Dolce Vita Familienleben Gastbeiträge

Dolce Vita: Zwei Herzen in meiner Brust

Eine Liebeserklärung an Italien
Vereinte Gegensätze – Die Schweizer Garde in Rom

Eine Liebeserklärung an den Belpaese

Es kommt euch vielleicht manchmal vor, dass ich gerne über meine Wahlheimat lästere, obwohl ich eigentlich beabsichtige, mit einem Augenzwinkern über skurrile Alltagsbegebenheiten zu berichten, die man kaum glauben kann, wenn man sie nicht selber erlebt. Doch dem Belpaese möchte ich heute mal eine Liebeserklärung widmen.

Eine Liebeserklärung an Italien
Unsere Gastbloggerin: Seit den Teenie-Jahren dem Charme des Südens erlegen.

Der Charme des Südens

Ja, ich liebe Italien! Ich liebe dieses Land schon seit meinen Teenie-Jahren. Ich hegte immer den Herzenswunsch, nach Italien auszuwandern. Wann genau diese Liebe entfachte, weiss ich nicht mehr. War es, als mir meine Tante eine Kassette mit den Songs von Zucchero zusteckte, die ich fortan per Walkman in Endlosschlaufe hörte und zu übersetzen versuchte? Oder als ich mich zweimal pro Woche um 6.40 Uhr fröhlich auf den Velosattel schwang, um die Frühlektion Italienisch um 6.55 Uhr (!) nicht zu verpassen? Irgendwie bin ich dem Charme des Südens erlegen, einfach so.

Eine Liebeserklärung an Italien
Nein, das ist keine Vorlesung oder so… Das ist die italienische Post!

Die Italiener sind (Über-)Lebenskünstler

Und erliege ihm heute noch. Ja, ich liebe dieses Unvorhergesehene, diese Dynamik, die dieses Land an den Tag legt, die kleinen „Überraschungen“ im Alltag, die Tatsache, nie vorhersehen zu können, was heute auf mich zukommt, sobald ich die Haustüre hinter mir schliesse. Für viele eine Horror-Vorstellung, für mich das Salz in der Suppe. Und ja – es braucht, um in Italien zu (über-)leben, eine grosse Portion an Geduld, Ausdauer und Flexibilität. Ich liebe dieses „Irgendwie-geht’s-immer“-Lebensmotto, die Kreativität der Landsleute, das Maximum aus dem Minimum herauszuholen. Ich liebe sie, diese Improvisationskunst.

Eine Liebeserklärung an Italien

Herzliches Italien: Zum Broteinkauf gibt’s ein Stück Foccaccia gratis dazu!

Das Land der grossen Herzen

Als knapp 20jährige frönte ich dem Fernweh, fuhr mit meinem – logischerweise – italienischen Autöchen (ein wunderschöner, blaugrüner Lancia Y) so oft ich konnte in mein Wunschland, legte CDs von italienischen Sängern in meiner den in der Schweiz wohnhaften Italienern gewidmeten Radiosendung auf und schwelgte zusammen mit ihnen im Heim – beziehungsweise Fernweh. Ich gesellte mich zur Missione Cattolica, fühlte mich als eine von ihnen und wurde von ganzem Herzen und mit viel Offenheit aufgenommen.

Zwei Herzen in einer Brust

Mein grün-weiss-rotes versus mein rot-weisses Herz. Wie heisst es so schön? „Zwei Herzen schlagen in meiner Brust“. Wie wahr! Nicht, dass mir die Schweiz nicht gefiele. Die Schweiz ist meine Heimat, ich liebe die intensiven Farben der Natur, die Ruhe und das Nichtstun, wenn ich mich vom italienischen Alltagsstress in meinem Elternhaus erhole… Aber es zieht mich immer wieder gen Süden, in meine Wahlheimat. Trotz Lärm, Chaos und der Bürokratie. Aber alles klappt ja schon irgendwie, oft weiss man gar nicht, wie es dazu kommen konnte, dass die Rechnung am Schluss doch noch aufgeht.

Italien: Traumland par excellence

Ein Traumland par excellence

Die riesigen Kulturschätze, die vielfältigen kulinarischen Spezialitäten, die facettenreichen Mentalitäten von Nord bis Süd, die Landschaft, in der man immer wieder, auch im eigenen Dorf, neue Perspektiven entdeckt: Italien gilt für viele als Traumland par excellence. Und als ich dem Tricolore für ein Jahr den Rücken kehrte, um zu sehen, ob ich mit Kind und Kegel auch in meiner Heimat leben könnte, wurde ich von einem schier unaushaltbaren Heimweh überfallen. Und zog zurück, getreu dem Zitat des Poeten Albert Camus „Ein Land lieben heisst, einzuwilligen, mit ihm alt zu werden“.

Was gefällt euch an Italien besonders gut? Was gar nicht? Und weshalb liebt ihr Italien trotzdem?

Sarah Coppola-Weber ist gebürtige Ostschweizerin mit italienischem Pass. Sie lebt mit einem neapolitanischen Ehemann, zwei Töchtern (17 und 14) und einem Sohn (10) seit 18 Jahren in der Nähe von La Spezia. Für “Die Angelones” schreibt die ausgebildete Doula über Familien -, Gesundheits- und Ernährungsthemen sowie Themen, die Eltern den Alltag mit ihren Sprösslingen erleichtern und lässt dabei die LeserInnen am facettenreichen italienischen Alltag teilhaben, wo der Ausnahmezustand oft an der Tagesordnung und von „dolce far niente“ keine Spur ist!

Mehr über Sarah und ihre Familie erfahrt ihr in im spannenden Interview, das wir mit ihr führen durften!

Sarahs bisher erschienenen Beiträge könnt ihr hier nachlesen:

Aus dem Leben einer Doula:
Elterntipps:
Dolce Vita:

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