Kinder und Schulprojekte
«Hilfst du mir bei meinem Projekt?» Wenn mich meine Jungs so fragen, bin ich stets Feuer und Flamme. Doch nicht etwa, weil mich solche Anfragen flattieren. Nein. Ich bin von Haus aus interessiert und vor allem neugierig zu erfahren, woran unsere Jungs in der Schule gerade arbeiten.
Fenster zur Schule
In ihre Lernwelt einzutauchen, sei es, wenn ich sie in der Schule besuchen darf, sei es, wenn sie zu Hause Hausaufgaben erledigen, für einen Test üben und eine Frage haben oder Hilfe benötigen, stellt für mich ein Fenster dar, durch das ich in ihren Mikrokosmos hindurchschauen kann, in welchem sie sich in ihrem Lernprozess gerade befinden und wo sie aktuell ihre Entdeckungen machen.
In die Welt der Kinder eintauchen
«Ich möchte für mein Projekt Blumen fotografieren. Kommst du mit?» Seit einem Jahr entdeckt unser Kleiner seine Welt durch die Linse seiner Kamera. Ihn auf seiner Entdeckungstour durchs Quartier zu begleiten und mit ihm gemeinsam nach Blumen Ausschau zu halten, hat mich dieses Mal wortwörtlich in seine fantastische Welt eintauchen lassen und gleichzeitig in meine Kindheit zurückkatapultiert. In eine bunte, duftende Kindheit voller Margritli, Schwii- und Geissäbluemä, Flieder, Rosen und Tulpen, Herzblumen, Stiefmüetterli, Maiglöggli, Vergissmeinnicht, Glockenblumen, Storchenschnabel, Waldnelken und mit vielen mehr, die wir damals gerne zu Sträusschen banden und nach Hause brachten oder aber zwischen schweren Büchern trockneten.
Die Welt durch Kinderaugen
Über hundert Fotos sind auf unserem Streifzug durchs Quartier entstanden. Ein grosser Teil der Blumen konnten wir mithilfe meiner Erinnerungen gemeinsam bestimmen. Dabei wurde mir bewusst, dass ich in all den Jahren vergessen hatte, dass es all diese kleinen, unscheinbaren Frühlingsboten überhaupt gibt. Ich hatte verlernt, sie in der Hitze des alltäglichen Gefechts zu erkennen.
Zum Glück lassen einen Kinder die Welt immer wieder durch Kinderaugen sehen. Wenn man sich immer wieder aufs Neue darauf einlässt.
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