Familienleben

Das Schweigen der Eltern

Es heisst, Eltern reden viel und gerne. Mit ihren Kindern, über ihre Kinder. Das mag stimmen, solange die Kinder noch klein sind. Ist ein gewisses Alter und damit ein gewisses Mass an Geredetem erreicht, versiegt die Sprechflut aber meist und geht in ein resigniertes Schweigen über.

Eltern sprechen mit Frauen- und Kinderärzten, mit Geburtsvorbereitungskursleiterinnen und Hebammen, mit Still- und Mütterberaterinnen, mit Osteopathen und Logopädinnen, mit Krippenleiterinnen, Kindergärtnerinnen und Lehrerinnen, mit Trainern, Musik- und Tanzlehrern.

Eltern reden mit ihren Kindern, diskutieren mit ihren eigenen Eltern und Schwiegereltern, texten ihre Freunde, Bekannten und Arbeitskollegen zu und streiten nicht selten mit ihrem Partner.

Eltern loben ihre Kinder und schimpften mit ihnen, trösten und motivieren sie, erzählen ihnen Gutenacht-Geschichten, sprechen Buchstaben und Zahlen vor, trällern Kinderlieder, laiern Verse und Reime herunter und beantworten abertausende Warum- und Wieso-Fragen.

Eltern reden so lange und so viel, bis sie irgendwann ausgeschossen sind und nicht mehr wissen, weshalb sie überhaupt noch irgend etwas sagen sollen.

Mir geht es zur Zeit grad so. Euch?

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9 Kommentare

  • Bionic Hobbit
    6. November 2012 at 19:18

    Oje, Rita. Brauchstu eine Pause? Ausgebrannt? Das tönt jedenfalls nicht gut.

  • Andrea mit Kind
    6. November 2012 at 21:09

    Wenn unsere Kleine wach ist, habe ich Mühe zu Wort zu kommen 😉

  • Rita Angelone
    6. November 2012 at 21:33

    @Bionic: Danke, es geht schon wieder. Die Sprechpause hat nur zu einem Stau geführt, der nun ununterbrochen in Form von Redefluss wieder am laufen ist 🙂 Fazit: ich werde nie mehr aufhören, zu reden. Bringt nichts.

  • Nicole
    6. November 2012 at 21:52

    @Rita: Wie lange dauerte die Sprechpause? Ich werde wohl nie schweigen, weil ich Reden einfach zu wichtig finde. Ich hatte mal einen Freund, der dauernd alles in sich reingefressen und geschwiegen hat. Fand ich schlimm.

  • Rita Angelone
    6. November 2012 at 22:02

    @Nicole: in diesem Punkt sind wir uns sehr ähnlich, das haben wir schon ein paar Mal besprochen: auch ich halte es nicht aus, wenn man ein Problem nicht bespricht. Dennoch:ich muss sagen, dass ich in letzter Zeit vermehrt wie keine Energie mehr habe, um immer auch noch etwas zu sagen. Ich denke es mir zwar, aber es kommt gar nichts raus. Grad so im Moment. Dummerweise besteht bei mir die Gefahr, dass es sich anstaut – egal was es ist. Und ist die (zugegeben eher kurze) Sprechpause vorbei, schwallt dann doch alles wieder raus. Also sag ich es besser gleich sofort.

  • Nicole
    6. November 2012 at 22:19

    Ich habe grad‘ eben noch das Video von Kathrin angeschaut und mir vorgenommen, wieder etwas weniger zu sagen. Aber eben sicher nur da, wo sich dann deswegen nichts anstaut. Anstauen finde ich gefährlich, weil es einem selber zerfrisst oder dann eben doch einfach mal in geballter Ladung rausplatzt. Und nach ein paar unschönen Worten heute abend zwischen uns allen vieren nehme ich mir auch wieder mal vor, wieder öfters zuerst tiiiief durchzuschnaufen und dann erst zu reden – weil es dann einfach ruhiger und freundlicher ist. Aber eben – das klappt leider auch nicht immer….

  • Rita Angelone
    6. November 2012 at 22:33

    @Nicole: … wir hatten heute mal einen friedlichen Abend… was für eine Ausnahme! Oh je, ich weiss, wie einen unschönen Worte traurig machen können. Jä nu, morgen habt ihrs wieder gut und dafür fliegen die Fetzen (oder die Worte) bei uns.

  • Güngör
    14. November 2012 at 10:51

    In der Ruhe liegt die Kraft … 😉
    das Schweigen durchbricht jeden harten Fels und macht das Leben leichter…

    viel Erfolg auf diesem Wege

  • Rita Angelone
    14. November 2012 at 10:54

    @Güngör: ich werde versuchen, immer wieder an deinen Tipp zu denken 🙂

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