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Doula und Hebamme – gemeinsam sind sie ein Dream-Team

Doula oder Hebamme? Welches ist der Unterschied?

Oft werden Doula und Hebamme verwechselt, nicht selten antworten Frauen auf die Frage, ob sie wissen, was eine Doula ist: „So etwas wie eine Hebamme.“ Im Grunde genommen ja, denn auch die Doula kümmert sich um die werdende Mutter während der Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett, aaaber: Sie hat keine medizinische Verantwortung! Und darin liegt der grundlegende Unterschied.

Das Wohlergehen der Mutter und der Familie

Hebammen kümmern sich um die physiologischen Schwangerschaften und tun dies aus einem medizinischen Blickwinkel, die Doula kümmert sich einzig um allein ums Wohlergehen der werdenden Mutter und ihrer Familie. Was heisst, dass sie der Mutter bei praktischen Arbeiten unter die Arme greift, sich mal um die grösseren Geschwister kümmert oder einfach da ist und ein offenes Ohr für alle Sorgen und Ängste bietet, welche die Schwangere oder neugeborene Mutter umtreiben.

Eine Doula ersetzt keine Hebamme

Daher die Entwarnung: Eine Doula ersetzt niemals eine Hebamme! Oft fühlen sich Hebammen bedrängt und fürchten, neben den Schwierigkeiten ihres Berufsstandes noch Konkurrenz zu bekommen. Doch diese Sorge ist unbegründet, Hebamme und Doula ergänzen sich. Wie Puzzleteile. Zwar gibt es ein gemeinsames „Arbeitsfeld“, aber die Aufgaben überschneiden sich nicht wirklich. Beide, Hebamme und Doula, fördern einen möglichst natürlichen und harmonischen Geburtsablauf, so dass sich die Frau sicher fühlt und eigenständige Entscheidungen fällen kann. Eine Doula kann nicht leisten, was eine Hebamme kann, sie hat keine Kenntnisse im medizinischen Bereich, das braucht sie auch nicht. Sie unterstützt beide – Frau und Hebamme.

Eine Doula unterstützt die Hebamme

Denn leider ist der Hebammenmangel in den Gebärsälen Tatsache und meistens haben die Hebammen zuwenig Zeit, um sich ganz der Gebärenden zu widmen. Auch 20 Minuten hat dieses Thema aufgegriffen: Darin erzählt eine deutsche Hebamme von dramatischen Zuständen und Arbeitsbedingungen. „Als Hebamme kann ich aktuell nicht empfehlen, Kinder zu bekommen“, schrieb sie sogar auf Twitter. Auch in den Schweizer Gebärsälen herrscht Personalnot, und unter dem Zeitdruck leidet die Betreuung. Viele frischgebackene Mütter klagen über mangelnde Betreuung und Stress im Gebärsaal.

Doula und Hebamme können ein Dream-Team sein

Da kommt eine Doula wie gerufen, zusammen mit der Hebamme würden sie ein Dream-Team bilden. Die Doula ist einfach da – hält der Gebärenden die Hand, sorgt sich um ihr leibliches Wohl, unterstützt den Vater in seiner Rolle als Verbündeter dieser Geburt und bewahrt die Intimität der neugeborenen Familie. „So wenig, wie ein Baum von einer Blume ersetzt werden kann, so wenig kann eine Doula eine Hebamme ersetzen“, schreiben die „Kleine Wunder-Doulas“ auf ihrer Facebook-Seite. Die Doula ergänzt lediglich die Geburtslandschaft und macht sie bunter. Denn ist die Landschaft nicht malerischer, wenn ein paar Blumen einen Baum in seiner Stattlichkeit bereichern? Und ist es nicht einfach sinnvoll, sich noch eine Vertrauensperson mit ins Boot zu holen? Jemand, der geburtserfahren ist, sich nur ums Wohl der Frau und ihrer Familie kümmern muss und nicht einem Schichtbetrieb unterstellt ist?

Es gibt viele Gründe, sich für eine Doula zu entscheiden. Denn: Es ist nicht egal, wie wir geboren werden!

Habt ihr selber eine Doula gehabt? Mögt ihr eure Erfahrungen mit uns austauschen?

Du liebst es, schwangeren Frauen zur Seite zu stehen, sie während der Geburt zu unterstützen und ihnen ein offenes Ohr zu bieten? Du möchtest Doula werden? Am 26. September startet in Höchst (A) die Europäische Doula Ausbildung am Bodensee. Bis Juni lernt man zusammen mit Doulas, Hebammen, einer Psychologin, einer Trauerbegleiterin und einer Stillberaterin, was es heisst, sich als Doula um werdende Eltern zu kümmern. Das wäre etwas für dich? Wenn du bereits einmal geboren hast, dann melde dich an für den Informationsabend, der am Dienstag, 23. April von 19.00 bis ca. 21.00 Uhr in Höchst stattfindet! Mehr Infos hier: www.eu-doula-ausbildung.com


Sarah Coppola-Weber ist gebürtige Ostschweizerin mit italienischem Pass. Sie lebt mit einem neapolitanischen Ehemann, zwei Töchtern (17 und 14) und einem Sohn (10) seit 18 Jahren in der Nähe von La Spezia. Für “Die Angelones” schreibt die ausgebildete Doula über Familien -, Gesundheits- und Ernährungsthemen sowie Themen, die Eltern den Alltag mit ihren Sprösslingen erleichtern und lässt dabei die LeserInnen am facettenreichen italienischen Alltag teilhaben, wo der Ausnahmezustand oft an der Tagesordnung und von „dolce far niente“ keine Spur ist!

Mehr über Sarah und ihre Familie erfahrt ihr in im spannenden Interview, das wir mit ihr führen durften!

Sarahs bisher erschienenen Beiträge könnt ihr hier nachlesen:

Aus dem Leben einer Doula:
Elterntipps:
Dolce Vita:

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