Familienleben Kolumne

Das kontroverse Thema: Das Schnarchen der Männer

Kaum ist man durch das Tränental schlafloser Nächte hindurch, weil die Kinder nun problemlos ihre elf Stunden am Stück schlafen, eröffnet sich im elterlichen Schlafzimmer ein neuer Abgrund: das Schnarchen der Männer. Denn oft trifft es sich, dass Männer – wenn Kinder endlich zu guten Schläfern mutieren – in Richtung 40 driften. Dieses Alter markiert der Beginn der Schnarchkarriere auch für Männer, die vorher nie oder nur selten geschnarcht haben. Mit 40 schnarchen bereits rund 60%, Tendenz steigend.

So spielen sich in Elternschlafzimmern nachts für nachts – während die Kinder tief und fest schlafen – kleine Dramen ab, die von aussen betrachtet banal erscheinen, doch für die betroffenen Mütter verheerende Folgen haben können. Schliesslich ist Schlafentzug eine Foltermethode und freuten sich Mütter, diese Tortur während der Kleinkindphase überlebt zu  haben, sehen sie sich nun mit dem nächsten Martyrium konfrontiert. Dieses wird aber kein Ende nehmen, sondern Jahr für Jahr schlimmer werden.

Mütter fürchten sich wieder vor der Nacht. Sie hoffen, vor ihren Männern einzuschlafen. Doch diesen Wettkampf verlieren sie naturgemäss immer, denn kaum liegen Männer flach, schlafen und schnarchen sie. Sie suchen also aktiv die Löffelstellung, doch nicht, weil ihnen nach Sex mit schnarchenden Monstern wäre, sondern weil sie damit als Keil das Kippen ihrer Männer in die Schnarchen fördernde Rückenlage verhindern wollen. Doch die physikalischen Kräfte lassen sie auch diesen Kampf verlieren.

So bleibt ihnen nichts anderes, als sich Nacht für Nacht Ohrstöpsel so tief in beide Gehörgänge zu bohren, bis ihnen das Gehirn schmerzt und zu explodieren droht. Immerhin: stellten sich Mütter früher oft taub, als Weinen oder Rufe aus dem Kinderzimmer ertönten, brauchen sie sich jetzt nicht mehr zu verstellen: sie hören schlichtweg nichts! Die Schnarchmonster sollen doch schauen.

mittwochs immer im Tagblatt der Stadt Zürich

Wie tönt es nachts bei Euch im Schlafzimmer? Wie geht Ihr damit um?

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16 Kommentare

  • Manuela Schmitz-ternes
    18. April 2012 at 06:01

    Nun seit 12 Jahren werd ich höchstens mal durch mein eigenes Schnarchen oder das meines Hundes wach.
    Aber als mein Mann noch lebte, war das schon ein Drama Nachts…er schnarchte so arg, das selbst Nachbarn manchmal Klopften weil sie dachten wir rumoren Nachts rum…
    Zumeist bin ich dann Nachts entweder mit Ohrstöpseln bewaffnet ins Wohnzimmer..oder wenns auch da sägte ab in die Küche und hab da Gästebett aufgeklappt…
    War anstrengend für alle…mein Mann hatte regelmässig schlechtes Gewissen und ich kam fast keine Nacht vernünftig zur Ruhe….

  • Nicole
    18. April 2012 at 06:01

    Du fragst uns, wie es bei uns tönt, aber erzählst nichts davon, wie es bei euch ist? 😉

  • barbara
    18. April 2012 at 06:33

    Ach liebe Rita-das hatten wir doch schon mal…. ich würde das FOH mal zuerst ins Schlaflabor schicken um abzuklären, ob FOH auch Apnoe hat. Wie ich schon mal sagte, bei uns ist Ruhe seit Scheff eine Schlafmaske hat. Zugegeben, das Teil ist nicht sehr erotisch aber äusserst nûtzlich und zweiteres sorgt für einen gesunden Schlaf-für BEIDE!!! Aus dem Ehebett zu fliehen ist die meistgesuchte Lôsung-nur, das Schnarchen bleibt und somit auch die Gefahr für den Liebsten… und ehrlich: unsere Variante ist für mich persönlich absolut akzeptabel, die Vorstellung auf getrennte Schlafzimmer…. neee, ich brauche die Nähe und zwar dann wenn ich sie brauche und nicht dann, wenn es genehm ist! Aber jedem das Seine.

