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Der weibliche Zyklus ist immer noch ein Tabuthema

Die Frau ist ein zyklisches Wesen

Als Doula kommt man nicht nur mit werdenden und frischgebackenen Müttern in Kontakt und kümmert sich um deren Wohlbefinden, sondern man ist stark mit der Frau als solche in Verbindung. Und halt mit allem, was zum Frausein dazugehört. Wie etwa der Zyklus. Der immer noch als Tabuthema gilt, worüber man nur unter vorgehaltener Hand spricht. Dabei ist kaum ein anderes Thema so von Mythen umrankt. Wenn man sich aber etwas intensiver damit beschäftigt, stösst man auf viele tolle Dinge, die es sich zu entdecken lohnt. Nachfolgend einige Ausführungen, die dem Buch „Roter Mond“ von Miranda Gray entstammen.

Der Mond und der weibliche Zyklus

Der weibliche Zyklus durchläuft jeden Monat vier Phasen, vergleichbar mit den Mondphasen, von Voll- und Leermond, zunehmendem und abnehmendem Mond. Der Mond und der weibliche Zyklus sind eng miteinander verknüpft und der Mond kann den Zyklus beeinflussen. Jede Phase wirkt sich anders auf unser Frausein aus, und birgt unterschiedliche Facetten unseres Verhaltens in sich.

Die Jungfrau

Die erste Phase ist jene vor dem Eisprung, es ist die Zeit der „Jungfrau“, ein idealer Moment, um neue Projekte anzufangen und kreativ zu sein, um Kontakte zu knüpfen und um unter die Leute zu gehen.

Die Mutter

Die zweite Phase, der Eisprung, auch Phase der Mutter genannt, ist ein geeigneter Zeitpunkt für wichtige Gespräche und Termine, die Frau fühlt sich in Harmonie mit dem Leben und der Natur und hält sich gerne draussen auf.

Die Zauberin

In der prämenstruellen Phase, jener der Zauberin, ist Organisieren, Aufräumen und Planen angesagt, aber auch, Zeit für sich selber zu finden.

Die alte Weise

Die vierte Phase ist jene der Menstruation, der „alten Weisen“: Die Frau fährt mit dem Rhythmus runter, zieht sich gerne zurück und hört auf den Körper und auf das Innere. Das Bedürfnis nach Ruhe und Schlaf ist ausgeprägter.

Jede Phase des weiblichen Zyklus hat eine Auswirkung

Die Zyklusphasen können sich auch auf die Art, wie wir uns kleiden und welche Farben wir bevorzugen, auswirken. Vor dem Eisprung kleidet sich frau gerne jugendlich und wählt eher starke Farben, während dem Eisprung sind Naturfasern sowie ethnische und floreale Muster sowie die Farben grün und rot hoch im Kurs, in der prämenstruellen Phase liegt die Vorliebe auf langen, schwarzen Kleidern und sexy Unterwäsche und während der Mens soll die Kleidung bequem und komfortabel sein.

Mit und nicht gegen die Natur leben

Wenn euch das alles jetzt ein wenig abgehoben erscheint, denkt doch einfach mal an euren Zyklus und wie ihr diesen erlebt, und ob euch das eine oder andere bekannt vorkommt. Ist es nicht so, dass ihr während euren Tagen am liebsten den ganzen Tag im Bett liegen würdet? Oder bequeme Kleider bevorzugt? Oder dass ihr euch nach der Mens wie neugeboren fühlt, frisch und voller Tatendrang? Wenn uns bewusst wird, wie die einzelnen Zyklusphasen ablaufen und was sie mit sich bringen, leben wir mit der Natur und sträuben uns auch nicht mehr dagegen. So fühlen wir uns im Einklang mit unserem Sein und Tun und nehmen an, was da so kommt. Deshalb machen viele Frauen den Schritt zurück zur Natur, auch in Sachen Verhütungsmittel oder Hygieneartikel. Doch darüber ein anderes Mal.

Wie erlebt ihr euren Zyklus?

Sarah Coppola-Weber ist gebürtige Ostschweizerin mit italienischem Pass. Sie lebt mit einem neapolitanischen Ehemann, zwei Töchtern (17 und 14) und einem Sohn (10) seit 18 Jahren in der Nähe von La Spezia. Für “Die Angelones” schreibt die ausgebildete Doula über Familien -, Gesundheits- und Ernährungsthemen sowie Themen, die Eltern den Alltag mit ihren Sprösslingen erleichtern und lässt dabei die LeserInnen am facettenreichen italienischen Alltag teilhaben, wo der Ausnahmezustand oft an der Tagesordnung und von „dolce far niente“ keine Spur ist!

Mehr über Sarah und ihre Familie erfahrt ihr in im spannenden Interview, das wir mit ihr führen durften!

Sarahs bisher erschienenen Beiträge könnt ihr hier nachlesen:

Aus dem Leben einer Doula:
Elterntipps:
Dolce Vita:

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2 Kommentare

  • Eva
    30. September 2019 at 20:50

    Toller Beitrag
    Danke

    Wir hatten erst vor zwei,drei Wochen ein kurzes Gespräch unter Frauen in dem es darum ging, ob es ok ist, wenn Männer anwesend sind von der Blutung zu sprechen. Sich damit zu entschuldigen, wenn man etwas nicht mitmacht.
    So im Sinn von: „wir sind ja unter Frauen, da kann ich das sagen.“

    Ich finde es sehr wichtig, dass dieses Thema enttabuisiert wird. Man hat keine Schweigegebot, ausser es ist einem zu persönlich, doch es gehört zu uns Frauen und das ist auch ok.

    Liebe grüsse Eva

  • Rita Angelone
    30. September 2019 at 22:17

    Liebe Eva, danke für deine Rückmeldung!

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