Richtig einfrieren will gelernt sein
Am liebsten haben wir es natürlich, wenn wir mit frischen Lebensmitteln kochen können. Doch manchmal gibt der Garten alles auf einmal her oder man hat Resten oder man könnte von günstigen Aktionen profitieren – in all diesen Fällen macht das Tiefkühlen von Lebensmitteln Sinn. Weil aber bei einer vierköpfigen Familie der Platz im Kühlschrank bzw. im verhältnismässig kleinen Gefrierfach rasch knapp werden kann, haben wir seit einigen Monaten einen grossen Gefrierschrank im Einsatz. Wir sind sehr zufrieden mit dem Gerät und mit den neuen Möglichkeiten, das es bietet, zusätzliche Lebensmittel zu lagern. Allerdings mussten wir uns in die Kunst des richtigen Tiefkühlens zuerst einmal etwas einlesen und dann all die Tricks und Tipps, die es dazu gibt, einüben und richtig einsetzen. Nachfolgend haben wir Euch die von uns aus betrachtet wichtigsten Regeln zusammen gefasst.
Generelles zum Tiefkühlen
- Für das Einfrieren sollten nur Lebensmittel bester Qualität verwendet werden.
- In der Regel muss man die Produkte vor dem Tiefkühlen küchenfertig vorbereiten. Das heisst: waschen, rüsten, Fruchtsteine und allenfalls Schale entfernen, zum Teil ist ein Blanchieren nötig, damit sich während des Tiefkühlens resp. während des Einfrierens und Auftauesn keine unerwünschten Veränderungen ergeben.
- Vor dem Einfüllen sollten die Gefrierbehälter oder -beutel immer mit Datum, Inhalt und Gewichtsangabe oder Anzahl Portionen beschriftet werden.
- Gefrieren verlängert die Haltbarkeit, allerdings nicht ins Unendliche! Viele Lebensmittel müssen auch nach dem Tiefkühlen innerhalb von wenigen Monaten konsumiert werden.
- Und schliesslich gibt es auch Produkte, die nicht zum Einfrieren geeignet sind (z.B. Hüttenkäse, Mascarpone, Schokolade, hartgekochte Eier).
Genauere Angaben zu all diesen Regeln findet Ihr auf den zuunterst am Beitrag genannten Checklisten.
Behälter, Beutel oder Folie
- Gefrierbehälter, -gefässe oder -beutel müssen lebensmittelecht, kältebeständig, geruchlos, wasser- und luftundurchlässig, säure- und fettresistent sowie solid sein.
- Stapelbare, rechteckige Tiefkühldosen mit gut schliessenden Deckeln sind zu bevorzugen.
- Weiche, biegsame Kunststoff- bzw. Plastikbehälter halten tiefere Temperaturen aus als Hartplastikbehälter.
- Spezielle tiefkühl- und mikrowellengeeignete Behälter erleichtern die Weiterverarbeitung nach dem Auftauen.
- Frischhaltebeutel sind in der Regel zu wenig dicht. Deshalb sollte man spezielle Tiefkühlbeutel verwenden, sie sind in verschiedenen Grössen erhältlich.
- Je flacher und kleiner die Pakete, desto schneller sind sie gefroren und lassen sich besser stapeln.
- Um Gefrierbrand zu vermeiden, sollte vor dem Verschliessen die Luft aus dem Beutel gestrichen werden.
- Klarsichtfolie eignet sich nicht zum Tiefkühlen.
- Alufolie eignet sich zum Verpacken von unregelmässig geformten Nahrungsmitteln (z. B. grossen Fleischstücken, Kuchen, Geflügel, Fischen), die man sonst in keinen Behälter bringt.