  • SomeintPhia
    18. April 2012 at 07:44

    Das ist gut, aushorchen aber selber nix preisgeben .. 😉

    Im Normalfall stören wir uns gegenseitig nicht, da wir schlafen. Wird jedoch mal „zweitversetzt“ – z.B. bedingt durch die Kleine oder durchs Ausfüllen der Steuererklärung – eingeschlafen, hilft bei mir oftmals der ipod mit guter Musik.

  • Gaby
    18. April 2012 at 07:44

    Auch bei uns wird ab und zu geschnarcht (und ich gebs ja zu: wenn ich unglücklicherweise als Seitenschläferin mal auf dem Rücken liege, dröhnts nach Angaben von Thomas auch aus meinem Rachen…..): das ist aber sehr Phasenweise und bis jetzt meist noch erträglich ;-).

  • Katharina
    18. April 2012 at 08:23

    Genau. Ich sag nix. Zuerst Du 🙂

  • Bionic Hobbit
    18. April 2012 at 10:45

    Ich habe schon im Studium in der Bibliothek Ohrenpfropfen benutzt, die passen mir ganz gut… der dicke neben mir schnarcht schon seit ich ihn kenne. Vielleicht gibt es eine biologische/evolutionstheoretische Erklärung für das Schnarchen der Männer? Verscheuchen von wilden Tieren vielleicht, oder einfach mehr Sex wegen Löffelposition?

  • Rita Angelone
    18. April 2012 at 12:10

    @Nicole: Ihr solltet mich afängs so gut kennen, dass ihr wissen solltet, dass meine Kolumnen irgendwie mein Leben thematisieren…. Und die heutige Kolumne ist ziemlich genau das, was ich im Moment durchmache. :-(((

  • Tanja
    18. April 2012 at 16:53

    Oh weh…zum Glück habe ich noch ein Paar Jahre, bis Martin 40 ist 😉

  • Katharina
    18. April 2012 at 21:41

    Rita: Eine Untersuchung schadet sich nichts. Ich habe meinen schon vor Jahren zum Schnarchologen geschickt. Er kriege dann einen O2-Meter auf den Finger gesteckt (sah aus, wie ET als es nachhause telefonieren wollte) und hatte einen Koffer dabei. Am Abend musste er sich verkabeln. Die Resultate einer Nacht wurden dann ausgewertet.
    Erstaunlich war die Lärmmessung: 80 Dezibel (Grenzwert für Anlässe liegt glaub bei 90 DB). Leider ist der Lärm an sich nicht schädlich – nur für meine Nerven.

  • Nicole
    18. April 2012 at 21:49

    @Tanja: Es muss nicht kommen….. GG schnarcht auch ab und zu mal, aber zum Glück nicht immer und nicht so fest.
    @Rita: Bei uns funktioniert die Löffelchen-Stellung beim Schlafen prima. GG schmiegt sich an meinen Rücken und liegt so sehr gut und stabil in Seitenlage. Wenn er trotzdem mal kippt, dann schupse ich ihn, bis er sich im Halbschlaf wieder in die Seitenlage dreht. Da wir immer genau gleich schlafen, funktioniert das wirklich immer im Halbschlaf. Mit Ohropax könnte ich wohl nicht schlafen – ich trage diese Dinger extrem ungern. Sollen wohl auch Ohrentzündungen hervorrufen, wenn man sie regelmässig stundenlang trägt…..

  • Rita Angelone
    18. April 2012 at 22:05

    @Katharina: Dass es laut ist, muss ich nicht noch in Dezibel wissen :-(((((

  • Rita Angelone
    18. April 2012 at 22:06

    @Nicole: …. hilfe, Ohrenentzündung. Auch das noch.

  • Katharina
    19. April 2012 at 06:38

    @Rita: Du Arme. Es gibt natürlich ein paar „Notmassnahmen“. Beispielsweise keine dicken Kissen, lieber so ein flaches Hirseteil. Dann unbedingt – das macht einen Riesenunterschied! – keinen Alkohol am Abend (vor allem Bier und Rotwein). In der Apotheke gibt’s so Lutschdingsens, die bringen’s zwar nicht die ganze Nacht, aber wenigstens lang genug, damit frau einschlafen kann.

  • Bionic Hobbit
    19. April 2012 at 07:11

    Ohrentzündungen? Ich penne seit über 20 Jahren mit den Armeestöpseln (den gelben) ohne Probleme. Das einzige Problem ist, wenn ich ein neues Paar reintue, höre ich den Wecker nicht immer! (ein Problem, das manche gerne hätten).

  • Antje
    8. Mai 2013 at 09:28

    Der Vorteil des Schnarchers ist, dass er zuerst einschläft. 🙂

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