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Der Tastsinn: Erste Kommunikationsform des Kindes

Risiken der Digitalisierung

Immer früher werden Kinder der Digitalisierung ausgesetzt. Doch dies ist der gesunden Entwicklung des Kindes, die immer nach demselben Plan abläuft und den gleichen Regeln folgt, nicht förderlich.

Kinder brauchen Bewegung

Kinder brauchen Möglichkeiten, sich zu bewegen.

Fehle die Bewegung und werde diese etwa durch Tablet-Wischen ersetzt, könne das Gehirn den Denkapparat nicht weiter ausbauen, so schreibt Gertraut Teuchert-Noodt, emerierte Professorin für Neurobiologie, in einem Artikel.

Vom kindlichen Greifen zum Begreifen

Je mehr Bewegung, desto besser wächst das Gehirn.

Kinder sollen möglichste viele, unterschiedliche körperliche Aktivitäten ausüben: Bilder malen, Knetfiguren formen, basteln, klettern und herumtollen. Aus dem kindlichen Greifen erwächst mit den Jahren das Be-greifen.

Den Tastsinn fördern mit Büchern

Begreifen durch Greifen: Drei Mütter entwickeln sensorische Bücher

Den Tastsinn fördern mit sensorischen Büchern

Getreu dem Leitsatz „Durch Greifen Begreifen“ haben drei Mütter, Designerinnen und Kunsthandwerkerinnen dem Projekt „Le Carlotte“ Leben eingehaucht: Sie stellen in Handarbeit Stoffbücher her, die als sensorische Unikate Geschichten erzählen und aus nachhaltigen, naturbelassenen Materialien hergestellt werden. Und den Tastsinn fördern, denn dieser sei die erste Kommunikationsform des Kindes, sagt Daniele Baumgartner, ehemalige Grafikdesignerin.

Anfassen ist ein Erlebnis, man „be-greift“ im wahrsten Sinne des Wortes. Ohne etwas Anzufassen erlebt man es nicht ganzheitlich.

Der Tastsinn als erste Kommunikationsform des Kindes

Der Tastsinn entwickle sich bereits im Mutterleib und sei in der emotionalen und Gefühlsentwicklung von äusserster Wichtigkeit. Zudem sei er die erste Kommunikationsform des Kindes. Die Bücher erzählen eine richtige Geschichte, und bieten nicht nur zusammenhanglose Aktivitäten auf einzelnen Seiten. Und sie können personalisiert werden: Wer möchte, kann den Namen des Kindes einsticken lassen. Je nach Alter und Budget können die Seiten einzeln gekauft und das Buch nach und nach ergänzt werden. Hauptfigur ist der «Herr Bo», der in einen Heissluftballon steigt, mit Marienkäfer «Miechen» Freundschaft schliesst, sich hinter einem Baum versteckt, Äpfel pflückt, ein Picknick auf einer weichen Wiese veranstaltet, ein Bad nimmt und sich schliesslich ins Bett legt.

Für die Bücher werden unterschiedliche Stoffe eingesetzt, die meisten aus Recycling von Restposten oder alten Aussteuern, deshalb ist jedes Buch ein Unikat und keines besteht aus demselben Material.

Es ist uns wichtig, dass die Kinder verschiedene Fasern kennenlernen und die Unterschiede von weich, rauh oder glatt erleben.

Weitere Möglichkeiten, den Tastsinn zu fördern

Was kann man sonst noch tun, um den Tastsinn unseres Kindes zu fördern? Hier einige Tipps von der Autorin:

  • Lasst eure Kinder mit Fingerfarben malen
  • Hände oder Füsse im Sand einbuddeln
  • Barfuss durchs Haus gehen: Wie fühlt sich der Teppich an, wie die Fliesen oder das Parkett?
  • Durch die Wälder streifen und diverse Baumrinden abtasten
  • Massiert eure Kinder mit unterschiedlichen Materialien wie Samtstoff, Frottierhandtuch, kaltem Löffel oder Igelball
  • Legt 10 Gegenstände in ein Stoffsäckchen: Das Kind steckt die Hand rein und muss herausfinden, was es ist

Die Stoffbücher werden in Italien hergestellt und in die ganze Welt geliefert. Weiter Infos findet ihr unter www.lecarlotte.com

Welche Erfahrungen habt ihr mit euren Kindern in Bezug auf den Tastsinn und die Kommunikation gemacht? Wie gefallen euch die sensorischen Bücher?

Sarah Coppola-Weber ist gebürtige Ostschweizerin mit italienischem Pass. Sie lebt mit einem neapolitanischen Ehemann, zwei Töchtern (17 und 14) und einem Sohn (10) seit 18 Jahren in der Nähe von La Spezia. Für “Die Angelones” schreibt die ausgebildete Doula über Familien -, Gesundheits- und Ernährungsthemen sowie Themen, die Eltern den Alltag mit ihren Sprösslingen erleichtern und lässt dabei die LeserInnen am facettenreichen italienischen Alltag teilhaben, wo der Ausnahmezustand oft an der Tagesordnung und von „dolce far niente“ keine Spur ist!

Mehr über Sarah und ihre Familie erfahrt ihr in im spannenden Interview, das wir mit ihr führen durften!

Sarahs bisher erschienenen Beiträge könnt ihr hier nachlesen:

Aus dem Leben einer Doula:
Elterntipps:
Dolce Vita:

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