In Päckli gefrieren
- Will man zum Beispiel eine Suppe oder eine Sauce tiefkühlen, kann man dies entweder in einem Gefäss machen (Achtung: Tiefkühlgut mit Flüssigkeit dehnt sich beim Gefrieren aus; deshalb Gefässe nur bis ca. 2 cm unter den Rand füllen) oder aber in einem Tiefkühlbeutel, den man zum Einfüllen in ein eckiges Tupperware legt, verschliesst und zunächst so einfriert. Nach ca. 3 Stunden nimmt man den Beutel wieder aus dem Gefäss. Das Gefriergut ist jetzt würfelförmig, gut stapelbar und platzsparend im Tiefkühler haltbar.
- Das Gefriergut kann aber auch direkt in Förmchen oder in ein Muffinsblech bis ca. 1 cm unter den Rand gefüllt und so tiefgekühlt werden. Nach ca. 3 Stunden kann es daraus gelöst werden, in Tiefkühlbeutel verpackt und definitiv im Tiefkühler gelagert werden.
Lose gefrieren
- Lose gefroren lassen sich Nahrungsmittel besser portionieren und evtl. stück- oder portionenweise auftauen. Zudem klebt das Gefriergut beim Auftauen nicht zusammen und behält seine Form. Gefriergut lose auf einem mit Backpapier belegten Blech verteilen, gefrieren und anschliessend in Beutel abpacken. Diese Form des Tiefkühlens eignet sich insbesondere für Apérogebäck, Beeren, halbierte Früchte, Gebäck, Gemüse, Plätzli, Steaks, Teigwaren (z. B. Gnocchi, Ravioli).
Auftauen
- Fisch und Fleisch dürfen nie in gefrorenem oder angetautem Zustand weiterverarbeitet werden, sondern müssen langsam auftauen. Am besten legt man dafür das Tiefgekühlgut auf einen Teller, deckt es zu und lässt es über Nacht im Kühlschrank auftauen. Wenn es eilt, taut man das Gut im Mikrowellengerät auf.
- Hingegen sollten Früchte und Gemüse gefroren oder angetaut weiterverarbeitet werden (z. B. für Wähe, zum Dämpfen), so bleibt ihre Form besser erhalten.
2 Kommentare
Gaby
21. Januar 2014 at 11:04Natürlich haben wir einen riesengrossen Tiefkühler! Man nennt mich auch Madame TK :-)) Ach was! Unser TK ist aber wirklich immer dicke gefüllt (am letzten Freitag kamen eben mal wieder 10 kg Kalb rein, nachdem schon dieselbe Menge Schwein und Rind darin schlummern. Kauf ich jeweils bei einer Freundin, welche einen Bio-Hof hat). Alle Früchte, die ich nicht sofort brauche (oder zu Likör verarbeite), kommen ebenfalls in den TK. Und nichts ist schöner, als mitten im Winter irgendwas mit Himbeeren machen zu können, welche aus eigener Produktion kommen, nicht wahr?
Minigugelhöpfli hab ich sicher auch immer im TK-Vorrat, da sie sich super eignen, um bei kurzfristigem Besuch zum Kafi zu reichen…..
LG, Gaby
Nicole Bertsch
24. Januar 2014 at 16:18Mein Vater (er war Koch) hat seine supertollen selber gemachten Hamburger immer in Klarsichtfolie eingewickelt und gefroren. So hat es dann auch meine Mami gemacht, und so mache ich es. Kein Problem.
Ich habe (noch immer) einen viel zu kleinen TK, und daher muss ich oft improvisieren. Die Aprikosen landen halt immer grad‘ sackweise im TK, und das heisst, dass wir beim Belegen der Wähe dann den Sack auf die Küchenabdeckung hauen, damit die Früchte sich voneinander lösen – und das finden die Kids immer sehr lustig….
Übrigens ist frisch eingefroren und dann aufgetaut oft viel gesünder als „frisch“, was man oft darunter versteht. Wenn man z.B. Gemüse ein paar Tage lang im Kühlschrank hat, dann sind viel mehr Vitamine weg als wenn man es erst einfriert und dann so verwendet. Einfrieren ist eine sehr gesunde Art der Konservierung.