scheidungsanwalt führt als das Wohnen im Umbau.
Vielleicht solltet Ihr Euch ein Fitness Abo leisten in einem edlen Club mit Kinderhüeti. So könnt ihr den Tag dort verbringen und abends heim gehen zum Schlafen, wenn die Arbeiter weg sind. Und werdet noch fit, als Nebenwirkung…
Rita Angelone
21. Juli 2011 at 10:40Plusminus Albisrieden, Altstetten, Wiedikon … ca. 3 Monate im Frühling 2012